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Nach Abensberg steuert damit eine weitere niederbayerische Kommune eine dezentrale Energiezukunft an. Man schlage damit ein
neues Kapitel im Energiemarkt vor Ort auf, betonte Franz Wittmann (CSU), Bürgermeister der Stadt Viechtach. „Ich denke, das
ist im Kleinen ein richtungsweisender Schritt in eine zukünftige Stromversorgung: lokal, regional, dezentral.“
Für die Stadt wird nun zusammen mit dem Bayernwerk ein in der Region erzeugter Strom angeboten. Mit dem Start des lokalen
Strommarkts können die Bürgerinnen und Bürger künftig die vor Ort erzeugte Energie aus 100 % Ökostrom beziehen.
Landrätin Rita Röhrl (SPD) blickte zum Start des lokalen Strommarkts vorausschauend auf die Chancen für die Region: „Mit jeder
einzelnen Anlage, die aus Sonne, Wind, Wasser oder Biogas nachhaltige Energie in den regionalen Strommarkt einspeist, schaffen
wir die Grundlagen für die Energiewende vor Ort. Energiemärkte wie hier in Viechtach zeugen von dem enormen Potenzial, das
in unserem Landkreis steckt.“ So werde die Wirtschaftskraft gestärkt und die Umwelt entlastet.
Neben Abensberg haben auch die niederbayerischen Gemeinden Altdorf und Furth mit ihren vielen Photovoltaikanlagen regionale
Strommärkte aufgebaut. Darüber hinaus Dittelbach in Unterfranken sowie der oberfränkische Landkreis Bamberg, der über viel
Windkraftstrom verfügt.
Aufbau eines physischen Strommarkts
Thomas Oppelt, Geschäftsführer der Bayernwerk Regio Energie, sagte bei der Projektvorstellung: „Es gibt ein Bedürfnis der
Menschen nach regionaler Nähe, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Die Menschen wollen Energie aus der Heimat. Dort erzeugt, dort
verbraucht.“ Diese Nähe sei der Kern lokaler Märkte, in die auch Bürger ihre Erzeugungsanlagen einbringen oder in denen sie
regenerativen Strom aus regionaler Herkunft beziehen können.
Das Bayernwerk biete die Technologie, die zur Umsetzung dieser lokalen Märkte erforderlich ist. Und man habe noch viel vor:
So ist daran gedacht, weitere Digitalisierungs- und Visualisierungslösungen einzubauen und den Strommarkt in Richtung eines
physischen Strommarkts zu entwickeln.
Bereits zum Start stellt die Stadt über ihre regenerative Erzeugungsanlagen den vor Ort erzeugten Strom der Region zur Verfügung.
Eine Beteiligung weiterer Energieerzeuger aus der Nähe, idealerweise mit einer Leistung größer als 100 kWp, ist weiterhin möglich. Einzelheiten dazu sind auf der Internetseite des Bayernwerks abrufbar.
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Montag, 03.05.2021, 09:20 Uhr