• 304 Millionen Euro für die Schnellladeinfrastruktur
  • Zukunft Offshore 2025 fordert stabilen Ausbaupfad
  • Goldener Wasserstoff aus Biogas
  • Wann sich Solarwärme-Systeme für die Industrie lohnen
  • Wärmewende braucht Förderung und klare Regeln
  • EnBW verkauft Lippendorf-Anteile
  • Führungswechsel bei Badenova-Netztochter geplant
  • Als Partner bauen, als Konkurrenten anbieten
  • Anzahl der Ladesäulen nach Ladepunkten
  • Notierungen legen zu
Enerige & Management > Stadtwerke - Weimar erkauft sich Mehrheit an den eigenen Stadtwerken
Die Stadtwerke Weimar sind Energie- und Wärmeversorger. Quelle: SWW
STADTWERKE:
Weimar erkauft sich Mehrheit an den eigenen Stadtwerken
Erstmals in ihrer gut 33-jährigen Geschichte befinden die Stadtwerke Weimar sich mehrheitlich in der Hand der Stadt. Sie überweist dafür einen Millionenbetrag nach Regensburg.
 
Die Stadt Weimar verfügt nun über die Mehrheit beim örtlichen Versorger, erstmals seit der Gründung im Jahr 1991. Dafür hat die Kommune einen Anteilseigner bei der Stadtwerke Weimar Beteiligungs-GmbH ausgekauft. Die ebenfalls kommunale Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG (Rewag) war bislang ebenfalls an den Thüringern beteiligt.
  Die Rewag hielt bis zuletzt über ihre Viertelbeteiligung an der Beteiligungsgesellschaft mittelbar rund 13 Prozent an den Stadtwerken. Durch die Übernahme der Regensburger Anteile verantwortet die Stadt Weimar (über ihre Tochter die Stadtwirtschaft Weimar GmbH / SWG) nun allein die 51-Prozent-Mehrheit der Beteiligungs-GmbH am Versorger. Zweiter verbliebener Gesellschafter der Stadtwerke ist die Teag Thüringer Energie AG mit 49 Prozent.

Über die Vertragsinhalte geben Stadt und Rewag in einer gemeinsamen Mitteilung zwar nichts bekannt. Allerdings teilt die Kommune auf Anfrage dieser Redaktion mit, der Stadtwirtschaft 8,055 Millionen Euro als zusätzliche Gesellschaftereinlage bewilligt zu haben. Mit diesem Geld kauft Weimar der Rewag die Anteile ab. Im Etatentwurf der Stadt für 2025 heißt es entsprechend, dass diese Summe „der Höhe des Kaufpreises entspricht“.

Führungsfrage in der Goethe-Schiller-Stadt geklärt

Als Grund für die mehrheitliche Kommunalisierung der Stadtwerke gibt die Kommune im Entwurf an, die Gewinne der Stadtwerke vor Ort belassen zu wollen und „nicht mehr an einen außenstehenden Gesellschafter abfließen“ zu lassen. Grundsätzlich betonen Stadt und Rewag allerdings die vertrauensvolle Zusammenarbeit seit der Gründung des Versorgers. Beide Seiten könnten sich jetzt „jeweils auf die Energiewende in ihren Heimatmärkten zu konzentrieren“.

Rewag-Vorstandsvorsitzender Robert Greb lenkte in der Mitteilung den Blick auf „erhebliche Investitionen“, die in Weimar zu tätigen seien. Durch den Ausstieg gebe die Rewag den Stadtwerken Weimar „die Freiheiten, sich voll und ganz auf die Energiewende-Themen zu konzentrieren“. Dazu zählen auch anstehende Wärmeprojekte. Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) betont in der Mitteilung die „höhere Handlungsfähigkeit“ der Kommune in der Energieversorgung.

Eine weitere wesentliche Änderung steht bei den Stadtwerken Weimar unterdessen kurz bevor. Mitte des Jahres gehen der Versorger und Noch-Geschäftsführer Jörn Otto getrennte Wege (wir berichteten). Die Stadt will inzwischen die Nachfolge geklärt haben, dies aber „aufrund der Einhaltung von Fristen“ noch nicht bekannt geben, teilt sie auf Nachfrage mit.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 20.03.2025, 13:19 Uhr

Mehr zum Thema