
Waste-to-Hydrogen-Anlage von der Green Hydrogen Technology GmbH. Quelle: Westfalen AG
WASSERSTOFF:
Strategische Partnerschaft für CO2-negativen Wasserstoff
Westfalen und Green Hydrogen Technology arbeiten zusammen, um Wasserstoff aus Reststoffen zu erzeugen. Dieses Produktionsverfahren sehen sie als Alternative zum Elektrolyse-Wasserstoff.
Die Westfalen-Gruppe aus Münster und die Green Hydrogen Technology GmbH (GHT) aus Augsburg haben eine strategische Partnerschaft
geschlossen. Ziel ist die Produktion und Vermarktung von umweltfreundlichem Wasserstoff aus Reststoffen. Die Unternehmen sehen
darin eine wirtschaftliche Alternative zu Wasserstoff aus der Elektrolyse und wollen damit die Nachfrage nach Wasserstoff
steigern.
Das 2020 gegründete Technologie-Start-up GHT hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, um aus nicht-recycelbaren Kunststoffabfällen und Biomasse klimaneutral Wasserstoff (auch oranger Wasserstoff genannt), Methanol oder Methan herzustellen. Das Produktionsverfahren basiert auf einer neuartigen Flugstromvergasung bei Temperaturen von bis zu 1.600 Grad Celsius.
Es nutzt lokal verfügbare Rohstoffe als Ausgangsmaterial, um Wasserstoff zu Kosten von bis zu 1,50 Euro pro Kilogramm bereitzustellen. Damit liegt der Preis unter den Kosten des Wasserstoffs, der mithilfe der Elektrolyse gewonnen wird. Zum Vergleich: Laut einer Berechnung von Enervis lagen die Gestehungskosten für strommarktbasierten, grünen Wasserstoff in den Kalenderwochen fünf und sechs dieses Jahres im Wochenmittel bei 11,15 Euro pro Kilogramm (wir berichteten).
Transport per Trailer
Die Westfalen AG plant, den Wasserstoff aus diesen Anlagen für Mobilitäts- und Industriekunden bereitzustellen. Das Unternehmen verfügt eigenen Angaben nach über eine eigene Trailerflotte für den Transport des Wasserstoffs. Der regionale Schwerpunkt der Zusammenarbeit soll zunächst auf Süddeutschland liegen.
Die Partner wollen die heute übliche Müllverbrennung ersetzen, ohne CO2 freizugeben. Die Emissionen dieser Methode gibt GHT als negativ an, da die durch die alternative Abfallverbrennung entstehenden CO2-Emissionen vermieden werden.
GHT betreibt im österreichischen Leoben eine Pilotanlage, die die Technologie im industriellen Maßstab erprobt (wir berichteten). Die erste kommerzielle Anlage zur Produktion von Wasserstoff aus Reststoffen entsteht derzeit bei einem mittelständischen Entsorgungsunternehmen in Göppingen. In der baden-württembergischen Stadt, 40 Kilometer östlich von Stuttgart, will die „ETG Entsorgungs+Transport GmbH“ ab diesem Jahr jährlich bis zu 100 Tonnen orangen Wasserstoff herstellen.
Hergestellter Wasserstoff ist wirtschaftlicher
Neben dem Umweltaspekt betonen die Westfalen AG und GHT die Wirtschaftlichkeit des Ansatzes. Nicolas Dohn erklärt: „Der dezentral hergestellte Wasserstoff ist Teil eines Kreislaufes und liegt preislich deutlich unterhalb von Wasserstoff aus Elektrolyse mit erneuerbarem Strom.“ Laut dem Head of Hydrogen bei Westfalen werde dies die Nachfrage nach dem Wasserstoff ankurbeln. Dem Produzenten würde Abnahmesicherheit und den Kunden die Gewissheit bei der Versorgung gegeben.
Auch Robert Nave, CEO von GHT, hebt die Vorteile der Partnerschaft hervor: „GHT und Westfalen teilen die Vision einer grünen und zirkulären Wirtschaft. Unsere Kunden und Partner profitieren von der Nachfragesicherheit für den erzeugten Wasserstoff und das flüssige CO2.“ Die dezentralen Anlagen ließen sich laut Nave im Plug-and-Play-Verfahren relativ einfach errichten.
Westfalen und GHT wollen das Modell der Wasserstoffversorgung künftig auf weitere Partner ausweiten. Ihr Ziel ist eine effizientere Wertschöpfungskette für Produktion, Transport und Vertrieb von Wasserstoff. „Mit gesammelten Kräften tragen wir zur Entwicklung des Wasserstoffmarktes bei und beschleunigen die Energiewende in Deutschland“, so Dohn.
Das 2020 gegründete Technologie-Start-up GHT hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, um aus nicht-recycelbaren Kunststoffabfällen und Biomasse klimaneutral Wasserstoff (auch oranger Wasserstoff genannt), Methanol oder Methan herzustellen. Das Produktionsverfahren basiert auf einer neuartigen Flugstromvergasung bei Temperaturen von bis zu 1.600 Grad Celsius.
Es nutzt lokal verfügbare Rohstoffe als Ausgangsmaterial, um Wasserstoff zu Kosten von bis zu 1,50 Euro pro Kilogramm bereitzustellen. Damit liegt der Preis unter den Kosten des Wasserstoffs, der mithilfe der Elektrolyse gewonnen wird. Zum Vergleich: Laut einer Berechnung von Enervis lagen die Gestehungskosten für strommarktbasierten, grünen Wasserstoff in den Kalenderwochen fünf und sechs dieses Jahres im Wochenmittel bei 11,15 Euro pro Kilogramm (wir berichteten).
Transport per Trailer
Die Westfalen AG plant, den Wasserstoff aus diesen Anlagen für Mobilitäts- und Industriekunden bereitzustellen. Das Unternehmen verfügt eigenen Angaben nach über eine eigene Trailerflotte für den Transport des Wasserstoffs. Der regionale Schwerpunkt der Zusammenarbeit soll zunächst auf Süddeutschland liegen.
Die Partner wollen die heute übliche Müllverbrennung ersetzen, ohne CO2 freizugeben. Die Emissionen dieser Methode gibt GHT als negativ an, da die durch die alternative Abfallverbrennung entstehenden CO2-Emissionen vermieden werden.
GHT betreibt im österreichischen Leoben eine Pilotanlage, die die Technologie im industriellen Maßstab erprobt (wir berichteten). Die erste kommerzielle Anlage zur Produktion von Wasserstoff aus Reststoffen entsteht derzeit bei einem mittelständischen Entsorgungsunternehmen in Göppingen. In der baden-württembergischen Stadt, 40 Kilometer östlich von Stuttgart, will die „ETG Entsorgungs+Transport GmbH“ ab diesem Jahr jährlich bis zu 100 Tonnen orangen Wasserstoff herstellen.
Hergestellter Wasserstoff ist wirtschaftlicher
Neben dem Umweltaspekt betonen die Westfalen AG und GHT die Wirtschaftlichkeit des Ansatzes. Nicolas Dohn erklärt: „Der dezentral hergestellte Wasserstoff ist Teil eines Kreislaufes und liegt preislich deutlich unterhalb von Wasserstoff aus Elektrolyse mit erneuerbarem Strom.“ Laut dem Head of Hydrogen bei Westfalen werde dies die Nachfrage nach dem Wasserstoff ankurbeln. Dem Produzenten würde Abnahmesicherheit und den Kunden die Gewissheit bei der Versorgung gegeben.
Auch Robert Nave, CEO von GHT, hebt die Vorteile der Partnerschaft hervor: „GHT und Westfalen teilen die Vision einer grünen und zirkulären Wirtschaft. Unsere Kunden und Partner profitieren von der Nachfragesicherheit für den erzeugten Wasserstoff und das flüssige CO2.“ Die dezentralen Anlagen ließen sich laut Nave im Plug-and-Play-Verfahren relativ einfach errichten.
Westfalen und GHT wollen das Modell der Wasserstoffversorgung künftig auf weitere Partner ausweiten. Ihr Ziel ist eine effizientere Wertschöpfungskette für Produktion, Transport und Vertrieb von Wasserstoff. „Mit gesammelten Kräften tragen wir zur Entwicklung des Wasserstoffmarktes bei und beschleunigen die Energiewende in Deutschland“, so Dohn.

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Mittwoch, 19.02.2025, 11:56 Uhr
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