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Enerige & Management > Wärme - Thyssen beliefert Fernwärmeverbund mit mehr Abwärme
Eine Sinteranlage. Quelle: Thyssen Krupp Steel Europe AG
WÄRME:
Thyssen beliefert Fernwärmeverbund mit mehr Abwärme
Der Fernwärmeverbund Niederrhein wird an eine weitere Abwärmequelle bei Thyssen Krupp Steel angeschlossen. Die Verträge wurden kürzlich unterzeichnet.
 
Für die Fernwärmeversorgung in Dinslaken, Voerde, Duisburg und Moers (NRW) werden künftig aus einer Sinteranlage in Duisburg-Hamborn bis zu 200 Millionen kWh Abwärme pro Jahr zur Verfügung gestellt. Am 30. April unterzeichneten der Fernwärmeverbund und der Anlagenbauer Wallstein den Vertrag über den Bau des Wärmeübertragers, teilten die Firmen am 3. Mai mit. Der Fernwärmeverbund ist eine Tochtergesellschaft der beiden Stadtwerke Dinslaken und Duisburg.

Bereits im Jahr 2021 war zwischen dem FVN und Thyssen Krupp Steel ein Wärmeliefervertrag dazu geschlossen worden. Die Anlage zur Wärme-Auskopplung am Drehkühler der Sinteranlage wird von der Unternehmensgruppe Wallstein errichtet und soll wie die erforderliche Übergabestation zur Heizperiode 2026 in Betrieb gehen, um Wärme in die Fernwärmeschiene einzuspeisen. Die Wärmeleistung der neuen Anlage ist mit 40 MW geplant.

Industrielle Abwärme aus den Fertigungsprozessen von Thyssen Krupp Steel wird seit Anfang der 1980er Jahre für die Fernwärmeversorgung in Dinslaken, Voerde, Duisburg und Moers genutzt. Bisher erfolgt die Wärme-Auskopplung am Warmwalzwerk in Duisburg-Beeckerwerth und am Hochofen in Duisbur-Schwelgern. Die Wärme-Auskopplung der Sinteranlage erhöht laut dem Konzern den Anteil der Abwärmenutzung „noch einmal deutlich und verdrängt damit große Mengen fossiler Energien“, so der Konzern.

Was in einer Sinteranlage passiert

Eisenerze müssen für den Einsatz im Hochofen zunächst in einer Sinteranlage „stückig“ gemacht werden, erklärt Thyssen Krupp auf ihrer Homepage. Beim Sintern wird eine Mischung aus Feinerzen, Koks und Zuschlagstoffen wie Kalk auf das Sinterband aufgegeben, unter einem Ofen bei Temperaturen von rund 1.200 Grad gezündet und gesintert. Die für den Prozess erforderliche Verbrennungsluft wird dabei mittels großer Gebläse durch die Mischung gesaugt, um den Koks zu verbrennen. Am Ende des Sinterbandes wird der „Sinter-Kuchen“ abgeworfen, abgekühlt und auf ein mittleres Kornmaß von etwa 20 Millimeter heruntergebrochen. Das nennen die Fachleute „stückig“ machen. Von einer solchen Sinteranlage mit ihren Sinterbändern wandert das Material in die Hochöfen.
 

Heidi Roider
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