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Enerige & Management > Gebäudetechnik - Verband Solar Power macht sich für Wärmepumpen stark
Quelle: Fotolia / Ralf Kalytta
GEBÄUDETECHNIK:
Verband Solar Power macht sich für Wärmepumpen stark
Die Energiekrise hat neue Perspektiven für Solaranlagen und Wärmepumpen eröffnet – am besten soll beides sein. Zu diesem Ergebnis kommt der Branchenverbandes Solar Power Europe.
 
Solaranlagen und Wärmepumpen erlebten im vergangenen Jahr einen kräftigen Wachstumsschub: Die installierte PV-Leistung in der EU stieg um 47 Prozent auf 41,4 GW. Gleichzeitig wurden 2,4 Millionen Wärmepumpen installiert: +42 Prozent. Besonders lukrativ sei das für Haushalte gewesen, die sowohl eine Solaranlage als auch eine Wärmepumpe angeschafft hätten, heißt es einer Studie von Solar Power Europe. Die Autoren haben untersucht, welche Einsparungen dadurch in Deutschland, Spanien und Italien erzielt wurden.

Durch die PV-Anlagen allein sparten italienische Haushalte 64 Prozent ihrer Energiekosten, spanische 40 Prozent und deutsche 22 Prozent. Wärmepumpen allein waren am wirtschaftlichsten in Deutschland mit Einsparungen von 32 Prozent, gefolgt von Spanien mit 28 Prozent und Italien mit 11 Prozent. Wurden beide Technologien kombiniert, konnten deutsche Haushaltskunden ihre Energiekosten um 62 Prozent senken, italienische um 83 Prozent und spanische sogar um 84 Prozent.

Wärmespeicher ist sinnvoll

Trägt man den unterschiedlichen Energiepreisen Rechnung, waren das im letzten Jahr für die italienischen Haushalte 3.766 Euro, für die deutschen 3.614 Euro und für die spanischen 2.831 Euro. Durch die Wärmepumpe kann ein größerer Anteil des selbst erzeugten Stroms auch selbst verbraucht werden.

Für die Nachtstunden ist dafür ein Ausgleichsspeicher notwendig. In Deutschland rechnet Eurosolar mit 800 Litern, in Spanien und Italien reichen 400 Liter. Mit einer solchen Anlage ausgestattet, kann ein deutscher Haushalt 38 Prozent seines Verbrauchs (für die Wärmepumpe) selbst erzeugen, in Italien sind es 54 Prozent und in Spanien 65 Prozent.

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass man mit Wärmepumpen in Kombination mit PV-Anlagen auch in den nächsten Jahren noch niedrigere Energiekosten hat als mit einer Gasheizung. Wie hoch die Ersparnis ausfalle, hänge von der Entwicklung der Preise für Erdgas ab.

Dabei untersuchen sie drei Szenarien: eine Normalisierung der Preise, eine Rückkehr der Krise mit Preisen auf dem Niveau des letzten Jahres und einem Überangebot an Gas mit fallenden Preisen.

Amortisationszeitraum zu lange

In Deutschland würde ein Haushalt bei einer Normalisierung der Gas-Preise mit einer PV-Anlage plus Wärmepumpe immer noch etwa 1.900 Euro gegenüber einer Gasheizung sparen. Bei einem erneuten Anstieg der Preise wären es 2.300 und bei einem Rückgang immer noch 1.400 Euro.

Ein deutscher Haushalt müsste die Anlagen damit 15 bis 30 Jahre nutzen, um seine Investitionen zu erwirtschaften (pay back). Solar Power hält das nicht für wirklich attraktiv. Die Politik müsse deswegen nachhelfen, mit höheren Beihilfen für Wärmepumpen.

Die bislang gezahlten Zuschüsse von bis zu 40 Prozent der Investitionskosten müssten weitere aufgestockt und günstige Kredite zur Verfügung gestellt werden. Erst wenn sich die Anschaffung einer Wärmepumpe in zehn bis fünfzehn Jahren rechne, würden auch einkommensschwache Haushalte darüber nachdenken.

Der Report „Solar Powers Heat 2023 “ kann auf der Seite von Solar Power Europe heruntergeladen werden.
 

Tom Weingärtner
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 10.03.2023, 16:31 Uhr

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