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Quelle: Shutterstock / Roman Zaiets
ELEKTROFAHRZEUGE:
Svolt begräbt Pläne für Batterieproduktion in Deutschland
Der Zukunftsmarkt Elektromobilität an der Saar muss einen weiteren Tiefschlag hinnehmen. Aus der Batteriefabrik von „SVOLT“ in Überherrn wird nichts. Die Chinesen geben Europa auf.
Der Industriestandort Saarland hat eine bittere Nachricht zu verkraften. Der Batteriehersteller „SVOLT Energy Technology“,
in Frankfurt ansässige Tochter des chinesischen Autokonzerns Great Wall Motors, hat die Aufgabe seines Geschäfts in Europa
bekanntgegeben. Das bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie (MWIDE)
im Saarland auf Anfrage dieser Redaktion.
Für eine geplante Batteriefabrik im saarländischen Überherrn bedeutet diese Entscheidung das Aus. Dort wollte Svolt Akkus für Elektroautos herstellen. Medienberichten zufolge hat die Aufgabe des Standorts auch damit zu tun, dass der Münchener Autobauer BMW als Abnehmer der Batterien einen Rückzieher gemacht habe.
Die Ansiedlung war mit einer geplanten Investition von bis zu zwei Milliarden Euro verbunden. Etwa 2.000 Arbeitsplätze sollten in der Batteriezellproduktion entstehen. Der damalige Ministerpräsident des Saarlands, Tobias Hans (CDU), hatte im November 2020 von einem „einzigartigen Ansiedlungserfolg“ gesprochen. Das kleine Bundesland hatte sich gegen etwa 30 konkurrierende Standorte in Europa durchgesetzt.
Gleich zwei Standorte im Saarland aufgegeben
Das Saarland wollte Svolt zu seinem ersten Produktionsstandort für Batterien in Europa machen. Von den ehrgeizigen Zielen des vergleichsweise jungen Unternehmens ist nicht mehr viel übrig. Das Unternehmen habe dem MWIDE mitgeteilt, das operative Geschäft der Svolt Energy Technology Europe GmbH zum 31. Januar 2025 einzustellen, so die Sprecherin. Sämtliche 50 Mitarbeitende in Überherrn sollen inzwischen die Kündigung erhalten haben.
Die SPD-geführte Landesregierung bemüht sich offenbar um Schadensbegrenzung. „Mit dem obersten Management“ von Svolt, so die Sprecherin, wolle das MWIDE nun „alle weiteren Details“ besprechen. Neben der geplatzten Batteriefabrik ist Svolt aktuell noch an einer weiteren Adresse im Saarland vertreten: Im ehemaligen Laminatepark in Heusweiler hat das Unternehmen Räume der landeseigenen Strukturholding Saar GmbH angemietet. Dies ist über öffentliche Bürgschaften abgesichert, heißt es aus Saarbrücken.
In Heusweiler wollte Svolt Batteriezellen weiter verarbeiten, die wiederum aus dem brandenburgischen Lauchhammer stammen sollten. In einem ehemaligen Werk des dänischen Windradproduzenten Vestas sollten bis zu 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Diesen Plan hatte Svolt allerdings bereits im Mai 2024 aufgegeben. Als Begründung nannte das Unternehmen seinerzeit starke Schwankungen auf dem Markt für Elektroautos.
Obwohl somit sämtlichen Svolt-Vorhaben die Grundlage entzogen ist, wollte das Wirtschaftsministerium noch kein endgültiges Urteil über die Standorte fällen. Die Konsequenzen seien „zum jetzigen Zeitpunkt“ noch nicht abzusehen.
Die Regierung im Saarland kämpft derweil noch einen weiteren, wohl vergeblichen Kampf. Ein für die Elektromobilität ähnlich wichtiges Projekt war die vom US-Unternehmen Wolfspeed geplante Chipfabrik im saarländischen Ensdorf. Der Bau der Produktionsanlage sei auf unbestimmte Zeit verschoben, hieß es zuletzt. Hier sollen unerwartet fehlende Aufträge für die Chips, die in Stromern erforderlich sind, zu dem Sinneswandel geführt haben.
Für eine geplante Batteriefabrik im saarländischen Überherrn bedeutet diese Entscheidung das Aus. Dort wollte Svolt Akkus für Elektroautos herstellen. Medienberichten zufolge hat die Aufgabe des Standorts auch damit zu tun, dass der Münchener Autobauer BMW als Abnehmer der Batterien einen Rückzieher gemacht habe.
Die Ansiedlung war mit einer geplanten Investition von bis zu zwei Milliarden Euro verbunden. Etwa 2.000 Arbeitsplätze sollten in der Batteriezellproduktion entstehen. Der damalige Ministerpräsident des Saarlands, Tobias Hans (CDU), hatte im November 2020 von einem „einzigartigen Ansiedlungserfolg“ gesprochen. Das kleine Bundesland hatte sich gegen etwa 30 konkurrierende Standorte in Europa durchgesetzt.
Gleich zwei Standorte im Saarland aufgegeben
Das Saarland wollte Svolt zu seinem ersten Produktionsstandort für Batterien in Europa machen. Von den ehrgeizigen Zielen des vergleichsweise jungen Unternehmens ist nicht mehr viel übrig. Das Unternehmen habe dem MWIDE mitgeteilt, das operative Geschäft der Svolt Energy Technology Europe GmbH zum 31. Januar 2025 einzustellen, so die Sprecherin. Sämtliche 50 Mitarbeitende in Überherrn sollen inzwischen die Kündigung erhalten haben.
Die SPD-geführte Landesregierung bemüht sich offenbar um Schadensbegrenzung. „Mit dem obersten Management“ von Svolt, so die Sprecherin, wolle das MWIDE nun „alle weiteren Details“ besprechen. Neben der geplatzten Batteriefabrik ist Svolt aktuell noch an einer weiteren Adresse im Saarland vertreten: Im ehemaligen Laminatepark in Heusweiler hat das Unternehmen Räume der landeseigenen Strukturholding Saar GmbH angemietet. Dies ist über öffentliche Bürgschaften abgesichert, heißt es aus Saarbrücken.
In Heusweiler wollte Svolt Batteriezellen weiter verarbeiten, die wiederum aus dem brandenburgischen Lauchhammer stammen sollten. In einem ehemaligen Werk des dänischen Windradproduzenten Vestas sollten bis zu 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Diesen Plan hatte Svolt allerdings bereits im Mai 2024 aufgegeben. Als Begründung nannte das Unternehmen seinerzeit starke Schwankungen auf dem Markt für Elektroautos.
Obwohl somit sämtlichen Svolt-Vorhaben die Grundlage entzogen ist, wollte das Wirtschaftsministerium noch kein endgültiges Urteil über die Standorte fällen. Die Konsequenzen seien „zum jetzigen Zeitpunkt“ noch nicht abzusehen.
Die Regierung im Saarland kämpft derweil noch einen weiteren, wohl vergeblichen Kampf. Ein für die Elektromobilität ähnlich wichtiges Projekt war die vom US-Unternehmen Wolfspeed geplante Chipfabrik im saarländischen Ensdorf. Der Bau der Produktionsanlage sei auf unbestimmte Zeit verschoben, hieß es zuletzt. Hier sollen unerwartet fehlende Aufträge für die Chips, die in Stromern erforderlich sind, zu dem Sinneswandel geführt haben.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 29.10.2024, 15:17 Uhr
Dienstag, 29.10.2024, 15:17 Uhr
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