UKRAINE:
Ukraine wird quasi vorzeitig EU-Mitglied: Beim Stromhandel
Das ukrainische Stromnetz wird jetzt auch kommerziell mit dem Übertragungsnetz der EU verbunden. Damit kann der Stromhandel zwischen der Ukraine und der EU beginnen - auch gen Westen.
Der Verband der Übertragungsnetzbetreiber Entsoe teilte in Brüssel mit, er habe grünes Licht für die auch kommerzielle Anbindung
des ukrainischen Stromnetzes an jenes der EU gegeben. Es ist die erste Phase des Stromhandels zwischen der Ukraine und den
angrenzenden EU-Staaten. Bislang konnte die Ukraine nur Strom aus dem Netz der EU beziehen.
Die technische Synchronisation des ukrainischen Stromnetzes mit dem der EU war bereits am 16. März 2022 erfolgt. Der ukrainische Übertragungsnetzbetreiber Ukrenergo erhielt am 26. April den Status eines Beobachters bei Entsoe.
Der Stromhandel startet am 30. Juni auf dem Interkonnektor zwischen den EU-Aspiranten Ukraine und Moldawien sowie dem EU-Mitglied Rumänien. Der Handel auf den Grenzkuppelleitungen zwischen der Ukraine und der Slowakei sowie der Ukraine und Ungarn soll später folgen.
Die Kapazität, die in der ersten Phase für den Handel zur Verfügung steht, wurde von Entsoe auf 100 MW festgelegt. Danach soll die Kapazität für kommerzielle Stromflüsse schrittweise angehoben werden, soweit das mit der Stabilität und Sicherheit der Systeme auf beiden Seiten der Grenze vereinbar ist.
EU-Energiekommissarin Kadri Simson begrüßte die Ankündigung als „nächsten Schritt der System-Integration“ zwischen der EU und den beiden Beitrittskandidaten Ukraine und Moldawien: „Der schrittweise Ausbau des Stromhandels ist vor dem Hintergrund der anhaltenden Aggression Russlands gegen die Ukraine besonders wichtig. Er wird es der Ukraine ermöglichen, Einnahmen zu erzielen, um ihr Stromsystem in einer Situation zu stützen, in der die inländischen Einnahmen durch Russlands Angriffe verringert wurden. Gleichzeitig wird dadurch in einer Zeit außergewöhnlich hoher Preise zusätzlich erschwinglicher Strom für die EU zur Verfügung gestellt.“
Der Strombedarf in der Ukraine ist wegen des Krieges stark gesunken. Die installierte Leistung beträgt 53.000 MW. Davon wird gegenwärtig nur ein Viertel benötigt. Die Exportkapazität liegt nach Angaben des ukrainischen Energieministers German Galuschtschenko bei 2.000 MW. Man habe genügend Reserven, um einen stabilen Export zu gewährleisten. Kernkraftwerke stellen mehr als die Hälfte der Leistung, gefolgt von fossilen Anlagen. Strom aus den erneuerbaren Energien Wasser, Wind und Sonne machte im vorigen Jahr 8 % des Strommixes aus.
Regierungschef Denys Schmyhal schätzte auf seinem Telegram-Kanal das Exportpotenzial auf 2.500 MW. Damit könne das finanziell klamme Land im Jahr umgerechnet knapp 1,9 Mrd. Euro einnehmen. Nach Daten von Ukrenergo exportiert Kiew bereits 200 MW nach Polen und 142 MW Megawatt nach Moldau.
Die technische Synchronisation des ukrainischen Stromnetzes mit dem der EU war bereits am 16. März 2022 erfolgt. Der ukrainische Übertragungsnetzbetreiber Ukrenergo erhielt am 26. April den Status eines Beobachters bei Entsoe.
Der Stromhandel startet am 30. Juni auf dem Interkonnektor zwischen den EU-Aspiranten Ukraine und Moldawien sowie dem EU-Mitglied Rumänien. Der Handel auf den Grenzkuppelleitungen zwischen der Ukraine und der Slowakei sowie der Ukraine und Ungarn soll später folgen.
Die Kapazität, die in der ersten Phase für den Handel zur Verfügung steht, wurde von Entsoe auf 100 MW festgelegt. Danach soll die Kapazität für kommerzielle Stromflüsse schrittweise angehoben werden, soweit das mit der Stabilität und Sicherheit der Systeme auf beiden Seiten der Grenze vereinbar ist.
EU-Energiekommissarin Kadri Simson begrüßte die Ankündigung als „nächsten Schritt der System-Integration“ zwischen der EU und den beiden Beitrittskandidaten Ukraine und Moldawien: „Der schrittweise Ausbau des Stromhandels ist vor dem Hintergrund der anhaltenden Aggression Russlands gegen die Ukraine besonders wichtig. Er wird es der Ukraine ermöglichen, Einnahmen zu erzielen, um ihr Stromsystem in einer Situation zu stützen, in der die inländischen Einnahmen durch Russlands Angriffe verringert wurden. Gleichzeitig wird dadurch in einer Zeit außergewöhnlich hoher Preise zusätzlich erschwinglicher Strom für die EU zur Verfügung gestellt.“
Der Strombedarf in der Ukraine ist wegen des Krieges stark gesunken. Die installierte Leistung beträgt 53.000 MW. Davon wird gegenwärtig nur ein Viertel benötigt. Die Exportkapazität liegt nach Angaben des ukrainischen Energieministers German Galuschtschenko bei 2.000 MW. Man habe genügend Reserven, um einen stabilen Export zu gewährleisten. Kernkraftwerke stellen mehr als die Hälfte der Leistung, gefolgt von fossilen Anlagen. Strom aus den erneuerbaren Energien Wasser, Wind und Sonne machte im vorigen Jahr 8 % des Strommixes aus.
Regierungschef Denys Schmyhal schätzte auf seinem Telegram-Kanal das Exportpotenzial auf 2.500 MW. Damit könne das finanziell klamme Land im Jahr umgerechnet knapp 1,9 Mrd. Euro einnehmen. Nach Daten von Ukrenergo exportiert Kiew bereits 200 MW nach Polen und 142 MW Megawatt nach Moldau.
Tom Weingärtner
© 2024 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 30.06.2022, 10:50 Uhr
Donnerstag, 30.06.2022, 10:50 Uhr
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