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Quelle: Fotolia / Ralf Urner
GASKRAFTWERKE:
Studie: Schwarz-rote Kraftwerksstrategie verteuert Strom
Neue Gaskraftwerke mit einer Gesamtleistung von 20.000 MW kosteten den Bund nach einer Analyse bis zu rund 32 Milliarden Euro – umgelegt auf den Strompreis bis zu 1,6 Cent/kWh.
 
Genaues weiß man noch nicht, doch die schwarz-roten Kraftwerkspläne haben bereits Analysten auf den Plan gerufen. Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hat im Auftrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) durchgerechnet, was die im Sondierungspapier von Union und SPD angedachte erweiterte Kraftwerksstrategie den Staat kosten würde. Und wie tief Ottonormalverbraucher dafür unter Umständen in die Tasche greifen müsste.

Die Erhöhung des Ausbauziels auf mehr als 20.000 MW neuer Kraftwerksleistung schlüge sich demnach in Förderkosten zwischen 22,2 bis 32,4 Milliarden Euro nieder. Die FÖS-Analysten sind dabei vom Kraftwerkssicherheitsgesetz der Ampel-Regierung ausgegangen. Danach waren 15,6 Milliarden Euro für die Förderung neuer Kraftwerke veranschlagt worden – 5.000 MW reine Gaskraftwerke, 5.000 MW wasserstofffähige. Die möglichen Kosten der schwarz-roten Ambitionen sind in drei Szenarien skizziert.

KWK-Umlage als Blaupause?

Szenario eins stützt sich auf den Zubau von 10.000 MW Leistung nicht wasserstofffähiger Gaskraftwerke und landet bei Förderkosten für den Bau in Höhe von 19,3 Milliarden Euro. Hinzu kommen 2,9 Milliarden Euro für die Brennstoffförderung.

Das zweite Szenario fußt auf den Zubau wasserstofffähiger Gaskraftwerke mit 10.000 MW Leistung. 27,1 Milliarden Euro muss der Staat in Fall für die Technik in die Hand nehmen, 5,3 Milliarden für die Brennstoffförderung. Nicht eingeflossen ist in die Rechnung eine Schätzung der Kosten für die spätere Dekarbonisierung der zusätzlichen neuen Kraftwerke.

Im mittleren Szenario verteilt sich die zugebaute Leistung auf wasserstofffähige und reine Gaskraftwerke jeweils zur Hälfte. Die Förderung des Baus summiert sich dann auf 23,2 Milliarden Euro, für Brennstoffe muss der Bund mit 4,1 Milliarden Euro rechnen.

Egal welches Szenario, offen ist auch die Frage, wie die Kraftwerksstrategie finanziert wird. Im Bundeswirtschaftsministerium war im vergangenen Jahr die Rede davon, die Förderkosten für neue konventionelle Gaskraftwerke auf Stromverbraucher umzulegen. Die FÖS-Analysten haben in ihrem Modell die Förderkosten für neue Kraftwerke analog zur KWK-Umlage auf den Letztverbrauch in zwei beispielhaften Varianten umgelegt: In einem Fall die 22,2 Milliarden Euro, gestreckt über einen Zeitraum von zehn Jahren, im anderen die 32,4 Milliarden Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Brennstoffkostenförderung sind jeweils über 15 Jahre ab 2031 gestreckt. Bei der ersten Varianten kommen die FÖS-Experten auf ein Strompreis-Plus von 0,6 Cent/kWh, bei der zweiten von 1,6 Cent/kWh.

„Union und SPD kritisieren die Kosten der Energiewende und planen nun milliardenschwere Subventionen für fossile Gaskraftwerksbetreiber. Diese Rechnung geht zulasten von Verbraucherinnen und Verbrauchern und des Klimas“, kommentiert BUND-Vorsitzender Olaf Bandt.

Angekündigt haben Union und SPD eine Entlastung Wirtschaft und Verbrauchern bei den Energiekosten. Die CDU versprach in ihrem Sofortprogramm im Wahlkampf eine Entlastung von „mindestens 5 Cent“.

Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft stellt die achtseitige Studie „20 GW Gaskraftwerke bis 2030 - Was kostet die Erweiterung der Kraftwerksstrategie?“  kostenfrei als Download bereit.
 

Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 07.04.2025, 16:55 Uhr

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