
Quelle: Fotolia / Minerva Studio
WASSERSTOFF:
Studie vermisst Wissensvermittler auf allen Bildungsstufen
Fraunhofer und das Wasserstoffnetzwerk „HYPOS“ befragten die Branche nach dem wahrgenommenen Qualifikationsbedarf im Bereich Wasserstoff. Herausgekommen sind acht Handlungsempfehlungen.
Ziel der Studie im Auftrag der Revierwendebüros Pegau und Halle war eine Bestandsaufnahme des Qualifikationsbedarfs in den
Unternehmen im Mitteldeutschen Revier. Dabei sollte der Bedarf in der gesamten Wertschöpfungskette − von der Herstellung über
die Speicherung, den Transport bis hin zur Anwendung des Wasserstoffs − durchleuchtet werden. Mit den Ergebnissen der Studie
wollen die Partner einen Beitrag zur Fachkräftesicherung für den Energie-, Industrie- und insbesondere Wasserstoffstandort
Mitteldeutschland leisten, wie das Wasserstoffnetzwerk „Hypos“ (Hydrogen Power Storage & Solutions) bei der Vorlage der Ergebnisse
am 19. März mitteilte.
„In 28 leitfadengestützten Interviews kristallisierten sich unterschiedliche Handlungsempfehlungen heraus“, ordnete Christian Klöppelt die Bestandsaufnahme ein. Laut des Projektleiters vom Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW müssen diese Empfehlungen mit den Experten weiterbearbeitet und in konkrete Maßnahmen übersetzt werden. Zu den Interviewten gehörten 13 Unternehmensvertreter, fünf Betriebsräte sowie fünf Vertreter aus der Aus- und Weiterbildung, wie ein Sprecher des Netzwerkes im Gespräch mit der Redaktion konkretisierte.
Unscharfe Anforderungsprofile als Erschwernis
Die Ergebnisse der Studie zeigen einen wachsenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Wasserstoffwirtschaft, hauptsächlich vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des technischen Fortschritts. Dabei sei noch nicht vollumfänglich klar, wo und in welcher Zahl diese Arbeits- und Fachkräfte benötigt würden. Als Grund für diese große Unbekannte führen die Studienautoren die noch unscharfen Anforderungsprofile an die Unternehmen an.
Zudem fehlt es auf dem Weiterbildungsmarkt an Transparenz der Angebote, so Projektleiter Klöppelt. Eine Lösung könne sein, eine zentrale Weiterbildungsplattform zu schaffen, die verlässlich, überregional und überparteilich agiert. Über einen ganzheitlichen Bildungsansatz auf allen Bildungsstufen könnte außerdem die Sensibilisierung für Wasserstoff früh beginnen. Eventuell bestehende Vorurteile gegenüber der Technologie könnten abgebaut und die Begeisterung bei jungen Menschen früh geweckt werden. Projekttage und die Integration in die schulischen Lehrpläne könnten dabei helfen.
Die Studienautoren vermissen überdies Wasserstoff-Wissensvermittler auf allen Bildungsstufen. Ihre Handlungsempfehlung: „Lehrkräfte, Ausbilder und Schulungsleiter müssen sowohl selbst weitergebildet als auch neue dazu gewonnen werden.“ Nur so sei die Wissensvermittlung von Wasserstoffkompetenzen an Schüler, Auszubildenden und Fachkräften sichergestellt.
Mehr Wasserstoffkompetenz in Behörden nötig
Ein weiteres Ergebnis ist das fehlende Fachwissen und Personal in den Behörden, was sich in Verzögerungen in den Genehmigungsprozessen niederschlägt. Hypos und Fraunhofer IMW raten daher dazu, durch speziell angebotene Weiterbildungs- und Austauschformate die Wasserstoffkompetenzen in den Behörden zu stärken.
Fraunhofer und Hypos raten dazu, in den Unternehmen Betriebsräte und Gewerkschaften als Qualifizierungsinitiatoren und -begleiter einzusetzen. Wichtig hierfür sei, dass die Unternehmen ihre Betriebsräte frühzeitig informieren und mit in Wasserstoffvorhaben einbinden. Dazu brauche es starke Mitbestimmungsrechte bei Qualifizierungsfragen, denn vornehmlich Betriebsräte würden bei der Kommunikation mit der Belegschaft eine wichtige Rolle einnehmen. Ebenso die Gewerkschaften: Die Studienautoren empfehlen, diese bei regionalen Wasserstoffnetzwerken und -projekten miteinzubeziehen. Auf diese Weise könnten wichtige Impulse seitens der Beschäftigten bei der Entwicklung von Qualifizierungsstrategien eingebracht werden. Auch die Akzeptanz für die Vorhaben würde dann auf festeren Boden gestellt.
Die Studie samt weiteren Ergebnissen wird auf der Internetseite von Hypos in der Rubrik „Wissenstransfer > Downloads“ zu finden sein, wie der Sprecher von Hypos versicherte.
„In 28 leitfadengestützten Interviews kristallisierten sich unterschiedliche Handlungsempfehlungen heraus“, ordnete Christian Klöppelt die Bestandsaufnahme ein. Laut des Projektleiters vom Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW müssen diese Empfehlungen mit den Experten weiterbearbeitet und in konkrete Maßnahmen übersetzt werden. Zu den Interviewten gehörten 13 Unternehmensvertreter, fünf Betriebsräte sowie fünf Vertreter aus der Aus- und Weiterbildung, wie ein Sprecher des Netzwerkes im Gespräch mit der Redaktion konkretisierte.
Unscharfe Anforderungsprofile als Erschwernis
Die Ergebnisse der Studie zeigen einen wachsenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Wasserstoffwirtschaft, hauptsächlich vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des technischen Fortschritts. Dabei sei noch nicht vollumfänglich klar, wo und in welcher Zahl diese Arbeits- und Fachkräfte benötigt würden. Als Grund für diese große Unbekannte führen die Studienautoren die noch unscharfen Anforderungsprofile an die Unternehmen an.
Zudem fehlt es auf dem Weiterbildungsmarkt an Transparenz der Angebote, so Projektleiter Klöppelt. Eine Lösung könne sein, eine zentrale Weiterbildungsplattform zu schaffen, die verlässlich, überregional und überparteilich agiert. Über einen ganzheitlichen Bildungsansatz auf allen Bildungsstufen könnte außerdem die Sensibilisierung für Wasserstoff früh beginnen. Eventuell bestehende Vorurteile gegenüber der Technologie könnten abgebaut und die Begeisterung bei jungen Menschen früh geweckt werden. Projekttage und die Integration in die schulischen Lehrpläne könnten dabei helfen.
Die Studienautoren vermissen überdies Wasserstoff-Wissensvermittler auf allen Bildungsstufen. Ihre Handlungsempfehlung: „Lehrkräfte, Ausbilder und Schulungsleiter müssen sowohl selbst weitergebildet als auch neue dazu gewonnen werden.“ Nur so sei die Wissensvermittlung von Wasserstoffkompetenzen an Schüler, Auszubildenden und Fachkräften sichergestellt.
Mehr Wasserstoffkompetenz in Behörden nötig
Ein weiteres Ergebnis ist das fehlende Fachwissen und Personal in den Behörden, was sich in Verzögerungen in den Genehmigungsprozessen niederschlägt. Hypos und Fraunhofer IMW raten daher dazu, durch speziell angebotene Weiterbildungs- und Austauschformate die Wasserstoffkompetenzen in den Behörden zu stärken.
Fraunhofer und Hypos raten dazu, in den Unternehmen Betriebsräte und Gewerkschaften als Qualifizierungsinitiatoren und -begleiter einzusetzen. Wichtig hierfür sei, dass die Unternehmen ihre Betriebsräte frühzeitig informieren und mit in Wasserstoffvorhaben einbinden. Dazu brauche es starke Mitbestimmungsrechte bei Qualifizierungsfragen, denn vornehmlich Betriebsräte würden bei der Kommunikation mit der Belegschaft eine wichtige Rolle einnehmen. Ebenso die Gewerkschaften: Die Studienautoren empfehlen, diese bei regionalen Wasserstoffnetzwerken und -projekten miteinzubeziehen. Auf diese Weise könnten wichtige Impulse seitens der Beschäftigten bei der Entwicklung von Qualifizierungsstrategien eingebracht werden. Auch die Akzeptanz für die Vorhaben würde dann auf festeren Boden gestellt.
Die Studie samt weiteren Ergebnissen wird auf der Internetseite von Hypos in der Rubrik „Wissenstransfer > Downloads“ zu finden sein, wie der Sprecher von Hypos versicherte.

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Dienstag, 19.03.2024, 17:42 Uhr
Dienstag, 19.03.2024, 17:42 Uhr
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