• EU-Klimabeirat rät zum Ankurbeln von CO2-Entnahmen
  • Pilotprojekt für lokale Energiegemeinschaft in Oberfranken gestartet
  • Deutlich höhere Day-ahead-Preise zu erwarten
  • EnBW: Landkreise stimmen für Milliarden-Spritze
  • Lex Sauerland: Erste Klagen gegen Zeitspiel der Behörden
  • RWE plant Vermarktung weiterer Kapazitäten
  • Gebündelte Kräfte für den digitalen Netzausbau
  • 100 Millionen Euro für Wasserstoff im Ländle
  • Wasserkraft für Rolls-Royce
  • Umfrage unter Energieunternehmern zeigt Verunsicherung
Enerige & Management > Kernkraft - Ukraine baut neue Atomkraftwerke
Quelle: Shutterstock / hxdyl
KERNKRAFT:
Ukraine baut neue Atomkraftwerke
Russland beschießt systematisch Objekte der ukrainischen Energieversorgung. Der letzte Reaktor des AKW Saporischschja ist nun abgeschaltet. Aber die Ukraine baut neue Atommeiler.
 
Die Ukraine hat mit dem Bau von zwei weiteren Atommeilern im Westen des Landes begonnen. Im Beisein von Energieminister Herman Haluschtschenko und der US-Botschafterin in Kiew, Bridget Brink, sei der Grundstein für die Reaktorblöcke 5 und 6 des Atomkraftwerks Chmelnyzkyj gelegt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraina am 13. April. Die Zeremonie soll bereits am 11. April stattgefunden haben, heißt es. Sie sei jedoch aber aus Sicherheitsgründen erst jetzt bekannt gegeben worden. 

Die im Westen des Landes geplanten Atomkraftwerke sollen in Zusammenarbeit mit dem US-Atomenergiekonzern Westinghouse Electric Company errichtet werden. Es handelt sich um Druckwasserreaktoren des Typs „AP 1000“, laut Konzernangaben mit einer Laufzeit von mindestens 60 Jahren. „Das ist eine modernere und sicherere Technologie als die, die wir jetzt nutzen“, sagte der amtierende Vorstandschef des ukrainischen Atomenergiebetreibers Enerhoatom, Petro Kotin. Er lobte dies als Schritt zu einer neuen, sicheren und zuverlässigen Energieversorgung. 

Die Bauzeit für einen Reaktor wird auf vier bis fünf Jahre geschätzt, die Kosten auf etwa 5 Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 4,7 Milliarden Euro). Eine schnelle Lösung für die Probleme bei der Energieversorgung der Ukraine stellen die neuen Reaktoren damit nicht dar. 

Atomkraftwerk Saporischschja nun gänzlich im Kaltzustand

Im Gegensatz zu anderen Kraftwerkstypen hat Russland Nuklearanlagen mit seinen Drohnen- und Raketenangriffen bisher zumeist verschont − auch aus dem Bewusstsein heraus, dass dadurch eine vom Ausmaß her schwer zu berechnende Atomkatastrophe hervorgerufen werden könnte. Zuletzt haben russische Truppen speziell Wärme- und Wasserkraftwerke mit Raketen unter Beschuss genommen.

Jedoch halten seit zwei Jahren russische Truppen das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine besetzt. Wegen der anhaltenden Gefechte ist nun, wie dpa berichtet, der letzte der sechs Reaktorblöcke in den Kaltzustand versetzt worden. Bislang waren mehrfach wechselnd ein Block im Warmzustand. In diesem Zustand produziert der Reaktor keinen Strom, sondern Dampf, der für den Bedarf der Anlage verwendet wird. Der Kaltzustand gilt als der sicherste. Die Blöcke sind auf niedrigen Druck heruntergefahren und werden durch kaltes Wasser gekühlt.
 

Davina Spohn / dpa
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 15.04.2024, 14:07 Uhr

Mehr zum Thema