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Enerige & Management > Windkraft Onshore - UKA bei Onshorewind-Zuschlägen mit Abstand vorne
Quelle: Fotolia / Felix brönnimann
WINDKRAFT ONSHORE:
UKA bei Onshorewind-Zuschlägen mit Abstand vorne
Über 700 MW: Der Meißener Projektierer UKA-Gruppe hat bei der jüngsten Wind-onshore-Ausschreibung die größte installierte Zuschlagsleistung erhalten. Stark war auch die Bürgerenergie.
 
Bei der dritten von vier Ausschreibungen des Jahres für Strom-Einspeisevergütungen von Windenergieanlagen an Land hat die Bundesnetzagentur im August einzelnen Projektierern und den Bürgerenergiegenossenschaften jeweils dreistelllige installierte Leistungen in MW zugesprochen.

Eine Analyse der Einzelzuschläge, die seit Ende September veröffentlicht sind, und von Mitteilungen einzelner Projektierer durch diese Redaktion ergab: Die Erneuerbaren-Projektierergruppe UKA Umweltgerechte Kraftanlagen aus dem sächsischen Meißen bekam mit Abstand die meisten Zuschläge mit der größten installierten Leistung. Unter den Flaggen von UKA und „UGE Umweltgerechte Energieprojekte“ gingen Zuschläge für 70 Anlagen mit 523 MW an die Gruppe. Mit Kooperationspartnern zusammen wurden nach UKA-Angaben mit 104 Anlagen die 700 MW überschritten. Alle Gebote mit Meißener Beteiligung gingen durch.

Das ist gut ein Fünftel der gesamten bezuschlagten Leistung von 3.448 MW. Die Ausschreibung war erneut überzeichnet, die Gebotsleistung von 5.739 MW war laut Behörde die zweithöchste in der Geschichte der Wind-onshore-Ausschreibungen.

Die an die UKA-Gruppe gegangenen Zuschläge verteilten sich, soweit ersichtlich, breit auf sechs Bundesländer, nämlich auf alle ostdeutschen Flächenländer außer Sachsen sowie auf Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

354 MW in lokaler Bürgerhand

Zählt man die Zuschläge an örtliche Bürgerenergiegenossenschaften zusammen, die namentlich als solche erkennbar sind, ergibt sich der zweitgrößte Block an installierter Leistung mit 354 MW in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, NRW und Hessen.

Bürgerenergie-Projekte sind seit der Ampelkoalition insoweit privilegiert, als sie einen Teil der Planungskosten bis zum immissionsrechtlichen Bescheid erstattet bekommen und auch ohne diesen Bescheid Zuschläge erhalten können.

Nummer drei: Prowind

Die drittgrößte installierte Leistung ging am 1. August mit 163 MW an die Osnabrücker Prowind GmbH. Das ist ein in mehreren europäischen Ländern und Kanada aktiver Entwickler von Wind-, PV- und Biogasanlagen mit starkem Bezug zu lokaler Bürgerbeteiligung. Prowind war im Jahr 2000 von dem Landwirt Johannes Busmann gegründet worden, der bereits in den 80er Jahren im niedersächsischen Bad Bentheim sein erstes Windrad errichtet hatte und das Unternehmen heute noch führt. Die 22 aktuellen Zuschläge liegen alle in dem Bundesland.

Auch dreistellig: Enertrag und Alterric

Ebenfalls eine dreistellige installierte Leistung ging als Zuschlag an verschiedene „Windfelder“-Projektgesellschaften des brandenburgischen Erneuerbaren-Projektentwicklers Enertrag. Es handelt sich um 126 MW für sein Heimatbundesland und für NRW.

Auch Alterric, der Projektierer und Betriebsführer von EWE und Aloys-Wobben-Stiftung, brachte nach eigenen Angaben mit 115 MW alle Gebote seiner Gesellschaften und Kooperationspartner nach Hause. Allein unter der Flagge Alterric Deutschland waren es 92 MW.

Große zweistellige Zuschläge

Ein großes Stück vom Ausschreibungskuchen holte sich die EnBW Windkraftprojekte, eine Konzerngesellschaft der Energie Baden-Württemberg: 87 MW in nur drei Vorhaben in Brandenburg und NRW. Die Uhl Windkraft Projektierung bekam Zuschläge über 79 MW in drei nordbayerischen Projekten. Der brandenburgische Wind- und PV-Entwickler Unlimited Energy bekam in seinem Heimatbundesland 66 MW zugesprochen. Der Cuxhavener Windpark-Projektentwickler PNE reüssierte mit 58 MW für drei Vorhaben in seinem Standortbundesland sowie in Brandenburg und NRW.

Zu den weiteren bezuschlagten Erneuerbaren-Projektierern gehören Juwi (38 MW), Getec Green Energy (22 MW), VSB (18 MW) und WPD (6 MW).

Ein Forschungs- und ein Hersteller-Windpark

Kuriositäten der Ausschreibung sind der Zuschlag für den Forschungswindpark Ganderkesee an den Zertifizierer, Wartungs- und Instandsetzungsdienstleister Windguard im Landkreis Oldenburg sowie ein weiterer seltener Zuschlag direkt an einen Hersteller (OEM) von Windenergieanlagen, nämlich an Eno Energy aus Rostock für 12 MW in Sachsen-Anhalt. Der Windguard-Forschungswindpark soll dereinst aus drei kleinen 4,3-MW-Anlagen bestehen.

Kleinere Zuschläge an Kommunale

Stadtwerke und Kommunalunternehmen holten kleinere Lose:
  • An der Spitze die Stawag Energie, eine Tochter der Stadtwerke Aachen, mit 35 MW im Sauerland (ebenfalls NRW).
  • Die Kooperation EAM Natur bekam 22 MW in ihrem Heimatbundesland Hessen zugesprochen.
  • Die Mark-E aus Hagen holte knapp 13 MW,
  • die Stadtwerke Schwäbisch Hall bekamen gut 12 MW,
  • jene in Fürstenfeldbruck bei München gut 11 MW.
  • Und die „ZAK Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern gemeinsame kommunale Anstalt der Stadt und des Landkreises“ ergatterte einen Zuschlag für ein knapp 7 MW leistendes Windrad, alle für ihre jeweilige Heimatregion.
 

Georg Eble
Redakteur
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Dienstag, 30.09.2025, 15:00 Uhr

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