• Energienotierungen nach Trump-Sanktionen befestigt
  • KI liefert im Weimarer Fernwärmestreit ein Rechtsgutachten
  • VKU fordert Schutz vor hohen Kosten beim Rückbau der Gasnetze
  • Holz: Klimaretter oder Klimasünder?
  • Europäische Plattform Energy Launchpad gestartet
  • Smart-Meter-Rollout mit überschaubarem Fortschritt
  • Stadtwerke Schwäbisch Hall künftig mit einem Geschäftsführer
  • Kommunen sparen mit digitalem Ausschreibungsverfahren
  • Bundesrat gegen Biomasse-Streichung
  • Südweststrom erzielt solides Ergebnis
Enerige & Management > Recht - Stadtwerke Zeulenroda stellen Insolvenzantrag
Quelle: Shutterstock / sergign
RECHT:
Stadtwerke Zeulenroda stellen Insolvenzantrag
Die Kosten für ein Freizeitbad werden dem kommunalen Unternehmen zum Verhängnis. Die Energieversorgung ist nur am Rande betroffen.
 
Beim Amtsgericht Gera ging der Insolvenzantrag der thüringischen Stadtwerke Zeulenroda ein. „Zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen wird vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet“, wie aus der Insolvenzbekanntmachung hervorgeht.

Hintergrund sind erhebliche Defizite beim örtlichen Spaßbad Waikiki, bei dem das kommunale Unternehmen die Betreibergesellschaft ist. Die 1997 eröffnete Badewelt gehört zur Insolvenzmasse und steht damit vor dem Aus. Seit Ende 2023 ist die regional bedeutsame Freizeiteinrichtung der 15.000 Einwohner zählenden Stadt Zeulenroda-Triebes geschlossen.

Die Insolvenz ist keine Überraschung. Geschäftsführer Frank Kruwinnus hatte zuvor öffentlich angekündigt, das Unternehmen in die Insolvenz zu führen, sollte der Stadtrat von Zeulenroda-Triebes nicht weitere Mittel zur Verfügung stellen. Das hatte die Gemeindevertreter aber abgelehnt. Der Betrag, der laut Medienberichten insgesamt nötig gewesen sei, um die Pleite abzuwenden, soll bei 6,4 Millionen Euro gelegen haben.

Konkrete Auswirkungen auf die Energieversorgung hat die Insolvenz nicht. Allerdings halten die Stadtwerk 26 Prozent der Anteile an dem Energieversorger Energiewerke Zeulenroda (EZW). Die ebenfalls kommunale Thüringer Energie AG (Teag) hält mit 74 Prozent die Mehrheit an dem Versorger.

Wie die EWZ auf Anfrage unserer Redaktion vor Wochen bereits mittteilte, habe laut Gesellschaftsvertrag die Teag im Insolvenzfall der SWZ die Möglichkeit, die betreffenden Anteile einzuziehen. „Die Entscheidung, ob sie diese Option zieht, liegt aber bei der Teag“, so damals der EWZ-Geschäftsführer Markus Dürr.

Für diesen Fall wäre die Teag dann alleiniger Gesellschafter. „Hierdurch verliert die Stadt spätere Anteilsausschüttung für immer“, sagt Nils Hammerschmidt, Bürgermeister von Zeulenroda-Triebs, auf Anfrage unserer Redaktion.
 

Stefan Sagmeister
Chefredakteur
+49 (0) 8152 9311 33
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 10.06.2024, 16:40 Uhr

Mehr zum Thema