BAYERN:
Wärmestrategie: Heizungssanierung statt Wärmepumpen-Diktat
Heizungen sollen eher erneuert als gegen Wärmepumpen ausgetauscht werden, Holz und H2 wird nicht ausgeschlossen - das sind die Akzente, die Bayerns Wärmestrategie gegen den Bund setzt.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bleibt sich in seinen Vorbehalten gegen Wärmepumpen treu - er setzt
dagegen lieber auf Geothermie und Holzheizungen, aber auch auf Wasserstoff. Das spiegelt sich in den Eckpunkten seiner bayerischen
„Wärmestrategie“ wider, die er nun in einer Kabinettssitzung vorgelegt hat.
Diese soll ein zentraler Baustein sein, um Bayern - wie per Gesetz beschlossen - bis 2040 klimaneutral zu machen, fünf Jahre früher als der Bund. Die Wärmestrategie ist die vierte von fünf Teilstrategien im „Bayernplan Energie 2040“. Die dritte Säule, die Erneuerbaren-Strategie, war kürzlich vom Landeskabinett beschlossen worden. Auch darin findet sich die Handschrift der Koalition aus CSU und Freien Wählern wieder.
Kritiker bemängeln, dass es bislang keine konkreten Details, Zahlen und Zwischenschritte gibt, wie das Klimaziel erreicht werden soll. Auch in dem nun vorgelegten Papier finden sich dazu keine konkreten Zahlenangaben.
„Als Staatsregierung stehen wir für eine bezahlbare und technologieoffene Wärmewende im Einklang mit den Bürgern. Wir dürfen die Menschen nicht überfordern und müssen uns auf machbare Vorhaben konzentrieren“, erklärte Aiwanger nun. Energetische Sanierung und Optimierungen der Heizung müssten schrittweise erfolgen und für die Bürger nachvollziehbar und bezahlbar sein. Das unterscheide Bayern von der Bundesregierung, die einseitig vor allem auf die Wärmepumpe setze und dabei regionalen Besonderheiten außer Acht lasse.
„Die Wärmepumpe ist gut und richtig im Neubau oder in gut sanierten Häusern, während im älteren Bestand andere Heizsysteme sinnvoller sind“, argumentierte Aiwanger. In der rund zehnseitigen Wärmestrategie heißt es letztlich auch, Erdwärme und Umgebungswärme solle mit Hilfe von Wärmepumpen „verstärkt“ genutzt werden.
Was zu Holz, Wasserstoff und Wärmeplanung drinsteht
Die Staatsregierung bekenne sich zu regionalen Stärken wie Geothermie, Biogas und Holz, betonte Aiwanger. „Insbesondere die Anzahl der Holzheizungen ist in Bayern traditionell sehr hoch. Der pauschale Ausschluss von Holz als regional verfügbarer Energieträger wäre deshalb grundfalsch für die gesellschaftliche Akzeptanz der Wärmewende.“
Es gebe aber auch Potenzial für Wasserstoff in der künftigen Wärmeversorgung: „Die Nutzung von Wasserstoff in der Wärmewende auszuschließen wäre zum jetzigen Zeitpunkt falsch und kurzsichtig“, warnte er. Die bestehende Erdgas-Infrastruktur dürfe nicht einfach entfernt werden - denn Biomethan oder Umrüstung auf Wasserstoff könnten hier Perspektiven sein.
In einer Mitteilung der Staatskanzlei hieß es zudem, zur kommunalen Wärmeplanung in Bayern würden „zielgerichtete Hilfestellungen“ erarbeitet. Und im Interesse der Kommunen sollten die gesetzlichen Spielräume ausgeschöpft werden.
Das bayerische Wirtschaftsministerium hat die Wärmestrategie auf seiner Website im Wortlaut veröffentlicht.
Diese soll ein zentraler Baustein sein, um Bayern - wie per Gesetz beschlossen - bis 2040 klimaneutral zu machen, fünf Jahre früher als der Bund. Die Wärmestrategie ist die vierte von fünf Teilstrategien im „Bayernplan Energie 2040“. Die dritte Säule, die Erneuerbaren-Strategie, war kürzlich vom Landeskabinett beschlossen worden. Auch darin findet sich die Handschrift der Koalition aus CSU und Freien Wählern wieder.
Kritiker bemängeln, dass es bislang keine konkreten Details, Zahlen und Zwischenschritte gibt, wie das Klimaziel erreicht werden soll. Auch in dem nun vorgelegten Papier finden sich dazu keine konkreten Zahlenangaben.
„Als Staatsregierung stehen wir für eine bezahlbare und technologieoffene Wärmewende im Einklang mit den Bürgern. Wir dürfen die Menschen nicht überfordern und müssen uns auf machbare Vorhaben konzentrieren“, erklärte Aiwanger nun. Energetische Sanierung und Optimierungen der Heizung müssten schrittweise erfolgen und für die Bürger nachvollziehbar und bezahlbar sein. Das unterscheide Bayern von der Bundesregierung, die einseitig vor allem auf die Wärmepumpe setze und dabei regionalen Besonderheiten außer Acht lasse.
„Die Wärmepumpe ist gut und richtig im Neubau oder in gut sanierten Häusern, während im älteren Bestand andere Heizsysteme sinnvoller sind“, argumentierte Aiwanger. In der rund zehnseitigen Wärmestrategie heißt es letztlich auch, Erdwärme und Umgebungswärme solle mit Hilfe von Wärmepumpen „verstärkt“ genutzt werden.
Was zu Holz, Wasserstoff und Wärmeplanung drinsteht
Die Staatsregierung bekenne sich zu regionalen Stärken wie Geothermie, Biogas und Holz, betonte Aiwanger. „Insbesondere die Anzahl der Holzheizungen ist in Bayern traditionell sehr hoch. Der pauschale Ausschluss von Holz als regional verfügbarer Energieträger wäre deshalb grundfalsch für die gesellschaftliche Akzeptanz der Wärmewende.“
Es gebe aber auch Potenzial für Wasserstoff in der künftigen Wärmeversorgung: „Die Nutzung von Wasserstoff in der Wärmewende auszuschließen wäre zum jetzigen Zeitpunkt falsch und kurzsichtig“, warnte er. Die bestehende Erdgas-Infrastruktur dürfe nicht einfach entfernt werden - denn Biomethan oder Umrüstung auf Wasserstoff könnten hier Perspektiven sein.
In einer Mitteilung der Staatskanzlei hieß es zudem, zur kommunalen Wärmeplanung in Bayern würden „zielgerichtete Hilfestellungen“ erarbeitet. Und im Interesse der Kommunen sollten die gesetzlichen Spielräume ausgeschöpft werden.
Das bayerische Wirtschaftsministerium hat die Wärmestrategie auf seiner Website im Wortlaut veröffentlicht.
dpa
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Dienstag, 22.10.2024, 17:38 Uhr
Dienstag, 22.10.2024, 17:38 Uhr
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