Der Pumpspeicher Limberg III in denn österreichischen Alpenn wurde dieses Jahr fertiggestellt. Quelle: Verbund / Wiedl
WASSERKRAFT:
Wasserkraftverbände drängen auf mehr Pumpspeicher
Wasserkraftunternehmen fordern von der EU klare Signale für mehr Pumpspeicher. Die Branche sieht wachsende Systemrisiken und verlangt neue Regeln für Langzeitspeicher.
Die europäische Wasserkraftbranche sowie die „International Hydropower Association“ fordern in einem gemeinsamen Brief von
der Europäischen Kommission verbindliche Schritte für den Ausbau von Pumpspeichern. Wind- und Solarenergie werden in außergewöhnlichem
Umfang ausgebaut, doch mangels ausreichender Langzeitspeicherkapazitäten lässt sich ihr volles Potenzial nicht nutzen, so
der Vorwurf in dem Brief, den die Wasserkraftbranche am 18. November veröffentlicht hat.
Um die Versorgung zu sichern, bezahlbare Preise zu gewährleisten und die Abhängigkeit von importierten Brennstoffen oder Technologien zu reduzieren, „braucht Europa dringend groß angelegte Infrastrukturen, die Strom in Zeiten des Überschusses speichern und bei Bedarf wieder bereitstellen. Pumpspeicher stellen die erprobte Lösung dar“, schreibt die Branche. Zu den Unterzeichnern gehören 15 Unternehmen und Verbände, darunter die Global Renewables Alliance, der europäische Branchenverband der Elektrizitätswirtschaft Eurelectric, der Energiekonzern EDP, Statkraft, Verbund Hydropower sowie Voith Hydro.
Die Branche nennt einen Speicherbedarf von 200.000 MW bis 2030 und 600.000 MW bis 2050. Das würde eine Verdopplung des bestehenden Bestands in den kommenden fünf Jahren und eine Verfünffachung bis in die nächsten zwei Jahrzehnte bedeuten. Laut Angaben des Briefs befinden sich derzeit europaweit Projektvorhaben von mehr als 35.000 MW in der Entwicklung. Die Unterzeichner halten die bestehenden Rahmenbedingungen jedoch für unzureichend, um diese Vorhaben in der nötigen Geschwindigkeit umzusetzen.
Forderungen an EU und Mitgliedstaaten
Dem Schreiben liegt ein Maßnahmenkatalog des „Paris Pledge on Pumped Storage“ (Pariser Vereinbarung über Pumpspeicherwerke) bei. Auf EU-Ebene fordert die Branche eine Initiative zum Ausbau von Stromspeichern. Sie verlangt, Langzeitspeicher in der Gesetzgebung klar von Kurzzeitspeichern und anderen Speichertechnologien zu trennen. Zudem drängt sie auf die Verabschiedung von RED III und der Reform des EU-Marktdesigns.
Auf Ebene der Mitgliedstaaten fordert die Branche die Umsetzung der jüngsten EU-Richtlinien im Energiebereich. Sie verlangt Vergütungssysteme, die Systemdienstleistungen über alle Zeiträume honorieren und Pumpspeicher in Erlösstabilisierungsmechanismen einbeziehen. Weitere Forderungen betreffen die Abschaffung doppelter Netzentgelte für Speichertechnologien sowie beschleunigte Genehmigungsverfahren.
Marktstrukturen und globale Entwicklungen
Die Unterzeichner kritisieren die Annahme, chemische Batterien könnten den gesamten Speicherbedarf decken. Sie verweisen auf Chinas Ausbau von mehr als 90.000 MW Pumpspeicherprojekten und sehen darin ein Signal für die wachsende Bedeutung dieser Technologie. Nach Einschätzung der Branche mindern Pumpspeicher die Importabhängigkeit, da sie ohne kritische Rohstoffe und externe Lieferketten auskommen.
Europäische Hersteller geben an, ihre Kapazitäten auszubauen, wenn politische Planungssicherheit entsteht. Die Verbände halten den Zeitfaktor für zentral und betonen die Notwendigkeit, Pumpspeicher fest in der europäischen Energiestrategie zu verankern. Europa habe bereits zuvor globale Führungsstärke beim Ausbau erneuerbarer Energien gezeigt. Jetzt müsse es erneut handeln und Pumpspeicher in den Mittelpunkt seiner Strategie stellen.
Um die Versorgung zu sichern, bezahlbare Preise zu gewährleisten und die Abhängigkeit von importierten Brennstoffen oder Technologien zu reduzieren, „braucht Europa dringend groß angelegte Infrastrukturen, die Strom in Zeiten des Überschusses speichern und bei Bedarf wieder bereitstellen. Pumpspeicher stellen die erprobte Lösung dar“, schreibt die Branche. Zu den Unterzeichnern gehören 15 Unternehmen und Verbände, darunter die Global Renewables Alliance, der europäische Branchenverband der Elektrizitätswirtschaft Eurelectric, der Energiekonzern EDP, Statkraft, Verbund Hydropower sowie Voith Hydro.
Die Branche nennt einen Speicherbedarf von 200.000 MW bis 2030 und 600.000 MW bis 2050. Das würde eine Verdopplung des bestehenden Bestands in den kommenden fünf Jahren und eine Verfünffachung bis in die nächsten zwei Jahrzehnte bedeuten. Laut Angaben des Briefs befinden sich derzeit europaweit Projektvorhaben von mehr als 35.000 MW in der Entwicklung. Die Unterzeichner halten die bestehenden Rahmenbedingungen jedoch für unzureichend, um diese Vorhaben in der nötigen Geschwindigkeit umzusetzen.
Forderungen an EU und Mitgliedstaaten
Dem Schreiben liegt ein Maßnahmenkatalog des „Paris Pledge on Pumped Storage“ (Pariser Vereinbarung über Pumpspeicherwerke) bei. Auf EU-Ebene fordert die Branche eine Initiative zum Ausbau von Stromspeichern. Sie verlangt, Langzeitspeicher in der Gesetzgebung klar von Kurzzeitspeichern und anderen Speichertechnologien zu trennen. Zudem drängt sie auf die Verabschiedung von RED III und der Reform des EU-Marktdesigns.
Auf Ebene der Mitgliedstaaten fordert die Branche die Umsetzung der jüngsten EU-Richtlinien im Energiebereich. Sie verlangt Vergütungssysteme, die Systemdienstleistungen über alle Zeiträume honorieren und Pumpspeicher in Erlösstabilisierungsmechanismen einbeziehen. Weitere Forderungen betreffen die Abschaffung doppelter Netzentgelte für Speichertechnologien sowie beschleunigte Genehmigungsverfahren.
Marktstrukturen und globale Entwicklungen
Die Unterzeichner kritisieren die Annahme, chemische Batterien könnten den gesamten Speicherbedarf decken. Sie verweisen auf Chinas Ausbau von mehr als 90.000 MW Pumpspeicherprojekten und sehen darin ein Signal für die wachsende Bedeutung dieser Technologie. Nach Einschätzung der Branche mindern Pumpspeicher die Importabhängigkeit, da sie ohne kritische Rohstoffe und externe Lieferketten auskommen.
Europäische Hersteller geben an, ihre Kapazitäten auszubauen, wenn politische Planungssicherheit entsteht. Die Verbände halten den Zeitfaktor für zentral und betonen die Notwendigkeit, Pumpspeicher fest in der europäischen Energiestrategie zu verankern. Europa habe bereits zuvor globale Führungsstärke beim Ausbau erneuerbarer Energien gezeigt. Jetzt müsse es erneut handeln und Pumpspeicher in den Mittelpunkt seiner Strategie stellen.
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 18.11.2025, 11:35 Uhr
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