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Enerige & Management > Smart Meter - Steuern im Fokus
Quelle: Shutterstock / Shcherbakov Ilya
SMART METER:
Steuern im Fokus
Der IT- und Metering-Dienstleister Vivavis will sein Portfolio straffen und sich aus der Smart-Meter-Gateway-Administration zurückziehen.
 
Vivavis hat nach eigenen Angaben sein Spektrum an Systemen und Komponenten im Bereich der Leittechnik ergänzt. Künftig will sich das Unternehmen stärker auf den Einsatz seiner Produkte in der Niederspannungsebene konzentrieren.

„Mit dieser Fokussierung konzentrieren wir uns auf die zeitnahe Umsetzung netzdienlicher Anwendungsfälle für Netz- und Messstellenbetreiber, wie das Einbinden und Steuern von Ladesäulen oder Wärmepumpen“, sagt Clemens van Dinther. Die Smart-Meter-Gateway-Administration und die „Entschlüsselung der Messdaten“ werden dem CEO der Vivavis AG zufolge „mittelfristig eine untergeordnete Rolle“ spielen und dann auch „aus dem Portfolio genommen“. Van Dinther weist darauf hin, dass dafür den Marktteilnehmern eine Reihe von Anbietern zur Verfügung stehen, die sich auf diese Aufgaben spezialisiert haben.

Die Vivavis AG werde die künftige Unternehmensstrategie auf ihre Kernkompetenzen rund um das netzdienliche Steuern ausrichten, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Mit den Steuerboxen und Software-Lösungen stünden alle notwendigen Werkzeuge für die Steuerung in der Niederspannung und den Betrieb zur Verfügung, wirbt van Dinther darin. Alle Marktrollen seien dabei einbezogen, so der CEO der Vivavis AG.

Konsolidierung bei den Smart-Gateway-Administratoren

Vor Vivavis haben sich bereits andere Unternehmen aus der Gateway-Administration zurückgezogen, so beispielsweise die Metering Süd, ein Joint Venture von acht kommunalen Unternehmen aus Bayern und Baden-Württemberg. Dieses sollte die Smart-Meter-Gateway-Administration für die eigenen Gesellschafter und für Dritte übernehmen. Doch es habe sich gezeigt, dass die erhoffte Skalierung unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht zu schaffen war, teilten die Gesellschafter im Sommer 2022 mit.

Nun zeichnet sich zwar mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Smart Meter Rollout ab. Das Gesetz wird allerdings voraussichtlich erst im Mai dieses Jahres verabschiedet. Die Einbauzahlen von intelligenten Messsystemen werden dann erst mit der Zeit ansteigen. Entsprechend wird es dauern, bis die Gateway-Administratoren ihr Mengengerüst erweitern können.

Bereits 2017 hatte Michal Sobotka die These vertreten, die Zahl der Gateway-Administratoren werde im Laufe der Zeit deutlich schrumpfen, da nicht alle Unternehmen das angestrebte Mengengerüst erreichen werden. Der Geschäftsführer des Gateway-Administrators Gwadriga hatte im Januar des laufenden Jahres davon gesprochen, mit dem eigenen Unternehmen „die Marke von einer Million intelligenter Messsysteme bald erreichen zu können“. Zum Ende des vergangenen Jahres habe Gwadriga rund 7 Millionen Zählpunkte und etwa 800.000 intelligente Messsysteme unter Vertrag gehabt. 
Derzeit sind beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) insgesamt 48 Smart-Meter-Gateway-Administratoren, darunter auch noch die Metering Süd, gelistet. Auf einer Internetseite der Behörde heißt es: „Der Smart-Meter-Gateway-Administrator ist entweder der Messstellenbetreiber (…) oder ein Unternehmen, das vom Messstellenbetreiber beauftragt wurde.“ Zur Stellenbeschreibung des Administrators gehören beispielsweise die Installation der Smart Meter Gateways, ihre Konfiguration und Inbetriebnahme, die informationstechnische Anbindung von Messgeräten und anderen technischen Einrichtungen an das Gateway sowie dessen Wartung. Um die Rolle auszuüben, muss man vom BSI zertifiziert sein.
 
 

Fritz Wilhelm
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