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Enerige & Management > Husum Wind - Verbände: Energiewende nicht an Netzausbau koppeln
Quelle: Pixabay / Steve Cliff
HUSUM WIND:
Verbände: Energiewende nicht an Netzausbau koppeln
Empörung hat auf der Messe Husum Wind die Ankündigung der Wirtschaftsministerin ausgelöst, den Erneuerbaren-Ausbau vom Netzausbau abhängig zu machen.
 
Die Ankündigung von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) in ihren zehn Punkten zum Energiewende-Monitoringbericht, den Zubau an grünen Kraftwerken vom Fortschritt des Netzausbaus abhängig zu machen, trifft auf kategorische Ablehnung in der Erneuerbaren-Branche und beim Elektrotechnik-Verband VDMA Power Systems.

„Das geht gar nicht“, sagte Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie (BWE), auf der Messe Husum Wind. Dies würde die Planbarkeit und Verlässlichkeit der Energiewende beenden und den Investoren Steine in den Weg legen. 

Bei einer Presseveranstaltung des Fachverbandes VDMA Power Systems meinte Hartmut Brösamle, Chef des Erneuerbaren-Projektierers WPD, sinngemäß, die aus Reiches Ankündigung sprechende Fixierung auf den Netzausbau lenke davon ab, dass das vorhandene Stromnetz noch ungenutztes Potenzial zur Aufnahme und zum Weitertransport von Ökostrom hat. Und damit auch für zusätzliche Erneuerbaren-Anlagen. Der VDMA insgesamt hat nach Angaben von Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer von dessen Fachverband Power Systems, 2.000 Mitglieder. Davon sind 200 in der Windenergie tätig.

Drei Netzausbau-Maßnahmen ohne Netzausbau

Brösamle nannte drei Möglichkeiten, Synergien im vorhandenen Netz zu heben: Überbauung, Temperaturcontrolling und Batteriepeicher. 
  • Mit „Überbauung“ ist in diesem Kontext ein Netzanschluss verschiedener Erneuerbaren-Anlagen über die Aufnahmeleistung des Netzverknüpfungspunktes hinaus gemeint, die von der Ampel nur als Kann-Bestimmung ermöglicht worden war, aber noch nicht von allen Netzbetreibern umgesetzt wird.
  • Mit „Temperaturcontrolling“ meinte Brösamle das in Projekten wie „Kursyv“ getestete stärkere Auslasten von Stromleitungen anhand der prognostizierten oder gemessenen Temperatur von Leiterseilen statt theoretischer Berechnungen. Die Leiterseile können zeitweise mehr Strom transportieren.
  • In Sachen Batteriespeichern, die Über- und Unterproduktion ausgleichen können, kritisiert der Chef von WPD, das Genehmigungsverfahren sei „aufwändiger als für einen Windpark“. Speicher brauchen zusätzlich zum Immissionsbescheid eine Bauleitplanung. Und sie sind baurechtlich im Außenbereich nicht privilegiert.
 

Georg Eble
Redakteur
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Donnerstag, 18.09.2025, 15:25 Uhr

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