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Enerige & Management > Kernkraft - TÜV sieht kein Sicherheitsproblem bei längeren Laufzeiten
Quelle: Shutterstock / Olga Khalizeva
KERNKRAFT:
TÜV sieht kein Sicherheitsproblem bei längeren Laufzeiten
Der TÜV hat Vorschläge gemacht, wie sich die Abhängigkeit von Energieimporten verringern lässt. Auch das Thema Atomkraft bringt er ins Spiel.
 
Vor allem den Ausbau der erneuerbaren Energien und Energieeinsparungen im Gebäudebereich sieht der TÜV als wichtigste Maßnahmen an, um den Verbrauch zu reduzieren. Darüber hinaus, so heißt es in einer Verbandsmitteilung, sei auch eine befristete Nutzung deutscher Kernenergie über das Jahr 2022 hinaus eine Option.

Man halte einen Weiterbetrieb der noch laufenden Kernkraftwerke „aus sicherheits- und prüftechnischer Sicht für umsetzbar“. Je nach Anlage müssten für einen Weiterbetrieb bestimmte Sicherheitsprüfungen nachgeholt werden, die mit Blick auf die Abschaltung ausgesetzt worden waren. Die mit der technischen Überwachung der Kernkraftwerke betrauten TÜV-Unternehmen könnten ihre Sicherheitsüberprüfungen über das Jahr 2022 hinaus fortführen, heißt es. Die personellen und organisatorischen Voraussetzungen seien vorhanden.

In einer gemeinsamen Stellungnahme hatten das Bundeswirtschaftsministerium sowie das Umweltministerium vergangene Woche klar von einem Weiterbetrieb der letzten drei deutschen Atommeiler abgeraten. Unter anderem, weil frühestens im Herbst 2023 neue Brennstäbe zur Verfügung stehen könnten. Isar 2 in Bayern, Neckarwestheim II in Baden-Württemberg und Emsland in Niedersachsen sollen spätestens am 31. Dezember 2022 für immer vom Netz genommen werden.

Weniger umstrittene Vorschläge

Weniger umstritten dürften die anderen Vorschläge des TÜV sein. Neben dem beschleunigten Ausbau der regenerativen Energien, hebt Verbandsgeschäftsführer Joachim Bühler vor allem die energetische Gebäudesanierung hervor. Die müsse schnell vorangetrieben werden, besonders vor dem Hintergrund, dass der Gebäudesektor für rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich ist. Außerdem gelte es, alle verfügbaren Flächen für den Ausbau der Solarenergie zu nutzen sowie die Infrastruktur für Transport und Speicherung von Wasserstoff aufzubauen.

Auch Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG), so Bühler, seien erforderlich. Darüber hinaus nennt er – im Falle eines Importstopps – die Reaktivierung von stillgelegten Kohlekraftwerken als Option: „Die mit Kohlekraftwerken geschaffenen Kapazitäten für die Stromerzeugung könnten für eine Entlastung bei anderen Energieträgern sorgen.“ So sei es möglich, das knappe Erdgas anstatt für die Stromgewinnung für die Erzeugung von Wärme für Privathaushalte und die Versorgung der darauf angewiesenen Industrie zu nutzen.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Montag, 14.03.2022, 16:07 Uhr

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