
Quelle: Pixabay / jorono
UKRAINE:
Ukrainestrom gegen die russische Gasabhängigkeit
Während der Gaspreis in Europa immer weiter steigt, erhöht die Ukraine sukzessive den Stromexport in die Europäische Union.
Die Ukraine hat begonnen, über Rumänien in das Gebiet der EU Strom zu exportieren. Nur drei Monate nach dem Anschluss an den
europäischen Synchronverbund habe „der lang erwartete Export von ukrainischem Strom nach Europa“ begonnen, betonte der ukrainische
Premier Denis Schmigal auf dem Messengerdienst Telegram am 30. Juni.
Ihm zufolge lag das anfängliche Volumen in Richtung Rumänien bei 100 MW. Den potenziellen Export von ukrainischem Strom nach Europa bezifferte Schmigal auf 2.500 MW, wodurch Kiew über 70 Mrd. ukrainische Griwna (2,3 Mrd. Euro) pro Jahr verdienen könnte. Der ukrainische Übertragungsnetzbetreiber Ukrenergo hat auf seiner Internetseite eine Unterseite mit einer grafischen Übersicht eingerichtet, die zeigt, wie viel Strom die Ukraine aktuell nach Polen, Rumänien, Moldau und Slowakei exportiert.
Beschleunigter Anschluss an den Synchronverbund Europas
Am 24. Februar hatte Ukrenergo die Verbindung zum Synchronnetzverbund Russlands gekappt und den Test zum isolierten Betriebsmodus aufgenommen. Da russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, erging ein Dringlichkeitsantrag zum Anschluss an den europäischen Synchronverbund statt in den Netzverbund mit Russland und Belarus zurückzukehren.
Eine Studie des Verbands der europäischen Übertragungsnetzbetreiber Entso-E bescheinigte die Möglichkeit, das Übertragungsnetz der Ukraine mit dem europäischen Netzverbund zu synchronisieren. Am 16. März wurden die Stromnetze der Ukraine und Moldaus mit dem kontinentaleuropäischen Netz synchronisiert.
Am 7. Juni stimmte Entso-E zu, die Exporte von ukrainischem Strom nach Europa schrittweise anzuheben. Am 27. Juni bestätigte der Verband, dass Ukrenergo zusammen mit den Stromnetzbetreibern aus Rumänien, der Slowakei und Ungarn alle technischen Voraussetzungen erfüllt habe, so dass Ende Juni die ersten Stromexporte nach Rumänien erfolgen konnten.
Kraftwerke wurden mit Tuning-Systemen ausgestattet
Zu den technischen Voraussetzungen gehörte das Umkonfiguieren von Anlagen in Kraftwerken, um Leistungsschwankungen im Energiesystem zu dämpfen. Mit Tuning-Stabilisatoren wurden thermische Kraftwerke und Wasserkraftwerke ausgestattet.
Kernkraftwerke erhielten ebenfalls Tuning-Systeme. Die koordinierte Sicherheitsbewertung soll täglich erfolgen. Das schließt IT-Sicherheitsmaßnahmen ein, um betriebliche Sicherheitsrisiken rechtzeitig zu erkennen und Entscheidungen über Maßnahmen zu treffen, die zu ihrer Beseitigung nötig sind.
Auch die Anbindung an ein spezielles Alarmsystem zur Echtzeitüberwachung grenzüberschreitender Stromflüsse und Datenaustausch mit anderen europäischen Übertragungsnetzbetreibern gewährleistet einen störungsfreien Betrieb.
Strom als Ersatz für Gas
Der Import von ukrainischem Strom könne der EU helfen, bis zu 10 Mrd. Kubikmeter Gas zu ersetzen, stellte Juri Witrenko, Chef des ukrainisches Gasversorgers Naftogaz, Medien zufolge im Juni in Aussicht. Über die Hälfte des Stroms in der Ukraine erzeugen Kernkraftwerke, die den größten Teil der Exporte bereitstellen dürften.
Ihm zufolge lag das anfängliche Volumen in Richtung Rumänien bei 100 MW. Den potenziellen Export von ukrainischem Strom nach Europa bezifferte Schmigal auf 2.500 MW, wodurch Kiew über 70 Mrd. ukrainische Griwna (2,3 Mrd. Euro) pro Jahr verdienen könnte. Der ukrainische Übertragungsnetzbetreiber Ukrenergo hat auf seiner Internetseite eine Unterseite mit einer grafischen Übersicht eingerichtet, die zeigt, wie viel Strom die Ukraine aktuell nach Polen, Rumänien, Moldau und Slowakei exportiert.
Beschleunigter Anschluss an den Synchronverbund Europas
Am 24. Februar hatte Ukrenergo die Verbindung zum Synchronnetzverbund Russlands gekappt und den Test zum isolierten Betriebsmodus aufgenommen. Da russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, erging ein Dringlichkeitsantrag zum Anschluss an den europäischen Synchronverbund statt in den Netzverbund mit Russland und Belarus zurückzukehren.
Eine Studie des Verbands der europäischen Übertragungsnetzbetreiber Entso-E bescheinigte die Möglichkeit, das Übertragungsnetz der Ukraine mit dem europäischen Netzverbund zu synchronisieren. Am 16. März wurden die Stromnetze der Ukraine und Moldaus mit dem kontinentaleuropäischen Netz synchronisiert.
Am 7. Juni stimmte Entso-E zu, die Exporte von ukrainischem Strom nach Europa schrittweise anzuheben. Am 27. Juni bestätigte der Verband, dass Ukrenergo zusammen mit den Stromnetzbetreibern aus Rumänien, der Slowakei und Ungarn alle technischen Voraussetzungen erfüllt habe, so dass Ende Juni die ersten Stromexporte nach Rumänien erfolgen konnten.
Kraftwerke wurden mit Tuning-Systemen ausgestattet
Zu den technischen Voraussetzungen gehörte das Umkonfiguieren von Anlagen in Kraftwerken, um Leistungsschwankungen im Energiesystem zu dämpfen. Mit Tuning-Stabilisatoren wurden thermische Kraftwerke und Wasserkraftwerke ausgestattet.
Kernkraftwerke erhielten ebenfalls Tuning-Systeme. Die koordinierte Sicherheitsbewertung soll täglich erfolgen. Das schließt IT-Sicherheitsmaßnahmen ein, um betriebliche Sicherheitsrisiken rechtzeitig zu erkennen und Entscheidungen über Maßnahmen zu treffen, die zu ihrer Beseitigung nötig sind.
Auch die Anbindung an ein spezielles Alarmsystem zur Echtzeitüberwachung grenzüberschreitender Stromflüsse und Datenaustausch mit anderen europäischen Übertragungsnetzbetreibern gewährleistet einen störungsfreien Betrieb.
Strom als Ersatz für Gas
Der Import von ukrainischem Strom könne der EU helfen, bis zu 10 Mrd. Kubikmeter Gas zu ersetzen, stellte Juri Witrenko, Chef des ukrainisches Gasversorgers Naftogaz, Medien zufolge im Juni in Aussicht. Über die Hälfte des Stroms in der Ukraine erzeugen Kernkraftwerke, die den größten Teil der Exporte bereitstellen dürften.
Josephine Bollinger-Kanne
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 07.07.2022, 11:41 Uhr
Donnerstag, 07.07.2022, 11:41 Uhr
Mehr zum Thema