• Märkte weiter im Abwarte-Modus
  • EWI-Studie: EU-Vorgaben verteuern grünen Wasserstoff
  • Bauauftrag für 165-MW-Wärmepumpe in Mannheim
  • Vom AKW zum Energiespeicher in Gundremmingen
  • Deutschlands Biomethanbranche verliert den Anschluss
  • Tibber lockt seine Kunden mit Smart Metern
  • Deutliche Preisunterschiede im VEA-Gaspreisvergleich
  • BDEW fordert Verschiebung von Offshore-Ausschreibungen
  • Gewinn der OMV sinkt um 15 Prozent
  • Sorge um Rolle des wettbewerblichen Messstellenbetreibers
Enerige & Management > Stromspeicher - Vom AKW zum Energiespeicher in Gundremmingen
Spatenstich in Gundremmingen mit Markus Krebber, (mittig) und Markus Söder (2. von links)._Quelle RWE
STROMSPEICHER:
Vom AKW zum Energiespeicher in Gundremmingen
Nach dem Abriss der Kühltürme in Gundremmingen startet der Bau des größten Batteriespeichers Deutschlands. RWE investiert dafür 230 Millionen Euro. Auch eine PV-Anlage ist geplant.
 
Mit der Sprengung der beiden 160 Meter hohen Kühltürme endete am 25. Oktober die Ära des Atomkraftwerks Gundremmingen nahe Günzburg (Bayern). Der Rückbau des Reaktors und der übrigen Anlagenteile wird noch bis in die 2030er-Jahre dauern. Und doch beginnt auf demselben Gelände bereits ein neues Kapitel der Energiegeschichte: Dort entsteht der derzeit größte Batteriespeicher Deutschlands, zu dem der symbolische Spatenstich 29. Oktober stattfand.

Der Energiekonzern RWE mit Sitz in Essen errichtet in Gundremmingen einen Energiespeicher mit einer geplanten Leistung von 400 MW und einer Speicherkapazität von rund 700 MWh. Der Konzern gibt dafür eine Investitionssumme von rund 230 Millionen Euro an, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Das Projekt gilt nach Angaben des Unternehmens als zentraler Baustein für die Stabilisierung des Stromnetzes, da es erneuerbare Energien flexibel nutzbar macht.

Der Speicher wird, wie es weiter heißt, aus insgesamt 850.000 Batteriezellen bestehen und soll bis 2027 fertiggestellt sein. RWE entschied sich laut der Agentur für den Standort an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg, da dort bereits die nötige Energieinfrastruktur vorhanden sei. Der Batteriespeicher kann überschüssigen Solar- und Windstrom zwischenspeichern und bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betonte beim Spatenstich die Bedeutung solcher Speichertechnologien für die Energiewende. Nur wenn Strom aus Sonne und Wind bedarfsgerecht abrufbar sei, könne das Energiesystem klimaneutral werden. Die Technik ermögliche es, Solarstrom aus den Mittagsstunden und Windenergie aus Starkwindphasen zeitversetzt zu nutzen.

Weitere Projekte auf dem Gelände

RWE will den Standort nach eigenen Angaben langfristig zu einem Knotenpunkt der Energiewende entwickeln. Parallel zum Speicher plant der Energieversorger auf einer Fläche von rund 55 Hektar − so groß wie 77 Fußballfelder − auch den Bau eines Solarparks. Die Anlage soll künftig jährlich bis zu 70 Millionen kWh Strom erzeugen. Damit lassen sich laut RWE rechnerisch etwa 20.000 Haushalte mit Strom versorgen. Der Baubeginn für die Photovoltaikanlage ist für das kommende Jahr vorgesehen.

Darüber hinaus ist in Gundremmingen auch der Bau eines neuen Gaskraftwerks geplant. Es soll in Phasen geringer Wind- oder Sonnenleistung als sogenannte Spitzenlastreserve einspringen und die Versorgungssicherheit gewährleisten.
Der Speicher soll künftig helfen, Schwankungen auszugleichen und die Integration erneuerbarer Energien zu erleichtern. So verwandelt sich ein Ort, an dem jahrzehntelang Atomstrom produziert wurde, Schritt für Schritt in ein Zentrum moderner Speichertechnik.
 

Davina Spohn
Redakteurin
+49 (0) 8152 9311 18
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 29.10.2025, 17:18 Uhr

Mehr zum Thema