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Enerige & Management > Wirtschaft - Verbund beliefert Wacker Chemie via PPA
Kraftwerk Passau-Ingling. Quelle: Verbund / Johannes Wiedl
WIRTSCHAFT:
Verbund beliefert Wacker Chemie via PPA
Für den Chemie-Standort Burghausen hat die Wacker Chemie einen PPA-Vertrag mit dem österreichischen Verbund geschlossen. Verbund soll 10 MW bereitstellen. 
 
Das Werk Burghausen ist der wichtigste Produktionsstandort für den Chemiekonzern Wacker und zugleich der größte Chemiestandort Bayerns. Mit dem österreichischen Energieversorger Verbund hat der Konzern kürzlich einen langfristigen Liefervertrag zur Versorgung des Produktionsstandortes mit Strom aus Wasserkraft abgeschlossen, teilte Verbund am 25. Juni mit. Das bayerische Chemiedreieck erstreckt sich über die südostbayerischen Landkreise Altötting, Mühldorf und Traunstein. 

Der Versorger soll demnach Wacker in den Jahren 2028 bis 2032 eine Leistung von 10 MW bereitstellen, das entspricht pro Jahr einer Menge von 87,6 Millionen kWh Strom aus bestehenden bayerischen Wasserkraftwerken in Nußdorf am Inn und Passau. Für die energieintensive Produktion verbrauchte der Standort im vergangenen Jahr rund 2,8 Milliarden kWh Strom. Mehr als 8.000 Mitarbeitende sind in Burghausen in 150 Produktionsbetrieben beschäftigt. Das Spektrum der hergestellten Produkte reicht von Polysilicium über Silicone, Silane und Kieselsäuren bis hin zu Grundstoffen für die chemische Industrie. 

Bis ins Jahr 2030 will Wacker Chemie seine direkten Emissionen sowie die Emissionen aus dem Energieeinkauf verglichen zum Jahr 2020 halbieren. „Die Nutzung von Wasser, Wind und Sonne als regenerative Energiequelle ist dafür unerlässlich. Umso mehr freut uns die Vereinbarung mit Verbund zur Lieferung von regenerativ erzeugtem Strom. Es ist ein wichtiger Hebel, um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“, sagte Peter von Zumbusch, Werkleiter Burghausen.

Mit der Windkraft läuft es im bayerischen Chemiedreieck indes nicht ganz so reibungslos. Zuletzt hatte ein Bürgerentscheid sich gegen den Bau eines Windparks in der Region Altötting ausgesprochen. Er sollte ursprünglich 40 Windräder umfassen, 288 MW erzeugen, 400 Millionen Euro kosten und auf einer Fläche von 5.000 Hektar im Staatsforst entstehen. Das Nein der Bürger in der Gemeinde Mehring, auf deren Gebiet zehn Windräder aufgestellt werden sollten, bedeutete im Januar dieses Jahres einen Rückschlag für das Projekt. Unter Beteiligung des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger (Freie Wähler) wurde danach ein abgespecktes Konzept entwickelt, das jetzt 27 Windturbinen umfasst.

Um die Unternehmen im Chemiedreieck besser zu versorgen, plant der Übertragungsnetzbetreiber Tennet (wir berichteten) zwei neue große Stromtrassen, das Bayernwerk den Bau von neuen Umspannwerken und Leitungen im Verteilnetz. Die Investitionen liegen im dreistelligen Millionenbereich.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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