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Enerige & Management > Vertrieb - Stadtwerke Münster verrechnen sich
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Stadtwerke Münster verrechnen sich
Ein Fehler bei der IT-Integration von Kundendaten hat in Münster Abschlagsforderungen für Fernwärme explodieren lassen. Mensch und Technik waren am Rand der Belastungsgrenze, heißt es.
 
Der Zeitpunkt war aus technischer Sicht offenbar alles andere ideal. Im Januar hatten die Stadtwerke Münster alle Privat- und Geschäftskundenverträge der Westfälischen Fernwärmeversorgung GmbH übernommen. 1.900 Datensätze galt es, in die hauseigene IT zu übertragen. Zur gleichen Zeit sah der Gesetzgeber den Einbau der Preisbremse in die Abrechnungssysteme vor. Der Versorger spricht von einer Grenzerfahrung: „Dies bringt die IT-Systeme und die Mitarbeitenden an den Rand der Belastungsgrenze und führt auch dazu, dass menschliche Fehler wahrscheinlicher werden“, teilt er über die zeitliche Überschneidung mit.

Nun hat sich einer gezeigt. Im Oktober haben die Stadtwerke die neuen Abschlagspläne für die ehemaligen Kunden der Westfälischen Fernwärme verschickt, bei rund der Hälfte davon lagen, wie das Unternehmen mitteilt, „doppelt bis dreifach erhöhte Verbräuche“ zugrunde. Der Fehler sei bei der Systemintegration der Kundendaten passiert. Anstelle des Verbrauchs der beiden Vorjahre seien abweichende historische Verbrauchsdaten übermittelt worden, heißt es. Die andere Hälfte aller Abschlagspläne weise keine signifikanten Abweichungen auf.

„Es tut uns sehr leid, dass wir die Kunden enttäuscht und geschockt haben. Bei der Erstellung der Abschlagspläne ist ein menschlicher Fehler passiert, der uns selbst ärgert und für den wir vielmals um Entschuldigung bitten“, wird Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk auf der Internetseite des Versorgers zitiert. „Wir arbeiten den Vorfall intern intensiv auf und nehmen ihn zum Anlass, um weitere Plausibilitätsprüfungen in den Systemen zu installieren.“

Die betroffenen Haushalte sollen zeitnah einen korrigierten Abschlagsplan erhalten. „Allen 1.900 Kunden der Westfälischen Fernwärmeversorgung senden wir in den kommenden Tagen eine schriftliche Entschuldigung und eine ausführliche Erklärung, wie es zu diesem Fehler gekommen ist“, versichern die Stadtwerke.
 

Manfred Fischer
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Freitag, 20.10.2023, 13:16 Uhr

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