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Quelle: Shutterstock / Smile Fight
ELEKTROFAHRZEUGE:
Ulmer Projekt testet Stromrückspeisung aus E-Autos
In Ulm erforschen Wissenschaftler, wie E-Autos Strom ins Netz oder Haus zurückspeisen können. Der Test soll zeigen, ob die Technik den Strombetrieb wirklich stabiler macht.
 
Die Technische Hochschule Ulm (THU) hat den Startschuss für das Forschungsprojekt „InterBDL“ gegeben. Der Name steht für „Interoperables Management für Bidirektionales Laden für den optimierten, resilienten Strombetrieb mit innovativen Geschäftsmodellen“. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit 7 Millionen Euro geförderte Vorhaben erforscht, wie Elektrofahrzeuge Strom nicht nur aufnehmen, sondern auch wieder abgeben können − ins Netz oder ins eigene Haus. Ziel ist es, das Potenzial der Technik für die Energiewende und eine stabilere Stromversorgung zu bewerten.

Zehn Beschäftigte der Hochschule testen bis Mitte kommenden Jahres, wie alltagstauglich bidirektionales Laden ist. Dafür stellt die THU verschiedene E-Fahrzeugmodelle und passende Ladeinfrastruktur bereit. Die Forschenden wollen herausfinden, welche Standards nötig sind, um Systeme unterschiedlicher Hersteller kompatibel zu machen und wie sich Ladeprozesse intelligent steuern lassen.

Die Forschenden testen auch die Konzepte Vehicle-to-Grid und Vehicle-to-Home, bei denen Strom aus der Fahrzeugbatterie ins öffentliche Netz oder den Haushalt zurückfließt. So lässt sich etwa tagsüber in einer PV-Anlage erzeugter Solarstrom im Auto speichern und später nutzen, sobald die Sonne nicht mehr scheint. Der Feldtest soll, wie es seitens der THU weiter heißt, die gesamte Wirkkette abbilden: von Fahrzeugen über Ladeinfrastruktur bis hin zu Energiemanagement und Geschäftsmodellen. 

Hürden bei der Technologieeinführung

Die Einführung der Technologie steht jedoch noch vor Hürden. Laut einer Mitteilung des Südwestdeutschen Rundfunks (SWR) müssten Autohersteller die Rückspeisefunktion der Fahrzeugbatterie freigeben und Netzbetreiber die Integration ins Netz erlauben. Auch rechtliche Rahmenbedingungen fehlten. Zudem kosteten die nötigen bidirektionalen Wallboxen mit rund 7.000 Euro derzeit noch viel. Sie müssten mit Fahrzeugen und Energiemanagementsystemen kommunizieren, damit das Auto morgens nicht leer ist.

Das Projekt läuft bis August 2026. Erste Ergebnisse aus den Alltagstests sollen bereits im kommenden Jahr zeigen, ob das bidirektionale Laden auch wirtschaftlich und ökologisch überzeugt.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Freitag, 17.10.2025, 15:12 Uhr

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