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Enerige & Management > Kooperation - Wasserstoffpark Friesland setzt auf Brauchwasser
Von links: Sven Ambrosy, Karsten Specht (beide OOMW), Stephan Eiklenborg (Gemeinde Sande) und Maximilian Graf von Wedel (Friesen Elektra). Quelle: OOWV
KOOPERATION:
Wasserstoffpark Friesland setzt auf Brauchwasser
OOWV und Friesen Elektra entwickeln ein Wasserkonzept für den Wasserstoffpark Friesland. Alternative Wasserquellen sollen diesen versorgen, ohne die Trinkwasserversorgung zu gefährden.
 
Eine Kooperationsvereinbarung zur nachhaltigen Wasserversorgung des Wasserstoffparks Friesland in Sande (Niedersachsen) trägt nun die Unterschrift des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes − kurz OOWV − und des Erneuerbaren-Projektierers Friesen Elektra Green Energy (Friesen Elektra).

Die Partner wollen die Elektrolyseure in dem geplanten Wasserstoffpark ressourcenschonend mit Wasser versorgen, ohne dabei in Konkurrenz zur Trinkwasserversorgung zu treten. Hierfür wollen sie alternative Wasserquellen nutzen − wie gereinigtes Abwasser, Meerwasser und Oberflächenwasser.

Der Wasserstoffpark Friesland wird in Sande entstehen und soll, so betont es Friesen Elektra, eine Schlüsselrolle bei der Produktion von grünem Wasserstoff für die Industrie spielen. Geplant ist eine Leistung von zunächst 400 MW, mit einer späteren Erweiterung auf 800 MW. Bis 2035 ist eine installierte Leistung von 2.400 MW anvisiert. Die erste Ausbaustufe des Projekts, mit einer Leistung von 400 MW, soll bis 2029 in Betrieb genommen werden. Das Investitionsvolumen gibt Friesen Elektra mit 4 und 6 Milliarden Euro an. 

Durch die Nutzung von Wind- und Solarenergie sowie die Anbindung an das geplante Wasserstoffkernnetz und nahegelegene Wasserstoff-Kavernenspeicher will Friesen Elektra den Standort nach eigenen Angaben „zu einem der führenden Produktionszentren für grünen Wasserstoff in Deutschland“ aufbauen. Laut Maximilian Graf von Wedel, CEO der Friesen Elektra, könnten durch das Projekt jährlich bis zu 5,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

„Ideale“ Bedingungen für die Wasserstoffproduktion

Die Wasserversorgung soll, wie es weiter heißt, durch die OOWV-Tochter Industriewasserversorgungsgesellschaft Nordwest-Niedersachsen (Iwag) sichergestellt werden. Iwag-Firmenleiterin Kerstin Krömer hebt hervor, dass die Region aufgrund ihrer erneuerbaren Energiequellen und vorhandener Wasserressourcen ideale Bedingungen für die Wasserstoffproduktion biete. „Wir sind technologisch in der Lage, jedes Wasser so aufzubereiten, dass es den hohen Anforderungen für die Elektrolyse entspricht“, versichert Krömer.

Bereits seit Herbst 2023 arbeitet der OOWV hierfür mit dem Institut für Wasserforschung (IWW) und dem Energy Hub Port of Wilhelmshaven in einer Machbarkeitsstudie zusammen. Die Partner untersuchen, wie die Wasserversorgung für Wasserstoffprojekte in Wilhelmshaven und Sande optimiert werden kann. OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht betont, dass die frühzeitige Einbindung des Wasserverbands die Nachhaltigkeit des Projekts sicherstelle.

Friesen Elektra ist seit 1999 in der Produktion erneuerbarer Energien tätig und Teil der Unternehmensgruppe Gödens, die aus einem landwirtschaftlichen Betrieb hervorgegangen ist. Mit dem Wasserstoffpark Friesland erweitert das Unternehmen sein Engagement in der Energiewende und treibt die nachhaltige Nutzung regionaler Ressourcen voran. Auch Sandes Bürgermeister Stephan Eiklenborg (CDU) sieht das Projekt als Chance für die Region: „Wenn alle zusammenarbeiten, kann Großes gelingen.“
 

Davina Spohn
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