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Enerige & Management > Stromspeicher - Vattenfall vermarktet Speicher von Return
Quelle: Fotolia / malp
STROMSPEICHER:
Vattenfall vermarktet Speicher von Return
Vattenfall wird ab der ersten Jahreshälfte 2026 eine Großbatterie des niederländischen Betreibers Return im Energiemarkt optimieren und vermarkten.
 
Der Energiekonzern wird eine Batterieanlage des niederländischen Betreibers Return mit einer Leistung von 50 MW und einer Speicherkapazität von 100 MWh in sein Handelsportfolio aufnehmen. Die Anlage wird in der Gemeinde Waddinxveen im Süden der Niederlande errichtet und über das deutsche Vattenfall-Handelsteam in Hamburg gesteuert. Dies gibt Vattenfall in einer Mitteilung bekannt.

Das Unternehmen Return hat seinen Sitz in den Niederlanden. Es konzentriert sich auf die Planung, den Bau und Betrieb von Batteriespeichern für Strommärkte in Europa. Mit dem aktuellen Projekt geht Return eine achtjährige Partnerschaft mit Vattenfall ein, die den Betrieb und die Vermarktung der Anlage umfasst.

Die Batterie soll an das Netz des Übertragungsnetzbetreibers Tennet angeschlossen werden, wie es weiter heißt. Laut Vattenfall ermöglicht sie die kurzfristige Glättung von Strompreisschwankungen, etwa bei Abweichungen in der Erzeugung aus Wind- oder Solarkraft. Die Steuerung erfolgt über automatisierte Handelsprozesse im Day-Ahead-, Intraday- und Regelenergiemarkt. So soll die Batterie dazu beitragen, Kosten für Ausgleichsenergie zu senken und netzstabilisierende Leistungen zu erbringen.

Bedarf kurzfristiger Flexibilität steigt

Wie Vattenfall betont, steigt mit dem zunehmenden Anteil wetterabhängiger Erzeugung aus Wind- und Solarenergie der Bedarf an kurzfristiger Flexibilität. Allein im Jahr 2024 traten in Deutschland während 6 Prozent aller Stunden negative Strompreise auf – in den Niederlanden waren es 5 Prozent. Solche Marktverwerfungen könnten mit Batteriespeichern abgefedert werden.

Vergleich deutscher und niederländischer Energiemarkt

Der deutsche Markt bietet im Vergleich zum niederländischen derzeit günstigere regulatorische Rahmenbedingungen. Speicher, die bis zum Jahr 2029 in Betrieb gehen, sind in Deutschland für zwei Jahrzehnte von Netzentgelten auf eingespeisten Strom befreit. In den Niederlanden gelten solche Ausnahmen bislang nicht, teilt Vattenfall mit. Die hohen Netzentgelte bremsten dort den Ausbau größerer Speicherprojekte.
  Das geplante Projekt ist Teil einer größeren Strategie: Bis Ende des Jahrzehnts will Vattenfall nach eigenen Angaben in Nordwesteuropa bis zu 1.500 MW externe Speicherleistung zur Marktreife bringen. Dabei greift der Konzern auf seine Erfahrungen mit der Vermarktung flexibler Kraftwerksleistungen zurück – insbesondere aus dem Betrieb von Pumpspeicherkraftwerken. Diese bieten eine längere Entladezeit, während Batterien wie die von Return auf kürzere Einsätze ausgelegt sind.

Die Kombination aus beidem ermöglicht eine feinere Abstimmung im Strommarkt. Automatisierte Algorithmen und Handelstools seien dabei zentrale Werkzeuge. Die Speicherpartnerschaft mit Return soll als Blaupause für weitere Kooperationen dienen.
 

Davina Spohn
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