
Quelle: Voltaris
REGULIERUNG:
VIK und BDI für marktbasierte Bereitstellung von Flexibilität
Die beiden Industrieverbände sprechen sich dafür aus, möglichst rasch eine Nachfolgeregelung für die Verordnung über abschaltbare Lasten zu etablieren.
Im Juni 2022 ist die Verordnung über abschaltbare Lasten ausgelaufen. Eine marktbasierte Nachfolgeregelung zur Lastreduzierung
bei kritischen Netzzuständen gibt es noch nicht. Nun haben sich der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Verband
der industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) dafür ausgesprochen, möglichst schnell den Konsultationsprozess für eine
Anschlussregelung einzuleiten.
BDI und VIK halten es für wichtig, einen möglichst breiten Anwenderkreis in die Ausgestaltung einer Nachfolgeregelung einzubeziehen. Dabei sei jedoch zu beachten, dass die Bereitstellung von Flexibilität nicht zum Kerngeschäft von Industrieunternehmen gehört. Gerade deshalb sollte die Bereitstellung flexibler Nachfrage durch eine marktbasierte Vergütung gefördert werden. Vereinbarungen über freiwillige Lastreduktionen seien keine langfristige Lösung.
Freiwillige Vereinbarungen keine langfristige Lösung
Seit Anfang des laufenden Jahres haben Industrieunternehmen die Möglichkeit, ihre Lastreduktionspotenziale freiwillig zur Netzstabilisierung zur Verfügung zu stellen. Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben dafür über die vorangegangenen Monate hinweg gemeinsam mit Vertretern der Industrie, Politik und Bundesnetzagentur einen entsprechenden Prozess entwickelt und abgestimmt. Mit dieser „Vorstufe der BDEW-Abschaltkaskade“ sollen mögliche kontrollierte Lastabschaltungen in kritischen Netzsituationen vermieden oder zumindest minimiert werden.
Die Vorlaufzeit dieser Vorstufe kann bis zu 72 Stunden betragen und ist damit deutlich länger als die der kurzfristigen Lastreduktionsmaßnahmen, etwa der Abschaltkaskade. Die „BDEW-Kaskade“ sieht vor, dass bei einer Lastunterdeckung Letztverbraucher innerhalb von 12 Minuten komplett ferngesteuert abgeschaltet werden können.
„Durch die in der Vorstufe vorgesehene längere Vorlaufzeit bei der vorbereiteten, gezielten Lastreduktion, können hingegen sowohl technische als auch finanzielle Risiken minimiert und eine bessere Planbarkeit für die industriellen Großverbraucher ermöglicht werden“, schreibt der Übertragungsnetzbetreiber Amprion auf seiner Internetseite. Für die Anweisung der Vorstufe seien jedoch kein Vertrag und keine Vergütung vorgesehen.
Bereitstellung von Flexibilität kein Kerngeschäft der Industrie
Schon im Januar dieses Jahres hatte VIK-Hauptgeschäftsführer Christian Seyfert betont, solche freiwilligen Vereinbarungen könnten nur als Notfallmaßnahme helfen. Viel wichtiger sei es, neuen Kraftwerkskapazitäten und marktbasierten Maßnahmen zur Netzstabilisierung den Weg zu ebnen.
Daher haben sich nun BDI und VIK in einer gemeinsamen Mitteilung zu Wort gemeldet. Sie halten es für notwendig, das Konsultationsverfahren zur Nachfolgeregelung der Verordnung über abschaltbare Lasten zeitnah einzuleiten, „damit den Übertragungsnetzbetreibern im kommenden Winter wieder ein marktbasiertes Instrument zur Sicherstellung der Systemsicherheit zur Verfügung steht“, wie es dort heißt.
Die Verbände betonen, marktbezogene Maßnahmen nach §13 Absatz 1 EnWG, wie etwa abschaltbare Lasten, seien bisher neben den Kraftwerken eine wichtige Maßnahme der Netzreserve gewesen. Durch den Ausstieg aus der Kernenergie sowie den fortschreitenden Ausstieg aus der Kohleverstromung bei gleichzeitig stockendem Netzausbau, habe das deutsche Stromsystem gesicherte Leistung verloren und Versorgungssicherheit eingebüßt.
BDI und VIK halten es für wichtig, einen möglichst breiten Anwenderkreis in die Ausgestaltung einer Nachfolgeregelung einzubeziehen. Dabei sei jedoch zu beachten, dass die Bereitstellung von Flexibilität nicht zum Kerngeschäft von Industrieunternehmen gehört. Gerade deshalb sollte die Bereitstellung flexibler Nachfrage durch eine marktbasierte Vergütung gefördert werden. Vereinbarungen über freiwillige Lastreduktionen seien keine langfristige Lösung.
Freiwillige Vereinbarungen keine langfristige Lösung
Seit Anfang des laufenden Jahres haben Industrieunternehmen die Möglichkeit, ihre Lastreduktionspotenziale freiwillig zur Netzstabilisierung zur Verfügung zu stellen. Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben dafür über die vorangegangenen Monate hinweg gemeinsam mit Vertretern der Industrie, Politik und Bundesnetzagentur einen entsprechenden Prozess entwickelt und abgestimmt. Mit dieser „Vorstufe der BDEW-Abschaltkaskade“ sollen mögliche kontrollierte Lastabschaltungen in kritischen Netzsituationen vermieden oder zumindest minimiert werden.
Die Vorlaufzeit dieser Vorstufe kann bis zu 72 Stunden betragen und ist damit deutlich länger als die der kurzfristigen Lastreduktionsmaßnahmen, etwa der Abschaltkaskade. Die „BDEW-Kaskade“ sieht vor, dass bei einer Lastunterdeckung Letztverbraucher innerhalb von 12 Minuten komplett ferngesteuert abgeschaltet werden können.
„Durch die in der Vorstufe vorgesehene längere Vorlaufzeit bei der vorbereiteten, gezielten Lastreduktion, können hingegen sowohl technische als auch finanzielle Risiken minimiert und eine bessere Planbarkeit für die industriellen Großverbraucher ermöglicht werden“, schreibt der Übertragungsnetzbetreiber Amprion auf seiner Internetseite. Für die Anweisung der Vorstufe seien jedoch kein Vertrag und keine Vergütung vorgesehen.
Bereitstellung von Flexibilität kein Kerngeschäft der Industrie
Schon im Januar dieses Jahres hatte VIK-Hauptgeschäftsführer Christian Seyfert betont, solche freiwilligen Vereinbarungen könnten nur als Notfallmaßnahme helfen. Viel wichtiger sei es, neuen Kraftwerkskapazitäten und marktbasierten Maßnahmen zur Netzstabilisierung den Weg zu ebnen.
Daher haben sich nun BDI und VIK in einer gemeinsamen Mitteilung zu Wort gemeldet. Sie halten es für notwendig, das Konsultationsverfahren zur Nachfolgeregelung der Verordnung über abschaltbare Lasten zeitnah einzuleiten, „damit den Übertragungsnetzbetreibern im kommenden Winter wieder ein marktbasiertes Instrument zur Sicherstellung der Systemsicherheit zur Verfügung steht“, wie es dort heißt.
Die Verbände betonen, marktbezogene Maßnahmen nach §13 Absatz 1 EnWG, wie etwa abschaltbare Lasten, seien bisher neben den Kraftwerken eine wichtige Maßnahme der Netzreserve gewesen. Durch den Ausstieg aus der Kernenergie sowie den fortschreitenden Ausstieg aus der Kohleverstromung bei gleichzeitig stockendem Netzausbau, habe das deutsche Stromsystem gesicherte Leistung verloren und Versorgungssicherheit eingebüßt.
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Donnerstag, 06.04.2023, 15:49 Uhr
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