
Trommeln mit den Erdkabeln für Südostlink werden im Regensburger Hafen verladen. Quelle: E&M / Drewnitzky
STROMNETZ:
Südlink soll Sicherheit und Unabhängigkeit bringen
Der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW hat den Bau der Gleichstromtrasse Südlink jetzt offiziell gestartet. Sie gilt als wichtigstes Energiewende-Projekt in Deutschland.
Bei einem Festakt mit rund 100 Gästen in Tauberbischofsheim (Baden-Württemberg) erklärte Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung
von Transnet, am 27. September: „Südlink ist trotz oder vielleicht gar wegen seiner wechselvollen Geschichte ein hervorragendes Beispiel, wie der
Netzausbau durch einen kontinuierlichen und intensiven Dialog gelingen kann.“
„Heute ist ein guter Tag für die Energiewende, für die Menschen und die Wirtschaft. Südlink wird unser Land mit den riesigen Windparks im Norden verbinden und so Strom aus konventionellen Kraftwerken ersetzen“, betonte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Das Vorhaben werde dem Bundesland zu mehr Sicherheit und Unabhängigkeit verhelfen. Den Energiekonzern EnBW und den Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW nannte er „zwei Spitzen-Akteure der Energiewende, die herausragende Arbeit leisten“.
„Balance zwischen Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit“
„Wir dürfen nicht nachlassen in unserem Bemühen, die Energiewende voranzubringen“, unterstrich EnBW-Vorstandsvorsitzender Georg Stamatelopoulos. Dabei die Balance zwischen Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit zu halten, sei allerdings keine leichte Aufgabe. „Wir müssen vermitteln, dass eine auf Erneuerbare ausgerichtete Energieinfrastruktur der deutschen Volkswirtschaft, aber auch den Menschen selbst, große Vorteile bringen wird: geringere Abhängigkeiten von Energieimporten, weniger Schadstoffemissionen und - relativ gesehen - günstigere Energiepreise.“ Sonne und Wind stellten keine Rechnung, aber von ihren Vorteilen könne man nur profitieren, wenn die Infrastruktur darauf vorbereitet sei.
Der Südteil des Projekts wurde jetzt offiziell gestartet. Die Tiefbaumaßnahmen in dem rund 80 Kilometer langen Abschnitt zwischen der bayerisch-baden-württembergischen Landesgrenze bei Großrinderfeld (Main-Tauber-Kreis) und Bad Friedrichshall (Landkreis Heilbronn) sollen in den kommenden Monaten erfolgen. Dabei werden zunächst Leerrohre in offene Kabelgräben gelegt, die danach wieder verfüllt werden. Wo Südlink Hindernisse wie Straßen und Gewässer kreuzt, kommen geschlossene Bauweisen und Horizontalbohrungen zum Einsatz. Die 525-kV-Erdkabel werden erst später in die Leerrohre eingezogen.
Südlink ist das größte Infrastrukturvorhaben der Energiewende und mit Kosten von 10 Milliarden Euro auch das teuerste. Die Gleichstrom-Erdkabelverbindung soll von Ende 2028 an die windreichen Regionen Norddeutschlands mit Bayern und Baden-Württemberg verbinden.
Die 700 Kilometer lange Trasse wird von den Übertragungsnetzbetreibern Transnet und Tennet realisiert. Tennet ist für den nördlichen Abschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig, Transnet verantwortet den südlichen Teil und den Konverter in Baden-Württemberg, der bereits im Bau ist. Das gilt auch für die Leitung zum Konverter, die in ungewöhnlicher Tiefe von 200 Metern durch die Stollen des Heilbronner Salzbergwerks geführt wird.
Ursprünglich hätte der Südlink schon mit der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke in Deutschland in Betrieb gehen sollen. Die von der bayerischen Landespolitik durchgesetzte Umplanung auf Erdverkabelung hat jedoch zu jahrelangen Verzögerungen geführt. Jetzt ist von einer Inbetriebnahme 2028 die Rede.
Auch Südostlink kommt voran
Auch das zweite Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs(HGÜ)-Projekt in Süddeutschland kommt voran: Nachdem Tennet bereits im April den ersten Planfeststellungsbeschluss für den südlichsten Teil des Südostlink mit Konverter und rund 2 Kilometern Erdkabelstrecke erhalten hatte, wurde von der Bundesnetzagentur jetzt ein 55 Kilometer langer bayerischer Abschnitt genehmigt. Er führt von Münchenreuth im Landkreis Hof bis Thiersheim im Landkreis Wunsiedel (Bayern).
„Heute ist ein guter Tag für die Energiewende, für die Menschen und die Wirtschaft. Südlink wird unser Land mit den riesigen Windparks im Norden verbinden und so Strom aus konventionellen Kraftwerken ersetzen“, betonte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Das Vorhaben werde dem Bundesland zu mehr Sicherheit und Unabhängigkeit verhelfen. Den Energiekonzern EnBW und den Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW nannte er „zwei Spitzen-Akteure der Energiewende, die herausragende Arbeit leisten“.
„Balance zwischen Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit“
„Wir dürfen nicht nachlassen in unserem Bemühen, die Energiewende voranzubringen“, unterstrich EnBW-Vorstandsvorsitzender Georg Stamatelopoulos. Dabei die Balance zwischen Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit zu halten, sei allerdings keine leichte Aufgabe. „Wir müssen vermitteln, dass eine auf Erneuerbare ausgerichtete Energieinfrastruktur der deutschen Volkswirtschaft, aber auch den Menschen selbst, große Vorteile bringen wird: geringere Abhängigkeiten von Energieimporten, weniger Schadstoffemissionen und - relativ gesehen - günstigere Energiepreise.“ Sonne und Wind stellten keine Rechnung, aber von ihren Vorteilen könne man nur profitieren, wenn die Infrastruktur darauf vorbereitet sei.
Der Südteil des Projekts wurde jetzt offiziell gestartet. Die Tiefbaumaßnahmen in dem rund 80 Kilometer langen Abschnitt zwischen der bayerisch-baden-württembergischen Landesgrenze bei Großrinderfeld (Main-Tauber-Kreis) und Bad Friedrichshall (Landkreis Heilbronn) sollen in den kommenden Monaten erfolgen. Dabei werden zunächst Leerrohre in offene Kabelgräben gelegt, die danach wieder verfüllt werden. Wo Südlink Hindernisse wie Straßen und Gewässer kreuzt, kommen geschlossene Bauweisen und Horizontalbohrungen zum Einsatz. Die 525-kV-Erdkabel werden erst später in die Leerrohre eingezogen.
Südlink ist das größte Infrastrukturvorhaben der Energiewende und mit Kosten von 10 Milliarden Euro auch das teuerste. Die Gleichstrom-Erdkabelverbindung soll von Ende 2028 an die windreichen Regionen Norddeutschlands mit Bayern und Baden-Württemberg verbinden.
Die 700 Kilometer lange Trasse wird von den Übertragungsnetzbetreibern Transnet und Tennet realisiert. Tennet ist für den nördlichen Abschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig, Transnet verantwortet den südlichen Teil und den Konverter in Baden-Württemberg, der bereits im Bau ist. Das gilt auch für die Leitung zum Konverter, die in ungewöhnlicher Tiefe von 200 Metern durch die Stollen des Heilbronner Salzbergwerks geführt wird.
Ursprünglich hätte der Südlink schon mit der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke in Deutschland in Betrieb gehen sollen. Die von der bayerischen Landespolitik durchgesetzte Umplanung auf Erdverkabelung hat jedoch zu jahrelangen Verzögerungen geführt. Jetzt ist von einer Inbetriebnahme 2028 die Rede.
Auch Südostlink kommt voran
Auch das zweite Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs(HGÜ)-Projekt in Süddeutschland kommt voran: Nachdem Tennet bereits im April den ersten Planfeststellungsbeschluss für den südlichsten Teil des Südostlink mit Konverter und rund 2 Kilometern Erdkabelstrecke erhalten hatte, wurde von der Bundesnetzagentur jetzt ein 55 Kilometer langer bayerischer Abschnitt genehmigt. Er führt von Münchenreuth im Landkreis Hof bis Thiersheim im Landkreis Wunsiedel (Bayern).
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Montag, 30.09.2024, 15:01 Uhr
Montag, 30.09.2024, 15:01 Uhr
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