Das Deutschland-Geschäft des Hamburger Unternehmens Solizer ist nun Teil von Vattenfall. Die Schweden wollen damit hierzulande eine wichtigere Rolle auf dem Solarmarkt einnehmen.

 

Vattenfall will ein größeres Stück vom deutschen Sonnenenergie-Kuchen. Am 20. Juli gab der schwedische Konzern bekannt, das Deutschland-Geschäft des Hamburger Unternehmens Solizer gekauft zu haben.

Mit der Übernahme der Solizer Deutschland GmbH wandern Beschäftigte und in Entwicklung befindliche Projekte im Umfang von 4.000 MW an die Schweden. Das erhöht die Projektpipeline nach Angaben des Unternehmens auf insgesamt 7.000 MW in Deutschland, das Vattenfall für sich beim Ausbau der Solarenergie als „Kernmarkt definiert“ habe.
 
Solizer ist ein Spezialist für große Freiflächen-Solarparks, die in der Regel ohne Förderung auskommen. Das Unternehmen war anfangs auf das Ausland fokussiert und baute große Anlagen zum Beispiel in Malaysia (116 MW) oder Ägypten (65 MW). 2018 stieg Solizer dann auch in den deutschen Markt ein.

Aus dem zugekauften Entwicklungspotenzial erwartet Vattenfall bereits 2024 die Baureife für erste Solarparks. Mit der zusätzlichen Kapazität ließe sich im Idealfall der Strombedarf von zwei Millionen Haushalten decken. Der Solizer-Kauf ist Teil der Investitionsstrategie Vattenfalls, im Solar- und Windkraftbereich bis 2024 umgerechnet rund 3,5 Milliarden Euro auszugeben.

Claus Wattendrup, Geschäftsführer der Vattenfall Solar GmbH, sieht in Deutschland ein „rasantes Wachstum“ in der Solarenergie und den Zukauf seines Unternehmens als „Meilenstein, diesen Wachstumspfad konsequent fortzusetzen“. In Deutschland hat Vattenfalls Solar-Abteilung Projekte im Umfang von 76 MW im Bau. Weitere Mittel für neue Vorhaben wollen die Schweden noch 2023 freigeben.