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Enerige & Management > Wasserstoff - Stuttgart baut seinen ersten Wasserstoff-Hub
Spatenstich für das neue Wassestoffzentrum im Stuttgarter Hafen. Quelle: Stadtwerke Stuttgart
WASSERSTOFF:
Stuttgart baut seinen ersten Wasserstoff-Hub
Die Stadtwerke Stuttgart haben im Hafengebiet der Landeshauptstadt mit dem Bau eines Wasserstoffzentrums begonnen. Am 28. April fand der symbolische Spatenstich statt.
 
Ende August vergangenen Jahres hatten die Aufsichtsratsmitglieder der Stadtwerke Stuttgart das Vorhaben mit dem Namen „GH2S“ abgenickt (wir berichteten). Das Akronym steht für Green Hydrogen Hub Stuttgart. Rund acht Monate später, am 28. April, nahm der Kommunalversorger symbolisch den Bau des Vorhabens in Angriff. Vier Elektrolyseure mit einer installierten Gesamtleistung von 10 MW sollen am Standort Am Mittelkai 25 im Stuttgarter Hafen ab voraussichtlich Ende kommenden Jahres 1.000 Tonnen Wasserstoff jährlich erzeugen. Wie die Stattwerke mitteilen, handle es sich um „die erste größere Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in der Region“.

Das Bauvorhaben umfasst drei Komponenten: neben der Erzeugung und Logistik über den GH2S bezieht es auch die Verteilung über die geplante Wasserstoff-Pipeline „H2 GeNeSiS“ sowie mit „HydroPulse Stuttgart“ die Anwendungsmöglichkeiten mit ein. Letzteres ist ein Teilprojekt, das die Nutzung des grünen Wasserstoffs in Mobilität, Industrie und Energieversorgung vorsieht. Die Investitionskosten belaufen sich insgesamt auf rund 50 Millionen Euro. Davon stemmen über Fördermittel in Höhe von etwa 16,6 Millionen Euro die Europäische Union, das Land Baden-Württemberg und der Verband Region Stuttgart.

Grüner Wasserstoff aus überschüssiger grüner Energie

Strom aus Wind- und Solarkraft, der nicht unmittelbar verbraucht werden kann, soll künftig für die Herstellung des grünen Wasserstoffs, für den die Stadtwerke Stuttgart vor allem die Industrie sowie die Betreiber von Brennstoffzellenbussen, -lastkraftwagen und -schiffen als Abnehmer im Auge haben, genutzt werden. Laut der Stadt Stuttgart entspricht die geplante Jahresproduktion (1.000 Tonnen Wasserstoff) einer jährlichen Substitution von 4 Millionen Litern Diesel und einer Einsparung von rund 15.000 Tonnen CO2.Der Vertrieb des Wasserstoffs soll sowohl über Trailer als auch über die neue zehn Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline erfolgen, teilt der Versorger mit.
 
Beim Spatenstich (von links): Martin Rau (Stadtwerke Stuttgart), Rainer Wieland (Verband Region Stuttgart), Frank Nopper (OB der Stadt Stuttgart), Thekla Walker (Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg), Peter Drausnigg und Daniel Lust (beide Stadtwerke Stuttgart)
Quelle: Stadtwerke Stuttgart

Zur Genesis-Leitung: Diese soll entlang des Neckars zwischen dem Stuttgarter Hafen und der Nachbarstadt Esslingen im Osten Stuttgarts verlaufen (wir berichteten). Die Nutzer des Wasserstoffs, wie etwa Tankstellen, sollen entlang der Pipeline angesiedelt sein. Auch Wohnquartiere und industrienahe Unternehmen sollen an die Pipeline angebunden werden, heißt es aus Stuttgart.

Test für die wirtschaftliche Umsetzung

Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) unterstrich die Rolle des Wasserstoffs als Schlüsselelement für die Energiewende und die sichere Energieversorgung. Der GH2S zeige, dass Baden-Württemberg beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft vorne mitwirken wolle. Rainer Wieland (CDU) hob hervor, dass Projekte wie GH2S die wirtschaftliche Umsetzung in der Praxis testen und die Akzeptanz neuer Energieträger in der Bevölkerung fördern sollen.

Das Projekt GH2S ist Teil des Gemeinschaftsvorhabens H2 Genesis. An diesem sind neben den Stadtwerken Stuttgart auch die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart(WRS) beteiligt, außerdem die Stadtwerke Esslingen am Neckar, das „Steinbeis-Innovationszentrum Energieeffiziente und emissionsfreie Technologien“ (SIEET) sowie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW).
 
Die Pipeline (blau) realisieren die Stadtwerke Stuttgart zusammen mit Partnern
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Stadtwerke Stuttgart
 

Davina Spohn
Redakteurin
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