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Enerige & Management > F&E - Verzehnfachung der Produktionskapazitäten in der Batteriezellfertigung
Quelle: Shutterstock
F&E:
Verzehnfachung der Produktionskapazitäten in der Batteriezellfertigung
Fraunhofer-Forscher rechnen damit, dass bis zum Jahr 2030 die Produktionskapazität in der Batteriezellfertigung in Deutschland auf fast 400 Mio. kWh wächst.
 
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) gibt einen neuen Ausblick auf die Entwicklung der Batteriezellenfertigung in Europa. Die Zahlen, die die Wissenschaftler jetzt im Zuge des vom Bundesforschungsministeriums geförderten Projektes „Bema 2020 II“, ermittelt haben, deuten auf eine Verzehnfachung der Kapazitäten in Europa bis zum Jahr 2030 hin. Summa summarum könnte es sich bis dahin um 1,5 Mrd. kWh handeln, schätzt das ISI. Der mit knapp 400 Mio. kWh größte Anteil davon könnte aus neuen Produktionsanlagen in Deutschland stammen, heißt es.

Basierend auf den Ankündigungen von Herstellern kommen die Fraunhofer-Experten zu dem Schluss, dass bereits im Laufe dieses Jahres Produktionskapazitäten von bis zu 124 Mio. kWh erreicht werden. Bis 2025 würden sie sich voraussichtlich auf mehr als 500 Mio. kWh vervierfachen. Bis Ende des Jahrzehnts, so das ISI, werde ungefähr ein Viertel der global angekündigten Produktionskapazitäten in Europa entstehen. Die Projekte zum Aufbau von Batteriezellfabriken erstreckten sich über mindestens 15 Länder.

40 Hersteller wollen Produktionskapazitäten schaffen

„Dieser rasante Aufbau wird maßgeblich durch europäische Akteure wie Northvolt, VW und ACC getrieben. Allein die drei Genannten haben gemeinsam ungefähr ein Drittel der europäischen Zellproduktionskapazitäten angekündigt“, prophezeit ISI-Experte Lukas Weymann. Northvolt errichtet zwei großen Zellfabriken in Schweden, zudem ist eine Gigafactory in Heide (Schleswig-Holstein) geplant. Bereits vor dieser Ankündigung plante das Unternehmen den Aufbau einer Fabrik mit VW in Salzgitter, die VW nun wie auch eine weitere Fabrik in der Nähe von Valencia in Spanien eigenständig errichten will. Standorte für drei weitere Zellfabriken stehen Lukas Weymann zufolge noch nicht fest, wohl aber die geplante maximale Produktionskapazität von 40 GWh, die jede dieser fünf Fabriken im Endausbau erreichen könnte.

Überdies verweist der Experte auf die europäischen Autohersteller Mecedes-Benz und Stellantis, die mit dem Batteriehersteller Saft Anteilseigner der Automotive Cells Company (ACC) sind. Für Deutschland, Frankreich und Italien seien Gigafactories angekündigt worden. ACC profitiere wie Northvolt von der Unterstützung im Rahmen des von der Europäischen Union gestarteten Großförderprojekts „Important Project of Common European Interest (IPCEI)“, erklärt Weymann.

Neben den europäischen Zellherstellern würden auch Unternehmen wie CATL (China) und Tesla (USA) mit ihren geplanten deutschen Zellfabriken sowie LGES und Samsung SDI (beide aus Südkorea) mit ihren osteuropäischen Fabriken einen großen Anteil der europäischen Zellproduktion etablieren. Insgesamt hätten über 40 Zellhersteller angekündigt, Batteriefabriken in Europa zu errichten.
 

Manfred Fischer
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Montag, 18.07.2022, 17:22 Uhr

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