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Enerige & Management > Wasserstoff - Wasserstoffversorgung der Glasindustrie am Rennsteig im Visier
Gasnetzbetreiber mit ihrer unterschriebenen Absichtserklärung. Quelle: SÜC Coburg
WASSERSTOFF:
Wasserstoffversorgung der Glasindustrie am Rennsteig im Visier
Sieben Gasnetzbetreiber im Süden Thüringens und in Nordbayern haben sich auf eine gemeinsame Strategie für ein Wasserstoffnetz verständigt.
 
Das von den Fernleitungsnetzbetreibern im November vergangenen Jahres vorgestellte Wasserstoff-Kernnetz soll nach gegenwärtigem Stand bis zur Sommerpause 2024 von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Der nächste Schritt ist ein integrierter Netzentwicklungsplan (NEP) Gas und Wasserstoff, der erstmals 2025 bei der Bundesnetzagentur eingereicht werden soll. Darin soll der Ausbau des Wasserstoffnetzes in die Fläche für die Jahre 2025 bis 2035 geplant werden. Die Unternehmen der Rennsteigregion in Südthüringen / Nordbayern sehen sich weit von diesem Wasserstoff-Kernnetz entfernt. Viele energieintensive Betriebe, wie etwa Glashütten, sind dort vertreten.

Die Betreiber der dortigen Erdgasnetze sehen nun die Chance, konkret jene Bedarfe aus der Region aufzuzeigen, die im Kernnetz nicht berücksichtigt werden. Ziel ist es, die Planung von einem oder mehreren Bezugspunkten für Wasserstoff in der Rennsteigregion mit einzubringen. Zu den kooperierenden Gasnetzbetreibern gehörten Bayernwerk Netz, Licht- und Kraftwerke Sonneberg, die Stadtwerke Lichtenfels und Neustadt, SÜC Energie, H2O und TEN Thüringer Energienetze. Die Unternehmen versorgen in der Region rund 200 Industrie- und Gewerbebetriebe sowie knapp 100 Gemeinden mit Gas. Sie kooperieren mit dem, dem Verteilnetz vorgelagerten Gastransportnetzbetreiber, der Ferngas Netzgesellschaft.

Sinn der Zusammenarbeit ist es, den Wasserstoff von den „Wasserstoff-Autobahnen“ in Deutschland (sprich dem Wasserstoff-Kernnetz) auf die „Bundes-, Land- und Kreisstraßen“ (das Wasserstoff-Verteilnetz) zu bringen beziehungsweise diese zu planen. 

Wie die Partner in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt geben, sammeln sie alle relevanten Daten und ermitteln den zu erwartenden Bedarf an Wasserstoff im jeweiligen Netzgebiet. Eine gemeinsame, vorausschauende und bedarfsgerechte Planung sei für eine sichere, bezahlbare und effiziente Transformoration der Infrastruktur unerlässlich. Mit ihrer Kooperation bündle man Know-how und wolle frühzeitig dafür Sorge tragen, dass die Rennsteigregion im gebotenen Maße mit Wasserstoff versorgt werden kann. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass Wasserstoff und andere grüne Gase in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen am Markt verfügbar sind, um eine nachhaltige und kosteneffiziente Energieversorgung zu gewährleisten.

 
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Mittwoch, 05.06.2024, 17:22 Uhr

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