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Enerige & Management > Geothermie - Stadtwerke suchen nach Wärme in Kaiserslauterns Tiefe
Diese Vibro-Trucks schickt die Pfälzer Wärme durch die Stadt. Quelle: Stadtwerke Kaiserslautern
GEOTHERMIE:
Stadtwerke suchen nach Wärme in Kaiserslauterns Tiefe
Auf in die Unterwelt: Die Stadtwerke Kaiserslautern wollen ab Herbst heißes Wasser in den tiefen Schichten unter der pfälzischen Kommune finden. Die Fernwärme soll daraus Nutzen ziehen.
 
Das Stadion am Betzenberg gilt unter Fußballfans als heißes Pflaster. Gerne würden die Stadtwerke Kaiserslautern das auch über die Gesteinsschichten unter der Oberfläche der rheinland-pfälzischen Kommune insgesamt sagen können. Um Tiefenwasser für die Fernwärme nutzen zu können, startet der Versorger im Herbst Erkundungen des Erdreichs. Sobald alle nötigen Genehmigungen vorliegen, wollen die Stadtwerke Sensoren anbringen und die Erkundungsfahrzeuge auf ihre langsame Tour durch das gut 153 Quadratkilometer große Stadtgebiet schicken. Die sogenannten Vibro-Trucks senden durch das wiederkehrende Aufsetzen von Bodenplatten Schallwellen in die Tiefe. Das Echo des Gesteins lässt sich schließlich in eine dreidimensionale Karte mit den potenziellen Thermalquellen übersetzen.

Mit der Tiefengeothermie will der Versorger eine zusätzliche Energiequelle für sein Fernwärmenetz aufspüren. Ziel sei es laut einer Mitteilung des Versorgers, Brennstoffimporte für das Heizen zu reduzieren und unabhängig von Preisschwankungen zu werden.

Die Stadtwerke-Tochter Pfälzer Wärme organisiert und überwacht den Erkundungsprozess. Für die Fahrpläne und Wegerechte der Trucks hat der Versorger das aus Celle stammende Unternehmen IPS Informations- & Planungsservice GmbH hinzugeholt.

Die Untersuchungstechnik, im Fachjargon 3D-Seismik genannt, kommt nicht ohne Lärm aus. Schließlich legen die Vibro-Trucks alle 30 Meter einen Stopp ein und schicken die wahrnehmbaren Signale in die Tiefe. Empfänger des Echos sind die sogenannten Geophone. Von diesen Aufzeichnungsgeräten setzt Kaiserslautern etwa 28.000 Stück ein. Anhand der Messergebnisse wollen die Stadtwerke über die Standorte möglicher Bohrungen entscheiden. Im westfälischen Münster nimmt sich der örtliche Versorger beispielsweise ein Jahr Zeit für das Auswerten des großen Datenmaterials. Die 3D-Karte des Erdreichs liegt hier wohl Anfang 2026 vor.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 13.08.2025, 16:32 Uhr

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