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Enerige & Management > Recht - Uniper will Schadensersatz von Gazprom
Quelle: Fotolia / aerogondo
RECHT:
Uniper will Schadensersatz von Gazprom
Das deutsche Energieunternehmen Uniper will vor einem internationalen Schiedsgericht gegen den russischen Staatskonzern Gazprom vorgehen.
 
Die deutsche Uniper wird vor einem internationalen Schiedsgericht in Stockholm von Gazprom Export Schadensersatz wegen nicht gelieferter Gasmengen einklagen. Das kündigte Uniper-CEO Klaus-Dieter Maubach am 30. November erneut an. 

Während des Ukrainekrieges hatte die für den Gastransit nach Europa zuständige Gesellschaft Gazprom Export Stück für Stück die Gaslieferungen nach Westeuropa zurückgefahren. Uniper war bis zu dem Zeitpunkt der größte deutsche Abnehmer des Gazprom-Gases. Um die Lieferverträge wiederum mit seinen Abnehmern zu erfüllen, musste Uniper zu horrenden Preisen die ausfallenden Gasmengen anderweitig beschaffen. Bislang sind laut Uniper dafür Kosten von mindestens 11,6 Milliarden Euro angefallen.

Maubach: „Diese Kosten sind uns entstanden, aber sie liegen nicht in unserer Verantwortung. Wir verfolgen diese Verfahren mit aller gebotenen Härte: Das sind wir unseren Aktionären, unseren Mitarbeitern und den Steuerzahlern schuldig.“ Der deutsche Staat hatte im September angesichts einer drohenden Zahlungsunfähigkeit die Mehrheit an Uniper vom finnischen Großaktionär Fortum, selbst ein Kraftwerksbetreiber, übernommen.

Russische Uniper-Gesellschaft wird abgespalten

Weiter gab Uniper bekannt, seine russische Unternehmenseinheit „Unipro“ komplett abzuspalten. Ursprünglich war geplant, Unipro an neue Eigentümer in Russland zu verkaufen, „aber die politische Genehmigung für die Transaktion steht noch aus und ist unsicher.“ Daher wird Unipro komplett von Uniper abgetrennt. Das Management der russischen Gesellschaft sei seit einiger Zeit nicht mehr in die Informationsprozesse von Uniper eingebunden, Finanzströme und IT-Systeme wurden separiert. 

Die russische Uniper-Tochter betreibt mehrere Gas- und Kohlekraftwerke in Russland mit einer Gesamtleistung von mehr als 10.000 MW und beschäftigt mehrere Tausend Mitarbeiter.
  Aus einem laufenden Schiedsgerichtsverfahren gegen die Niederlande wegen des dortigen Kohleausstiegs wird sich Uniper zurückziehen müssen - das war eine Bedingung für die Verstaatlichung im September (siehe separate Meldung).
 

Stefan Sagmeister
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Mittwoch, 30.11.2022, 17:14 Uhr

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