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Enerige & Management > Studie - Ukraine mit vielversprechendem Biomethan-Potenzial
Quelle: Zukunft Gas / Jost Listemann
STUDIE:
Ukraine mit vielversprechendem Biomethan-Potenzial
Die Ukraine und Deutschland wollen beim Thema Biomethan zusammenarbeiten. Die Möglichkeiten sind vielversprechend.
 
Wie Deutschland will die Ukraine bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral sein. Dazu soll in Industrie und Verkehr, aber auch in der Strom- und Wärmeversorgung auch Biomethan zum Einsatz kommen.

Vor allem die großen Agrarflächen der Ukraine bieten hier ein erhebliches Potenzial für die Bereitstellung großer Biomethan-Mengen: Bis 2030 hält die Ukraine die Erschließung von 10 bis 54 Milliarden kWh für möglich, wie aus einem Policy Paper von Zukunft Gas hervorgeht. Langfristig, auch nach dem Beseitigen von Kriegsschäden, beträgt das Gesamtpotenzial laut der Untersuchung sogar bis zu 220 Milliarden kWh. Zu einem großen Teil könne diese Energie aus landwirtschaftlichen Reststoffen gewonnen werden.

Nach dem „REPowerEU“-Plan ist Biomethan ein wichtiges Element auf dem Weg zur klimaneutralen Energieversorgung Europas. Die ukrainischen Biomethan-Produzenten sehen darin vor allem auch deswegen ein vielversprechendes Geschäftsmodell, weil die durch die dezentralen Strukturen der Biomethan-Produktion die Resilienz des ukrainischen Energiesystems gestärkt wird. Ein weiterer Vorteil einer Biomethan-Partnerschaft ist die bereits bestehende Transportinfrastruktur: Die Gaspipelines zwischen der Ukraine und Deutschland sind infolge der stark zurückgegangenen russischen Lieferungen nur noch gering ausgelastet. Sie könnten zukünftig für Biomethan genutzt werden.

Offene Baustellen

Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas: „Unsere Energieversorgung wird künftig aus grünem Strom und neuen Gasen bestehen. Durch die Zusammenarbeit mit Deutschland kann die Integration der Ukraine in den europäischen Energiemarkt unterstützt werden. Für einen florierenden Biomethan-Markt müssen aber zunächst regulatorische Hürden sowohl in Deutschland als auch in der Ukraine abgebaut werden.“

In der Ukraine müsse vor allem das aktuelle Gasexport-Moratorium aufgehoben werden. Auf europäischer Seite brauche es zunächst ein Abkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine zur Anerkennung gegenseitiger Herkunftsnachweise, die im Zusammenhang mit der Umsetzung der novellierten EU-Erneuerbaren-Richtlinie (RED III) notwendig sind.

Ralf Fücks, Direktor des Zentrums Liberale Moderne, das seit Jahren mit ukrainischen Partnern kooperiert und ebenfalls an der Studie mitgearbeitet hat, betonte: „Die Ukraine ist ein potenzieller Stützpfeiler für die künftige Versorgung der EU mit klimaneutralem Strom, Biomethan und Wasserstoff. Und sie braucht bereits jetzt Investitionen in ein nachhaltiges Energiesystem für den Eigenbedarf wie für den Export.“ Vor allem die Produktion von Biomethan könne kurzfristig gesteigert werden. Biomethan könne zu einem Erfolgsmodell der deutsch-ukrainischen Energiepartnerschaft werden.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Freitag, 13.10.2023, 11:50 Uhr

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