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Enerige & Management > Kohle - Steinkohle bleibt weltweit ein gefragtes Gut
Quelle: Fotolia / kw-on
KOHLE:
Steinkohle bleibt weltweit ein gefragtes Gut
Während in Deutschland der Verbrauch von Steinkohle immer weiter zurückgeht, erreichte die weltweite Förderung im vergangenen Jahr einen erneuten Höchststand.
 
Die weltweite Förderung an Steinkohle ist in den 2020er-Jahren – nur unterbrochen von einem pandemie-bedingten Einschnitt im Jahr 2020 – weiter gestiegen und verzeichnete im vergangenen Jahr eine neue Bestmarke. Mit 8.490 Millionen Tonnen erhöhte sie sich um 1,7 Prozent im Vergleich zu 2023. Dies geht aus dem jetzt vorgelegten Jahresbericht 2025 des Vereins der Kohlenimporteure (VDKI) hervor.

Zwar sind Förderung und Verbrauch in Nordamerika und in der EU-27 gesunken. Dies wurde jedoch überkompensiert durch Zuwächse in Asien, vor allem in China, Indien und Indonesien. 2024 entfielen allein auf China 56 Prozent der weltweiten Steinkohleförderung. Die drei genannten asiatischen Staaten trugen mehr als drei Viertel zur weltweiten Fördermenge bei.
 
Mit 1.356 Millionen Tonnen wurden im vergangenen Jahr 16 Prozent der weltweiten Steinkohlenförderung international gehandelt. Bereits seit einigen Jahren hat sich der asiatische Markt zum Schwerpunkt der Handelsbewegungen entwickelt.

Wichtigste Importländer für die im Seeverkehr bezogene Steinkohle waren 2024 China (352 Mio. t), Indien (248 Mio. t) und Japan (166 Mio. t). In die EU-27 wurden 70 Millionen Tonnen Kessel- und Kokskohlen eingeführt.

Unter den Exportstaaten dominierten Indonesien (406 Mio. t) und Australien (362 Mio. t). Weitere wichtige Lieferländer waren Russland (144 Mio. t), die USA (98  Mio. t), Südafrika (71 Mio. t) und Kolumbien (59 Mio. t).
 
Zwar setzen etwa China und Indien auf einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien und auch von Kernenergie zur Stromerzeugung. Die Kohle bleibt aber bis auf weiteres wichtigste Säule für die Energieversorgung dieser Länder.

Den Ambitionen zum Schutz des Klimas versucht China durch Investitionen in die Technologie der Abscheidung und Nutzung oder Speicherung von CO2 (CCS/CCU) auch bei Kohlekraftwerken gerecht zu werden. In diesen Wochen hat die China Huaneng Group am Standort Longdong die weltweit größte CCS-Anlage an einem Kohlekraftwerk mit einer Kapazität zur Abscheidung von 1,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in Betrieb genommen.
 
In der EU haben sich Förderung, Importe und Verbrauch von Kohle in den letzten Jahren stark vermindert. Eine solche Entwicklung war auch in den USA zu verzeichnen, dort allerdings marktgetrieben durch die Schiefergas-Revolution. 
 

Hans-Wilhelm Schiffer
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 25.06.2025, 16:16 Uhr

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