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Quelle: Shutterstock / sdf_qwe
GAS:
Trotz Kündigung: Österreich bekommt weiter russisches Gas
Die Kündigung des TOP-Vertrags durch die OMV blieb bislang ohne nennenswerte Folgen. Spekulationen gibt es über Auswirkungen der kommenden US-Sanktionen gegen die Gazprombank.
Zwei Tage, nachdem der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV seinen bis 2040 laufenden Take-or-Pay-Vertrag (TOP-Vertrag)
mit der Gazprom kündigte, ist die Versorgung Österreichs mit Erdgas aus Russland unverändert gegeben.
Laut Daten der Transparenzplattform der zuständigen Austrian Gas Grid Management AG (AGGM) waren die Importe am Gasknoten Baumgarten etwa 40 Kilometer nordöstlich von Wien am Morgen des 13. Dezembers geringfügig höher als am Vortag.
Um 9 Uhr beliefen sie sich auf rund 12,0 Millionen kWh. Am 12. Dezember um 18 Uhr wurden sie dem gegenüber mit 11,9 Millionen kWh angegeben. Zum Vergleich: Am 11. Dezember um 18 Uhr, eine Stunde, bevor die OMV die Vertragskündigung offiziell machte, waren sie bei 12,1 Millionen kWh gelegen.
Derartige Schwankungen sind laut Angaben aus der Gaswirtschaft nicht ungewöhnlich und können unter anderem technisch bedingt sein. „Mit den Querelen zwischen der OMV und der Gazprom hat das nichts zu tun“, hieß es gegenüber der Redaktion.
Dass Gazprom weiter Gas nach Österreich exportiert, wird damit erklärt, dass andere Versorger und Händler die fraglichen Mengen übernehmen. Dies ist bereits seit dem 16. November der Fall. Wie berichtet, hatte die OMV am 13. November nach einem zu ihren Gunsten lautenden Schiedsgerichtsurteil bekannt gegeben, für Gasimporte nach Österreich vorerst keine Zahlungen mehr zu leisten.
Die Gazprom avisierte im Gegenzug, ihre Lieferungen an die OMV mit 16. November, 6 Uhr, einzustellen. Tatsächlich gingen zu diesem Zeitpunkt die Lieferungen um etwa 2 Millionen kWh pro Stunde zurück. Sie stiegen in der Folge jedoch wieder an und liegen seither im Wesentlichen konstant bei etwa 12 Millionen kWh pro Stunde.
Spekulationen und Mutmaßungen
Spekuliert wird in der Gasbranche und deren Umfeld darüber, wie es nach dem 20. Dezember weitergeht. Mit diesem Tag treten US-amerikanische Sanktionen gegen die Gazprombank in Kraft, über die die Zahlungen sämtlicher Kunden der Gazprom für Gaslieferungen erfolgen. Mit den Sanktionen könnten diese zumindest erschwert werden. Als sicher gilt, dass die russische Seite daran arbeitet, den Schlag des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden ins Leere gehen zu lassen.
Mutmaßungen unterschiedlicher Art werden auch kolportiert, was die Situation nach dem Auslaufen des russisch-ukrainischen Gastransitvertrags mit Ablauf des 31. Dezembers betrifft. Ein Ende der zur Versorgung Europas kaum noch nötigen Importe wird ebenso wenig ausgeschlossen wie deren Weiterlaufen unter veränderten Bedingungen. Bekanntlich ist die Ukraine Mitglied der „Energy Community“ der EU. Dies verpflichtet sie, Transite auf dem Bratstwo-Pipelinesystem abzuwickeln, wenn europäische Shipper das verlangen und es technisch möglich ist.
Laut Daten der Transparenzplattform der zuständigen Austrian Gas Grid Management AG (AGGM) waren die Importe am Gasknoten Baumgarten etwa 40 Kilometer nordöstlich von Wien am Morgen des 13. Dezembers geringfügig höher als am Vortag.
Um 9 Uhr beliefen sie sich auf rund 12,0 Millionen kWh. Am 12. Dezember um 18 Uhr wurden sie dem gegenüber mit 11,9 Millionen kWh angegeben. Zum Vergleich: Am 11. Dezember um 18 Uhr, eine Stunde, bevor die OMV die Vertragskündigung offiziell machte, waren sie bei 12,1 Millionen kWh gelegen.
Derartige Schwankungen sind laut Angaben aus der Gaswirtschaft nicht ungewöhnlich und können unter anderem technisch bedingt sein. „Mit den Querelen zwischen der OMV und der Gazprom hat das nichts zu tun“, hieß es gegenüber der Redaktion.
Dass Gazprom weiter Gas nach Österreich exportiert, wird damit erklärt, dass andere Versorger und Händler die fraglichen Mengen übernehmen. Dies ist bereits seit dem 16. November der Fall. Wie berichtet, hatte die OMV am 13. November nach einem zu ihren Gunsten lautenden Schiedsgerichtsurteil bekannt gegeben, für Gasimporte nach Österreich vorerst keine Zahlungen mehr zu leisten.
Die Gazprom avisierte im Gegenzug, ihre Lieferungen an die OMV mit 16. November, 6 Uhr, einzustellen. Tatsächlich gingen zu diesem Zeitpunkt die Lieferungen um etwa 2 Millionen kWh pro Stunde zurück. Sie stiegen in der Folge jedoch wieder an und liegen seither im Wesentlichen konstant bei etwa 12 Millionen kWh pro Stunde.
Spekulationen und Mutmaßungen
Spekuliert wird in der Gasbranche und deren Umfeld darüber, wie es nach dem 20. Dezember weitergeht. Mit diesem Tag treten US-amerikanische Sanktionen gegen die Gazprombank in Kraft, über die die Zahlungen sämtlicher Kunden der Gazprom für Gaslieferungen erfolgen. Mit den Sanktionen könnten diese zumindest erschwert werden. Als sicher gilt, dass die russische Seite daran arbeitet, den Schlag des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden ins Leere gehen zu lassen.
Mutmaßungen unterschiedlicher Art werden auch kolportiert, was die Situation nach dem Auslaufen des russisch-ukrainischen Gastransitvertrags mit Ablauf des 31. Dezembers betrifft. Ein Ende der zur Versorgung Europas kaum noch nötigen Importe wird ebenso wenig ausgeschlossen wie deren Weiterlaufen unter veränderten Bedingungen. Bekanntlich ist die Ukraine Mitglied der „Energy Community“ der EU. Dies verpflichtet sie, Transite auf dem Bratstwo-Pipelinesystem abzuwickeln, wenn europäische Shipper das verlangen und es technisch möglich ist.
Klaus Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 13.12.2024, 11:14 Uhr
Freitag, 13.12.2024, 11:14 Uhr
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