
Strom: Überwiegend schwächer hat sich der deutsche OTC-Strommarkt am Mittwoch präsentiert. Der Day-ahead verlor im Base 67,25 auf
80,00 Euro je Megawattstunde und im Peak 86,50 auf 74,50 Euro je Megawattstunde.
Den massiven Rückgang beim Day-ahead führten Marktteilnehmer auf die deutlich höhere Erneuerbaren-Einspeisung von knapp 36
Gigawatt zurück, die für den Donnerstag erwartet wurde. Dabei dürfte es sonnig werden, sodass der Preis im Peak geringer ausfiel
als im Base. Am Freitag soll die Einspeisemenge dann noch bei mehr als 27 Gigawatt liegen. Ab dem Samstag werden aber bereits
wieder sehr viel niedrigere Mengen an Ökostrom erwartet. Bereits ab Freitag soll die Stromproduktion aus Windkraftanlagen
wieder unterdurchschnittlich ausfallen und bis in den Oktober hinein auf diesem Niveau verharren. Die Temperaturen dürften
um den 28. September herum unter den saisonalen Durchschnitt fallen.
Am langen Ende des Strommarktes zeigte sich das Cal 22 mit einem Minus von 0,90 auf 103,70 Euro je Megawattstunde.
CO2: Kaum verändert aber mit etwas schwächerer Tendenz hat sich der CO2-Markt am Berichtstag präsentiert. Der Dec 21 verlor bis
gegen 14 Uhr 0,07 auf 60,09 Euro je Tonne. Umgesetzt wurden bis zu diesem Zeitpunkt etwas mehr als 14 Millionen Zertifikate.
Das Tageshoch lag bei 60,36 Euro, das Tief bei 59,81 Euro.
Erstaunlich sei der Rückgang der CO2-Preise angesichts der vergleichsweise hohen Kohleverstromung, sagte ein Händler. Denn
die verschmutzungsträchtigere Kohle wird angesichts der hohen Gaspreise derzeit vermehrt zur Stromproduktion eingesetzt. Ein
Blick auf die Clean Spark und Dark Spreads zeigt, dass es in allen Lieferfristen deutlich attraktiver ist, Kohle zu verstromen
und nicht Gas.
Erdgas: Die europäischen Gaspreise haben am Mittwoch überwiegend nachgegeben. Bis gegen 14 Uhr verlor der Day-ahead am niederländischen
TTF 1,90 auf 72,00 Euro je Megawattstunde. Der Frontmonat Oktober gewann 0,33 auf 72,63 Euro. Für den November ging es um
1,63 auf 72,27 Euro nach unten. Im deutschen Marktgebiet NCG gab der Day-ahead um 1,68 auf 71,75 Euro nach.
Zur Erklärung verwiesen Marktteilnehmer auf die Erneuerbaren-Einspeisung, die für den Donnerstag deutlich höher erwartet wird.
Anschließend geht die Einspeisemenge aber schon wieder kontinuierlich zurück. Entsprechend seien die Gaspreise auch relativ
schwach in den Tag gestartet, hätten die Verluste aber teilweise im Laufe des Tages eingrenzen oder sogar wieder zulegen können,
sagten Marktteilnehmer. Auch der Temperaturrückgang in der neuen Woche könnte die Gaspreise in den kommenden Tagen stützen.
Mittwoch, 22.09.2021, 16:48 Uhr