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Enerige & Management > Wärme - Wärmeexperiment in acht Wuppertaler Häusern gestartet
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
WÄRME:
Wärmeexperiment in acht Wuppertaler Häusern gestartet
Eine solare Wärmezentrale ist in Wuppertal in Betrieb, steckt aber noch voller Geheimnisse. Denn mit ihr erforschen die Stadtwerke und die Universität die effiziente Anlagensteuerung.
 
Ein Wärmeexperiment für acht Wohnhäuser in Wuppertal hat begonnen. Die örtlichen Stadtwerke (WSW) und die Bergische Universität haben mit der Eröffnung einer Nahwärme-Zentrale am 27. September den Startschuss für ihr Forschungsvorhaben unter realen Bedingungen gegeben.

Denn die Zentrale versorgt acht nachhaltig und klimafreundlich errichtete Experimental-Häuser auf dem Forschungscampus am Mirker Bahnhof mit Strom und Wärme aus erneuerbarer Produktion. Die Anlage im Stadtteil Elberfeld besteht aus Photovoltaik-Thermik-Kollektoren (PVT-Kollektoren), einem Quellenspeicher und einer Wärmepumpe.

Die Infrastruktur soll den WSW als Blaupause für den Markthochlauf dienen. Denn der Versorger wolle der Kundschaft künftig verstärkt Lösungen für Strom und Wärme auf Basis erneuerbarer Energie anbieten, heißt es in einer Mitteilung. Die Erfahrungen aus der Nahwärme-Zentrale des Forschungscampus sollen dafür wertvolle Erkenntnisse liefern.

Der Einsatz des erzeugten Ökostroms hängt von Parametern ab

Aktuell ist etwa noch nicht ausgemacht, wofür der erzeugte Strom am besten zum Einsatz kommt. Daher widmet sich die Wärmezentrale besonders dem Energiemanagement samt netzdienlichem Betriebskonzept. Dabei geht es um das Zusammenspiel von wetterabhängigen Wärmeverbrauchsprognosen, Wärmeverfügbarkeit und aktuellen Strommarktpreisen.

Die Analyse soll Aufschlüsse darüber bringen, ob der erzeugte Strom am besten für den Verdichter der Wärmepumpe, für die Elektroheizung im Pufferspeicher oder zur Einspeisung in das öffentliche Netz verwendet wird. Die WSW arbeiten dafür an einer speziellen Software.

Grundsätzlich wollen die Stadtwerke herausfinden, wie geeignet PVT-Kollektoren mit Speicher und Wärmepumpe für das Beheizen und die Stromversorgung von Gebäuden sind. Dabei ist absehbar, dass die sechs PVT-Module mit ihrer Gesamtleistung von 2,7 kW den Strombedarf der acht Häuser nicht decken können. Als Ersatz könnte eine elektrische Zusatzheizung dienen, die im Forschungsprojekt zu einem weiteren regenerativen Wärmeerzeuger deklariert würde.

Die Vorteile von PVT, also der kombinierten Nutzung von Solarthermie und Photovoltaik, sehen die WSW in der höheren Gesamteffizienz und einem größeren Anteil erneuerbarer Energien am Eigenverbrauch. Die vergleichsweise kleinen Module eignen sich nach Auffassung der WSW besonders für Gebäude, die mit Niedrigtemperatur heizen. Weil sie geräuschlos arbeiten, seien sie in dicht bebauten Wohngebieten eine Alternative zur Luftwärmepumpe.
 

Volker Stephan
© 2024 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 28.09.2023, 17:37 Uhr

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