• Energiekomplex mit Abgaben
  • Bitkom-Studie zeigt großes Interesse an Smart Metern
  • Landwirte und Amprion schaffen einheitliche Regeln für Erdkabel
  • Hausbesitzer wollen weiter in Energiewende investieren
  • Jetzt tindern Stromversorger, Supermärkte und E-Flottenbetreiber
  • Österreich: Ökostrom bei 94 Prozent der Bedarfsdeckung
  • Aiwanger fordert Erhalt des Speichers Breitbrunn
  • Fraunhofer warnt vor Wasserstoff im Heizungskeller
  • Großspeicher für Soltau
  • Techem sieht Wärmewende nur durch Technik erreichbar
Enerige & Management > Stadtwerke - Stadtwerke Stendal wieder in kommunaler Hand
Die Spitzen von Stadt und Stadtwerken mit Bastian Sieler und Thomas Bräuer (2. und 3.v.l.). Quelle: Stadtwerke Stendal
STADTWERKE:
Stadtwerke Stendal wieder in kommunaler Hand
Die Hansestadt Stendal übernimmt wieder die Mehrheit am örtlichen Versorger. Die beiden externen Partnerunternehmen geben dafür Anteile am sachsen-anhaltinischen Stadtwerk ab.
 
In Stendal ist der Versorger bald wieder mehrheitlich in kommunaler Hand. Nach dem bevorstehenden Eintrag ins Handelsregister liegen dann 50,1 Prozent der Anteile bei der rund 38.000 Menschen zählenden Hansestadt. Die Gelsenwasser AG und die Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG verkleinern sich auf jeweils 24,95 Prozent.

An Volumen verliert auch die Bezeichnung für den Versorger: Aus „Stadtwerke – Altmärkische Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke GmbH Stendal“ wird neu „Stadtwerke Stendal GmbH“. Den Übernahmeprozess hatte die Kommune damit eingeleitet, dass sie die Abwassergesellschaft Stendal mbH in die Stadtwerke überführte. Dies erfolgte am 23. Juli.

Der parteilose Oberbürgermeister Bastian Sieler erklärt in einer Mitteilung, dass es eines seiner zentralen Ziele der ersten Amtszeit gewesen sei, der Stadt wieder die Mehrheit an den Stadtwerken zu sichern. Dies gebe der Kommune bessere „strategische Handlungsmöglichkeiten“, zum Beispiel bei der Energie- und Wärmewende. Sieler ist seit 2022 im Amt.

Eine Sprecherin der Kommune erklärte auf Anfrage, Stendal habe den „Wert“ der Abwassergesellschaft als Gegenleistung für die 25 zusätzlichen Prozent an den Stadtwerken eingebracht. Geld sei für die zusätzlichen Anteile also nicht geflossen.

In den Aufsichtsrat des Versorgers entsendet die Stadt künftig vier Mitglieder, je zwei stellen die Stadtwerke Magdeburg und Gelsenwasser. Das neunte Mitglied stammt aus dem Betriebsrat der Stadtwerke und verfügt lediglich über eine beratende Stimme. Geschäftsführer der Stadtwerke sind Thomas Bräuer und sein Vize Andreas Görig.

Die Stadtwerke Stendal haben seit der Wende stets externe Partner im Boot gehabt. Dies war anfangs neben Magdeburgs Stadtwerk die Eon Avacon AG, die allerdings durch Übernahmepläne in Salzgitter ihre Stendaler Beteiligung im Jahr 2007 veräußern musste. Damals stieg der Gelsenkirchener Wasser- und Energiekonzern Gelsenwasser in Stendal ein, ein Jahr später erhöhte das Unternehmen nach einem knappen Stendaler Ratsbeschluss seine Anteile auf den vormaligen Stand von 37,45 Prozent. Auch an Magdeburgs Stadtwerk, ebenfalls zuletzt mit 37,45 Prozent an Stendal beteiligt, hält Gelsenwasser Anteile (19,33 Prozent). Die Stadt Stendal hielt über lange Jahre 25,1 Prozent am Versorger.

Die Stadtwerke betreiben für die Strom- und Wärmeproduktion sowohl BHKWs als auch Solaranlagen. Ein neun Anlagen umfassender Windpark („Waldwind Altmark“) im Stendaler Stadtgebiet ist in Planung.

Die Sprecherin der Kommune sagte, es sei offen, ob der Windpark in Uchtspringe sich umsetzen lasse. Es gebe Kritik im Ort und der Stadtrat müsse das Projekt mehrheitlich unterstützen. Zunächst wolle die Politik das für September erwartete Beteiligungsgesetz des Landes abwarten.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 07.08.2025, 13:53 Uhr

Mehr zum Thema