
Quelle: Shutterstock / 24Novembers
KLIMASCHUTZ:
TU-Professor fordert Strompreise nach Regionen
Die Energiewende verursacht laut Ariadne-Report Mehrkosten von bis zu 26 Milliarden Euro jährlich. Ein Professor der TU Berlin sieht dennoch keinen Grund, die Umsetzung auszubremsen.
Die Debatte über die Kosten der Energiewende bekommt durch den aktuellen „Ariadne-Report 2025“ neuen Auftrieb. Der Report
untersucht Wege, wie Deutschland bis 2045 klimaneutral werden kann – ökonomisch tragbar und technisch machbar.
Die 27 wissenschaftlichen Einrichtungen, die die Studie erstellt haben, errechnen Mehrkosten im Vergleich zu einem Weiter-so mit fossilen Energien, wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral werden will. Sie liegen bei zwischen 16 und 26 Milliarden Euro. Das entspricht laut der Technischen Universität (TU) Berlin, die die Studie mit erstellt hat, 0,4 bis 0,7 Prozent der aktuellen Wirtschaftsleistung.
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) kündigte dazu kürzlich einen „Realitätscheck“ an (wir berichteten). Sie will damit Kosten, Netzausbau und Versorgungssicherheit stärker in den Blick rücken und Ausbau, Speicher sowie Infrastruktur besser aufeinander abstimmen.
Jedoch: Solche Prüfprozesse können den Fortschritt verzögern, warnt Prof. Dr. Tom Brown, Leiter des Fachgebiets „Digitaler Wandel in Energiesystemen“ an der TU Berlin und Mitherausgeber des Ariadne-Reports. Auf der Internetseite der Universität betonte er: „Wir sollten uns durch das Prüfen nicht vom Tun abbringen lassen.“ Entscheidend sei, jetzt zu handeln. Vorrang hätten der Ausbau von Wind- und Solarenergie sowie die Elektrifizierung des Verbrauchs. Zusätzliche Prüfungen sollten nur dazu dienen, Hindernisse abzubauen – nicht, Projekte auszubremsen.
Mit Blick auf die Debatte um die Mehrkosten unterstreicht Brown, dass die Energiewende langfristig günstiger für Deutschland sei. Sie verringere Abhängigkeiten von fossilen Importen, reduziere Klimarisiken und sichere die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.
Brown fordert, Hemmnisse für die Flexibilisierung der Energienachfrage zu beseitigen. Unternehmen und Haushalte müssten Strom verstärkt dann nutzen können, wenn erneuerbare Energien verfügbar sind. So ließen sich Kosten senken und die Versorgung stabilisieren.
Ein weiterer Schwerpunkt ist für ihn die bessere Abstimmung von Strom- und Wasserstoffnetzen. Nur eine integrierte Planung könne verhindern, dass an einer Stelle Engpässe entstehen, während andernorts Kapazitäten ungenutzt bleiben. Zudem spricht er sich für den verstärkten Einsatz von Freileitungen aus, die schneller und kostengünstiger zu bauen seien als Erdkabel.
Regionale versus einheitliche Strompreise
Besonders deutlich plädiert Brown für regional unterschiedliche Strompreise. Das derzeitige Einheitspreissystem bilde die Realität nicht ab. Wo viel Wind- und Solarstrom eingespeist wird, könnten die Preise niedriger sein. In Regionen mit geringer Erzeugung würden höhere Preise Investitionen anstoßen. Das erhöhe die Akzeptanz vor Ort und fördere den Ausbau der Netze.
Brown erinnerte daran, dass die Energiewende nicht allein eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe sei. Politische Maßnahmen müssten deshalb soziale Fragen berücksichtigen. Die Einbindung der Bevölkerung sei entscheidend, um Widerstände gegen neue Netze oder Anlagen zu vermeiden
Das Ariadne-Konsortium, zu dem neben der TU Berlin auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung gehört, entwickelt seit Jahren Szenarien für eine kosteneffiziente Energiewende. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
All e Aussagen von Prof. Dr. Tom Brown finden sich auf der Internetseite der Universität wieder. Der Ariadne-Report „Die Energiewende kosteneffizient gestalten – Szenarien zur Klimaneutralität 2045“ ist ebenfalls für die Internetpräsenz der TU Berlin abrufbar.
Die 27 wissenschaftlichen Einrichtungen, die die Studie erstellt haben, errechnen Mehrkosten im Vergleich zu einem Weiter-so mit fossilen Energien, wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral werden will. Sie liegen bei zwischen 16 und 26 Milliarden Euro. Das entspricht laut der Technischen Universität (TU) Berlin, die die Studie mit erstellt hat, 0,4 bis 0,7 Prozent der aktuellen Wirtschaftsleistung.
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) kündigte dazu kürzlich einen „Realitätscheck“ an (wir berichteten). Sie will damit Kosten, Netzausbau und Versorgungssicherheit stärker in den Blick rücken und Ausbau, Speicher sowie Infrastruktur besser aufeinander abstimmen.
Jedoch: Solche Prüfprozesse können den Fortschritt verzögern, warnt Prof. Dr. Tom Brown, Leiter des Fachgebiets „Digitaler Wandel in Energiesystemen“ an der TU Berlin und Mitherausgeber des Ariadne-Reports. Auf der Internetseite der Universität betonte er: „Wir sollten uns durch das Prüfen nicht vom Tun abbringen lassen.“ Entscheidend sei, jetzt zu handeln. Vorrang hätten der Ausbau von Wind- und Solarenergie sowie die Elektrifizierung des Verbrauchs. Zusätzliche Prüfungen sollten nur dazu dienen, Hindernisse abzubauen – nicht, Projekte auszubremsen.
Mit Blick auf die Debatte um die Mehrkosten unterstreicht Brown, dass die Energiewende langfristig günstiger für Deutschland sei. Sie verringere Abhängigkeiten von fossilen Importen, reduziere Klimarisiken und sichere die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.
Brown fordert, Hemmnisse für die Flexibilisierung der Energienachfrage zu beseitigen. Unternehmen und Haushalte müssten Strom verstärkt dann nutzen können, wenn erneuerbare Energien verfügbar sind. So ließen sich Kosten senken und die Versorgung stabilisieren.
Ein weiterer Schwerpunkt ist für ihn die bessere Abstimmung von Strom- und Wasserstoffnetzen. Nur eine integrierte Planung könne verhindern, dass an einer Stelle Engpässe entstehen, während andernorts Kapazitäten ungenutzt bleiben. Zudem spricht er sich für den verstärkten Einsatz von Freileitungen aus, die schneller und kostengünstiger zu bauen seien als Erdkabel.
Regionale versus einheitliche Strompreise
Besonders deutlich plädiert Brown für regional unterschiedliche Strompreise. Das derzeitige Einheitspreissystem bilde die Realität nicht ab. Wo viel Wind- und Solarstrom eingespeist wird, könnten die Preise niedriger sein. In Regionen mit geringer Erzeugung würden höhere Preise Investitionen anstoßen. Das erhöhe die Akzeptanz vor Ort und fördere den Ausbau der Netze.
Brown erinnerte daran, dass die Energiewende nicht allein eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe sei. Politische Maßnahmen müssten deshalb soziale Fragen berücksichtigen. Die Einbindung der Bevölkerung sei entscheidend, um Widerstände gegen neue Netze oder Anlagen zu vermeiden
Das Ariadne-Konsortium, zu dem neben der TU Berlin auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung gehört, entwickelt seit Jahren Szenarien für eine kosteneffiziente Energiewende. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
All e Aussagen von Prof. Dr. Tom Brown finden sich auf der Internetseite der Universität wieder. Der Ariadne-Report „Die Energiewende kosteneffizient gestalten – Szenarien zur Klimaneutralität 2045“ ist ebenfalls für die Internetpräsenz der TU Berlin abrufbar.

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Freitag, 22.08.2025, 16:51 Uhr
Freitag, 22.08.2025, 16:51 Uhr
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