
Quelle: Fotolia / alphaspirit
STUDIEN:
Was Start-ups im Energiesektor erfolgreich macht
Gezielte politische Unterstützung, stabile rechtliche Rahmenbedingungen, Zugang zu Ressourcen – eine neue Studie beleuchte Herausforderungen für Unternehmensgründer.
Wo stünde Deutschland bei der Energiewende ohne Start-ups? Die Universität Münster und die Fraunhofer-Einrichtung „Forschungsfertigung
Batteriezelle“ (FFB) sind der Frage nachgegangen, welche Rolle junge Unternehmen für die grüne Transformation spielen und
welche Faktoren den Erfolg bestimmen. Und wie sich „Investitionen gezielt in messbare Klimawirkung übersetzen lassen“.
Die Forschenden haben nach eigenen Angaben mehr als 2.600 wissenschaftliche Publikationen durchforstet. 142 davon haben sie zu einer systematischen Übersicht über unternehmerische Handeln in der Gründungslandschaft „verdichtet“.
Rund 1,2 Milliarden Euro Risikokapital floss im vergangenen Jahr in deutsche Energie-Start-ups, schreiben die Autoren. Mehr als in jedes andere Technologiefeld. „Start-ups erschließen neue Innovationsfelder und treiben das Wirtschaftswachstum voran, indem sie traditionelle Paradigmen hinterfragen und moderne Technologien gezielt einsetzen“, sagt FFB-Forscher Florian Degen. Die jungen Unternehmen sieht er in einer „Schlüsselrolle auf dem Weg in eine nachhaltigere Energiezukunft.“
Drei Kategorien von Start-ups
Die Autoren unterscheiden drei „Formen von Unternehmertum“: technologieorientierte, gemeinschaftsbasierte und ländlich geprägte Gründungen. In die erste Kategorie fallen etwa Start-ups, die an KI-gestützter Netzsteuerung oder innovativen Solarsystemen tüfteln. Gemeinschaftsbasierte Gründungen verorten sie bei der lokalen Energiewende. Als ländliche geprägte Start-ups gelten solche, die den „Zugang zu bezahlbarer Energie insbesondere in strukturschwachen Regionen verbessern“.
Die Innovationskraft der Neulinge stößt, so die Autoren, auf Markteintrittsbarrieren. „Im Vergleich zu anderen Branchen ist die Einführung und Skalierung neuer Technologien im Energiesektor mit erheblichen technischen und betrieblichen Herausforderungen verbunden“, sagt Linda Brüss, Mitarbeiterin am Institut für Entrepreneurship der Universität Münster. „Besonders die Integration in bestehende Infrastrukturen oder deren Ersatz stellt junge Unternehmen vor große Aufgaben.“
Hebel für Gründer
Ihr Kollege David Bendig verweist auf die regulatorischen Vorgaben. „Die Energiewirtschaft ist stark reguliert, und der rechtliche Rahmen unterscheidet sich teils erheblich je nach Region oder Land“, sagt der Direktor des münsterischen Instituts.
Zentrales Ergebnis der Studie: „Start-ups im Bereich der erneuerbaren Energien können entscheidend zur Energiewende beitragen, wenn die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen“, heißt es. Unternehmerische Innovationskraft allein reiche nicht aus. Gefragt seien vielmehr eine „gezielte politische Unterstützung, stabile rechtliche Rahmenbedingungen und der Zugang zu geeigneten Ressourcen“.
Gründer sollten den Autoren zufolge regulatorische Entwicklungen aktiv verfolgen und sich in politische Prozesse einbringen. Auch Partnerschaften, beispielsweise mit etablierten Unternehmen oder Forschungseinrichtungen, sowie die Anpassung von Geschäftsmodellen an lokale Gegebenheiten seien wichtige Hebel.
„Unsere Analyse zeigt, dass Start-ups nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial eine transformative Rolle spielen können“, sagt Florian Degen. Um dieses Potenzial zu heben, brauche es “missionsorientierte Förderprogramme, verlässliche Zukunftssignale und eine Beschleunigung zentraler Entscheidungsprozesse“.
Die Studie mit dem Titel „Entrepreneurship in the renewable energy sector: A systematic literature review of types, characteristics, and sustainability impacts “ ist in der Zeitschrift Renewable and Sustainable Energy Reviews erschienen.
Die Forschenden haben nach eigenen Angaben mehr als 2.600 wissenschaftliche Publikationen durchforstet. 142 davon haben sie zu einer systematischen Übersicht über unternehmerische Handeln in der Gründungslandschaft „verdichtet“.
Rund 1,2 Milliarden Euro Risikokapital floss im vergangenen Jahr in deutsche Energie-Start-ups, schreiben die Autoren. Mehr als in jedes andere Technologiefeld. „Start-ups erschließen neue Innovationsfelder und treiben das Wirtschaftswachstum voran, indem sie traditionelle Paradigmen hinterfragen und moderne Technologien gezielt einsetzen“, sagt FFB-Forscher Florian Degen. Die jungen Unternehmen sieht er in einer „Schlüsselrolle auf dem Weg in eine nachhaltigere Energiezukunft.“
Drei Kategorien von Start-ups
Die Autoren unterscheiden drei „Formen von Unternehmertum“: technologieorientierte, gemeinschaftsbasierte und ländlich geprägte Gründungen. In die erste Kategorie fallen etwa Start-ups, die an KI-gestützter Netzsteuerung oder innovativen Solarsystemen tüfteln. Gemeinschaftsbasierte Gründungen verorten sie bei der lokalen Energiewende. Als ländliche geprägte Start-ups gelten solche, die den „Zugang zu bezahlbarer Energie insbesondere in strukturschwachen Regionen verbessern“.
Die Innovationskraft der Neulinge stößt, so die Autoren, auf Markteintrittsbarrieren. „Im Vergleich zu anderen Branchen ist die Einführung und Skalierung neuer Technologien im Energiesektor mit erheblichen technischen und betrieblichen Herausforderungen verbunden“, sagt Linda Brüss, Mitarbeiterin am Institut für Entrepreneurship der Universität Münster. „Besonders die Integration in bestehende Infrastrukturen oder deren Ersatz stellt junge Unternehmen vor große Aufgaben.“
Hebel für Gründer
Ihr Kollege David Bendig verweist auf die regulatorischen Vorgaben. „Die Energiewirtschaft ist stark reguliert, und der rechtliche Rahmen unterscheidet sich teils erheblich je nach Region oder Land“, sagt der Direktor des münsterischen Instituts.
Zentrales Ergebnis der Studie: „Start-ups im Bereich der erneuerbaren Energien können entscheidend zur Energiewende beitragen, wenn die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen“, heißt es. Unternehmerische Innovationskraft allein reiche nicht aus. Gefragt seien vielmehr eine „gezielte politische Unterstützung, stabile rechtliche Rahmenbedingungen und der Zugang zu geeigneten Ressourcen“.
Gründer sollten den Autoren zufolge regulatorische Entwicklungen aktiv verfolgen und sich in politische Prozesse einbringen. Auch Partnerschaften, beispielsweise mit etablierten Unternehmen oder Forschungseinrichtungen, sowie die Anpassung von Geschäftsmodellen an lokale Gegebenheiten seien wichtige Hebel.
„Unsere Analyse zeigt, dass Start-ups nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial eine transformative Rolle spielen können“, sagt Florian Degen. Um dieses Potenzial zu heben, brauche es “missionsorientierte Förderprogramme, verlässliche Zukunftssignale und eine Beschleunigung zentraler Entscheidungsprozesse“.
Die Studie mit dem Titel „Entrepreneurship in the renewable energy sector: A systematic literature review of types, characteristics, and sustainability impacts “ ist in der Zeitschrift Renewable and Sustainable Energy Reviews erschienen.
Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 16.07.2025, 16:29 Uhr
Mittwoch, 16.07.2025, 16:29 Uhr
Mehr zum Thema