• Asiatische Nachfrage und europäische Risiken treiben die Preise
  • EnBW eröffnet Schnellladepark mit Nio-Batteriewechselstation
  • Windstreit endet mit Millionenzahlung an Münsters Stadtwerke
  • VIK begrüßt geplanten Rechtsrahmen zu CCS
  • Monitoringbericht zeigt Schäden durch Klimawandel
  • Studie ruft Europa zu mehr Mut in der Batterieproduktion auf
  • Wechsel von der Deutschen Bahn zu Getec
  • Daimler Buses baut Ladeanlagen für Stuttgart
  • Elektro-Autos laut Studie weiterhin nicht auf der Überholspur
  • BDEW fordert Resilienzstrategie für Energiesektor
Enerige & Management > Klimaschutz - Trimet erhält Förderbescheid für CO2-freies Aluminium
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
KLIMASCHUTZ:
Trimet erhält Förderbescheid für CO2-freies Aluminium
Der Aluminiumproduzent Trimet nimmt in Essen eine Demonstrationsanlage in Betrieb, für die CO2-freie Erzeugung von Aluminium im industriellen Maßstab.
 
Die Erprobungsanlage für CO2-freies Aluminium wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit rund 3 Millionen Euro gefördert. Sie ist Teil des Förderprogramms „Dekarbonisierung in der Industrie“. Dabei werden auch Mittel des Fonds „NextGenerationEU“ der Europäischen Union genutzt, wie Trimet mitteilte.

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Stefan Wenzel übergab am 8. Juli den Förderbescheid an Philipp Schlüter, Vorsitzender des Vorstands der Trimet Aluminium SE. „Mit der Entwicklung einer emissionsfreien Ofentechnologie richten wir unsere Aluminiumhütten ebenso wie mit der Flexibilisierung des Produktionsprozesses auf das Ziel der klimaneutralen Aluminiumherstellung aus“, sagte Schlüter.

Ausweitung auf weitere Öfen geplant

Gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Werkstoffentwicklung erarbeitete Trimet ein innovatives Verfahren, das bei der Aluminiumelektrolyse kein Kohlendioxid freisetzt und damit die direkten CO2-Emissionen bei der Metallerzeugung auf nahezu null senkt. Nach dem Abschluss der Pilotphase will Trimet die Technologie nun an drei Elektrolyseöfen unter Produktionsbedingungen erproben.

Aluminium werde mit der Schmelzflusselektrolyse erzeugt, erklärte Trimet. Bei diesem chemischen Prozess werde Strom in den Ausgangsstoff Aluminiumoxid geleitet. Die dafür nötigen Anoden und Kathoden bestehen den Angaben zufolge aus Kohlenstoff, der sich während der Produktion verbraucht und dabei CO2 freisetzt.
 
Staatssekretär Stefan Wenzel (rechts) übergibt den Förderbescheid an den Trimet-Vorstandsvorsitzenden Philipp Schlüter
Quelle: Trimet

Das von Trimet entwickelte Verfahren setze sogenannte „inerte“ Anoden und Kathoden ein. Sie bestehen aus einem Material, das beim Elektrolyseprozess Sauerstoff statt Kohlendioxid freisetzt und damit die Emission von klimaschädlichen Treibhausgasen vermeidet, wie das Unternehmen mitteilte. Bei der energieintensiven Aluminiumerzeugung beeinflussen in erster Linie die CO2-Emissionen der Stromerzeugung die Klimabilanz des Werkstoffs, so Trimet. Der steigende Anteil der erneuerbaren Energien werde den CO2-Fußabdruck von Aluminium erheblich verkleinern. Trimet hat nach eigenen Angaben seine Produktionsstandorte in den vergangenen Jahren so umgerüstet, dass sie flexibel schwankende Strommengen aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen verarbeiten können. Mit der inerten Ofentechnologie will das Familienunternehmen künftig Aluminium klimaneutral produzieren. „Inert“ bedeutet, dass die verwendeten Anoden und Kathoden während des Produktionsprozesses chemisch nicht mit anderen Substanzen reagieren.
 

Heike Gillis
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 09.07.2024, 13:13 Uhr

Mehr zum Thema