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Quelle: Fotoia / ldprod
BILANZ:
Stadtwerke Nordfriesland auf Wachstumskurs
Die Fusion von drei kleineren Versorgern macht sich bezahlt: Die Stadtwerke Nordfriesland konnten ihr Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr deutlich verbessern.
 
Drei Jahre nach der Fusion der nordfriesischen Stadt- und Gemeindewerke Leck, Bredtstedt und Niebüll zeigt sich die daraus hervorgegangene Stadtwerke Nordfriesland GmbH gut auf Kurs. Insbesondere im Privatkundengeschäft konnte der Versorger punkten. Seit der Fusion der drei kleinen Versorger konnte das Ergebnis der Stadtwerke Nordfriesland im Gesamtvergleich zu 2018 um 50 % verbessert werden, teilte der Versorger am 19. Juli mit.

Das bereinigte Jahresergebnis 2021 liegt mit 3,5 Mio. Euro um 16 % über dem des Vorjahres und steigt damit das dritte Jahr in Folge. Im ersten Jahr nach der Fusion lag das bereinigte Jahresergebnis bei 2,496 Mio. Euro. Unter anderem wurde die Beschaffungsstruktur im vergangenen Geschäftsjahr angepasst und der Vertrieb optimiert, teilten die Stadtwerke dazu weiter mit. Verträge mit B2B-Kunden seien auf Profitabilität überprüft worden. Daneben konnten im Privatkundengeschäft deutliche Neuzugänge verbucht werden. Die Anzahl der privaten Endkunden in den Bereichen Strom und Gas wuchs in den vergangenen vier Jahren um über 4.000 Neuzugänge. Im Jahr 2021 wurden im Bereich Strom 60 Mio. kWh verkauft, bei Gas waren es 114 Mio. kWh.

"Der Fusionsprozess hat uns am Ende besser gemacht"

Erfolgsfaktoren des noch jungen Stadtwerkes, so Geschäftsführer Jan Schulz, seien die erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen in allen Arbeitsbereichen. „Die Fusion als eine einmalige Chance haben wir entschlossen genutzt“, resümiert Schulz.

„Der Fusionsprozess hat uns am Ende besser gemacht. Ob das ein Modell für andere sein kann, muss immer im Einzelfall geprüft werden. Denn wenn die Ursprungsunternehmen keinen Sinnzusammenhang haben, droht die Gefahr, dass die Unternehmensmarke verwässert. Das schwächt am Ende die Akzeptanz bei den Kunden.“ Die Stadtwerke Nordfriesland würden entschieden auf Regionalität und Loyalität der Kunden setzen.
  Während die Coronapandemie nur punktuelle Effekte auf den Betrieb hatte, wird sich der Ukrainekrieg im 2022er Geschäftsjahr deutlich auswirken, so die Prognose des Stadtwerke-Chefs. „Wir können − und wir müssen − jetzt schon sagen, dass die Preise steigen werden. Das wird sich 2023 besonders beim Erdgas bemerkbar machen. Die Marktpreise kennen leider weiterhin nur den Weg nach oben“, erklärt Schulz dazu und ergänzt: „Das wird jeden Versorger treffen – und damit auch jeden Endkunden, ganz gleich, wo der Kunde Strom und Gas kauft.“ Die Stadtwerke Nordfriesland hätten sich so weit wie möglich auf Lieferengpässe beim Erdgas eingestellt. „Letztendlich bleiben jedoch kleine Versorger immer stark abhängig von der überregionalen Versorgungslage.“

Die Stadtwerke Nordfriesland GmbH sind ein regionaler Versorger in den Bereichen Erdgas, Strom, Fernwärme und E-Mobilität im Raum Nordfriesland. Außerdem wird über die Tochterfirma Stadtwerke Nordfriesland Erlebnisbad GmbH ein Erlebnisbad in Leck/Nordfriesland betrieben. Die Tochter Stadtwerke Nordfriesland, die Netz GmbH, betreibt Strom- und Erdgasnetze. Beliefert werden lokale und regionale Märkte in der Region Nordfriesland mit Strom und Erdgas. Geschäftsführer der Stadtwerke Nordfriesland GmbH ist Jan Schulz.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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Dienstag, 19.07.2022, 14:54 Uhr

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