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Enerige & Management > Geothermie - Stadtwerke Neuruppin setzen auf Erdwärme
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
GEOTHERMIE:
Stadtwerke Neuruppin setzen auf Erdwärme
Die Stadtwerke Neuruppin errichten auf ihrem Betriebsgelände eine Geothermieanlage. Daldrup & Söhne hat den Auftrag erhalten und wird im nächsten Jahr mit den Bohrungen beginnen. 
 
Der Bohrtechnik- und Geothermiespezialist Daldrup & Söhne hat von der Stadtwerke Neuruppin GmbH in Brandenburg einen Auftrag zur Erstellung zweier Geothermie-Bohrungen mit einer Tiefe von jeweils rund 2.000 Metern erhalten, teilte das Unternehmen am 19. Dezember mit. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 5 Millionen Euro. Damit will der kommunale Versorger bis 2028 rund 80 Prozent der Fernwärme aus Geothermie erzeugen. 

Die Stadtwerke Neuruppin erhalten für das Geothermieprojekt Fördermittel. Die SWN haben Anfang des Jahres den Zuwendungsbescheid des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle über gut 10 Millionen Euro erhalten, teilte im Februar die Stadt mit. Für das Geothermie-Projekt mit einem Gesamtumfang von knapp 25,5 Millionen Euro bedeute das eine Förderung von rund 40 Prozent aus dem Bundesförderprogramm „Effiziente Wärmenetze“.

Hochtemperatur-Wärmepumpen sollen Thermalwasser auf Temperatur bringen

Das über die Bohrungen gewonnene Thermalwasser verfügt laut dem Bohrunternehmen über eine Temperatur von etwa 70 Grad Celsius. Es soll künftig in Kombination mit Hochtemperatur-Wärmepumpen in das bestehende Fernwärmenetz eingespeist werden. 
Kalkuliert wird mit einer thermischen Einspeiseleistung von 76 Millionen kWh pro Jahr. Das entspricht der Versorgungsleistung für das Heizen von rund 3.000 durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalten. Die Bohrungen auf dem Gelände der Stadtwerke Neuruppin (SWN) sollen ab dem zweiten Quartal 2024 niedergebracht werden. 

Für die Bohrungen in Neuruppin selbst werden Schallschutzwände und ein Bohrturm aufgestellt, so die Stadt. Die Bohrungen sollen etwa sechs Monate andauern. Dabei erfolgen in einem Abstand von 20 Metern zwei Bohrungen, die unterirdisch auseinanderdriften und bis in eine Tiefe von 1.700 bis 1.800 Metern reichen. Zum Zeithorizont des Projektes sagt Thoralf Uebach, Geschäftsführer der Stadtwerke Neuruppin: „2027 soll die Wärmeversorgung aufgenommen werden.“

Für Daldrup & Söhne ist es nach den Stadtwerken Schwerin, den Stadtwerken Hamburg und dem Auftrag in Neustadt-Glewe das vierte Fernwärme-Projekt in der norddeutschen Tiefebene innerhalb kurzer Zeit. Das Interesse von Kommunen, ihre in der Regel bereits vorhandene Fernwärmeversorgung mit Wärme aus Geothermie zu dekarbonisieren, ist laut dem Unternehmen groß. Daldrup stehe in Verhandlungen mit mehreren Kommunen zur Umsetzung weiterer Projekte.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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Dienstag, 19.12.2023, 13:19 Uhr

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