
Quelle: Katia Meyer-Tien
WIRTSCHAFT:
Uniper warnt vor Risiken leerer Erdgasspeicher
Gut gefüllte Erdgasspeicher können laut einer von Uniper beauftragten Analyse eine Rezession verhindern. Demnach stützen sie Kaufkraft, Investitionen und sichern die Energiewende ab.
Eine aktuelle Studie von Frontier Economics im Auftrag des Düsseldorfer Energiekonzerns Uniper zeigt: Die Füllgrade der Erdgasspeicher
nehmen erheblichen Einfluss auf die Stabilität der deutschen Wirtschaft. Nach den Berechnungen der Analysten könnte ein unzureichend
gefüllter Speicherstand in Nordwesteuropa zu erheblichen volkswirtschaftlichen Verlusten führen.
Die Autoren der Studie rechnen es vor: Liegt der Füllstand zu Beginn des Winters 2025/26 bei nur 75 Prozent, summieren sich die wirtschaftlichen Schäden auf rund 40 Milliarden Euro. Bei einer Füllung von 90 Prozent würden die Verluste dagegen auf etwa 14 Milliarden Euro begrenzt.
Uniper spricht mit Blick auf die Studienergebnisse von einem Unterschied, der über Stabilität oder Rezession entscheidet. Besonders kritisch sei demnach das vierte Quartal 2025 sowie das erste Quartal 2026, wenn hohe Verbrauchsspitzen auf eine gedämpfte Inlandsnachfrage treffen. Schon ein Winter, der nur gut zwei Grad Celsius kälter als das Klimanormal ausfällt, könnte laut der Analyse ein solches Stressszenario auslösen. Der Begriff „Klimanormal“ bezeichnet den langjährigen Durchschnittswert meteorologischer Daten, meist über einen Zeitraum von 30 Jahren. Er dient als Referenzwert, um aktuelle Wetter- oder Temperaturabweichungen besser einordnen zu können.
Laut der Argumentation von Frontier Economics ergibt sich der wirtschaftliche Effekt durch steigende Importkosten und eine sinkende Kaufkraft: Ziehen Energiepreise kurzfristig stark an, geraten Konsum und Investitionen unter Druck. In der Folge bremsen sie auch Exporte. Die Analysten berechneten, dass gut gefüllte Speicher nicht nur Preisspitzen abfedern, sondern das Bruttoinlandsprodukt um rund 25 Milliarden Euro höher halten können als bei niedrigen Füllgraden.

Speicher als „Sicherheitsnetz“ der Volkswirtschaft
In der Studie, die Frontier Economics am 6. Oktober veröffentlicht hat, werden drei Szenarien verglichen:
Frontier Economics sieht die Speicher daher als „Sicherheitsnetz“, das Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit in Krisenphasen schützt. Gut gefüllte Speicher würden Unsicherheit vermindern, die Erwartungen stabilisieren und die Investitionsbereitschaft erhöhen. „Die Verfügbarkeit von Erdgas in Speichern ist ein wichtiger Faktor für unsere Volkswirtschaft“, wird Jens Perner von Frontier Economics zitiert.
Auch Uniper-Chef Michael Lewis betont die Bedeutung des Themas: Ohne volle Speicher sei Deutschland verwundbar, sagte er laut Unternehmensmitteilung. „Es geht nicht nur um technische Versorgungssicherheit, sondern um den Kern der deutschen Volkswirtschaft.“
Auch ein Beitrag zur Energiewende
Neben der kurzfristigen Stabilitätsfunktion heben die Autoren auch den Beitrag der Speicher zur Energiewende hervor. Mit dem Ausstieg aus Kohle- und Kernenergie wachse der Bedarf an regelbarer Leistung. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sollen bis 2035 bis zu 25.600 MW neue Gaskraftwerkskapazität entstehen. Diese Kraftwerke benötigen Versorgungssicherheit, die durch Speicher gewährleistet wird – heute mit Erdgas, künftig zunehmend mit Wasserstoff.
Zudem ließen sich bestehende Kavernenspeicher technisch zu Wasserstoffspeichern umrüsten. Dies mache sie zu einem wichtigen Transformationsbaustein auf dem Weg in eine Wasserstoffwirtschaft. Eine koordinierte Umstellung könne sicherstellen, dass mit dem Rückgang von Erdgas keine Versorgungslücken entstehen.
Uniper betreibt derzeit die größte Speicherinfrastruktur in Deutschland. Das Düsseldorfer Energieunternehmen beschäftigt 7.500 Menschen und kommt auf eine Kraftwerksleistung von 14.000 MW. Durch Investitionen in Wasserstoff, LNG und erneuerbare Energien will Uniper die Transformation des Energiesystems weiter vorantreiben.
Das neunseitige Kurzpapier „Bedeutung von Erdgasspeichern für die Absicherung der wirtschaftlichen Entwicklung“ , das von Frontier Economics erstellt wurde, ist über die Internetseite von Uniper downloadbar.
Die Autoren der Studie rechnen es vor: Liegt der Füllstand zu Beginn des Winters 2025/26 bei nur 75 Prozent, summieren sich die wirtschaftlichen Schäden auf rund 40 Milliarden Euro. Bei einer Füllung von 90 Prozent würden die Verluste dagegen auf etwa 14 Milliarden Euro begrenzt.
Uniper spricht mit Blick auf die Studienergebnisse von einem Unterschied, der über Stabilität oder Rezession entscheidet. Besonders kritisch sei demnach das vierte Quartal 2025 sowie das erste Quartal 2026, wenn hohe Verbrauchsspitzen auf eine gedämpfte Inlandsnachfrage treffen. Schon ein Winter, der nur gut zwei Grad Celsius kälter als das Klimanormal ausfällt, könnte laut der Analyse ein solches Stressszenario auslösen. Der Begriff „Klimanormal“ bezeichnet den langjährigen Durchschnittswert meteorologischer Daten, meist über einen Zeitraum von 30 Jahren. Er dient als Referenzwert, um aktuelle Wetter- oder Temperaturabweichungen besser einordnen zu können.
Laut der Argumentation von Frontier Economics ergibt sich der wirtschaftliche Effekt durch steigende Importkosten und eine sinkende Kaufkraft: Ziehen Energiepreise kurzfristig stark an, geraten Konsum und Investitionen unter Druck. In der Folge bremsen sie auch Exporte. Die Analysten berechneten, dass gut gefüllte Speicher nicht nur Preisspitzen abfedern, sondern das Bruttoinlandsprodukt um rund 25 Milliarden Euro höher halten können als bei niedrigen Füllgraden.

Kurzpapier „Bedeutung von Erdgasspeichern für die Absicherung der wirtschaftlichen Entwicklung“
(zum Öffnen bitte auf die Grafik kicken)
Quelle: Frontier Economics
(zum Öffnen bitte auf die Grafik kicken)
Quelle: Frontier Economics
Speicher als „Sicherheitsnetz“ der Volkswirtschaft
In der Studie, die Frontier Economics am 6. Oktober veröffentlicht hat, werden drei Szenarien verglichen:
- Das Basisszenario beschreibt eine normale Versorgungslage.
- Im „Event-Speicher90“ wird ein Winter bei 90 Prozent Speicherfüllung simuliert,
- im Szenario „Event-Speicher75“ liegt der Wert bei 75 Prozent.
Frontier Economics sieht die Speicher daher als „Sicherheitsnetz“, das Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit in Krisenphasen schützt. Gut gefüllte Speicher würden Unsicherheit vermindern, die Erwartungen stabilisieren und die Investitionsbereitschaft erhöhen. „Die Verfügbarkeit von Erdgas in Speichern ist ein wichtiger Faktor für unsere Volkswirtschaft“, wird Jens Perner von Frontier Economics zitiert.
Auch Uniper-Chef Michael Lewis betont die Bedeutung des Themas: Ohne volle Speicher sei Deutschland verwundbar, sagte er laut Unternehmensmitteilung. „Es geht nicht nur um technische Versorgungssicherheit, sondern um den Kern der deutschen Volkswirtschaft.“
Auch ein Beitrag zur Energiewende
Neben der kurzfristigen Stabilitätsfunktion heben die Autoren auch den Beitrag der Speicher zur Energiewende hervor. Mit dem Ausstieg aus Kohle- und Kernenergie wachse der Bedarf an regelbarer Leistung. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sollen bis 2035 bis zu 25.600 MW neue Gaskraftwerkskapazität entstehen. Diese Kraftwerke benötigen Versorgungssicherheit, die durch Speicher gewährleistet wird – heute mit Erdgas, künftig zunehmend mit Wasserstoff.
Zudem ließen sich bestehende Kavernenspeicher technisch zu Wasserstoffspeichern umrüsten. Dies mache sie zu einem wichtigen Transformationsbaustein auf dem Weg in eine Wasserstoffwirtschaft. Eine koordinierte Umstellung könne sicherstellen, dass mit dem Rückgang von Erdgas keine Versorgungslücken entstehen.
Uniper betreibt derzeit die größte Speicherinfrastruktur in Deutschland. Das Düsseldorfer Energieunternehmen beschäftigt 7.500 Menschen und kommt auf eine Kraftwerksleistung von 14.000 MW. Durch Investitionen in Wasserstoff, LNG und erneuerbare Energien will Uniper die Transformation des Energiesystems weiter vorantreiben.
Das neunseitige Kurzpapier „Bedeutung von Erdgasspeichern für die Absicherung der wirtschaftlichen Entwicklung“ , das von Frontier Economics erstellt wurde, ist über die Internetseite von Uniper downloadbar.

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Donnerstag, 09.10.2025, 11:18 Uhr
Donnerstag, 09.10.2025, 11:18 Uhr
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