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Enerige & Management > Windkraft Onshore - Stadtwerke Münster bei Turbinen im Genehmigungsglück
Münsters Stadtwerke erhalten Rückenwind für die Ausbaupläne im Münsterland. Quelle: SWM
WINDKRAFT ONSHORE:
Stadtwerke Münster bei Turbinen im Genehmigungsglück
Trübsal Blasen ist abgewendet: Mindestens zwei von drei geplanten Windparks im Münsterland haben die Stadtwerke Münster retten können. Auch die Bevölkerung profitiert.
 
Gute Nachrichten für die Stadtwerke Münster: Mindestens zehn von 18 geplanten Windenergieanlagen können die Westfalen realisieren. Für zwei Parks in den Nachbarkommunen Sendenhorst und Warendorf liegen alle oder die wesentlichen Genehmigungen vor, erklärte eine Sprecherin der Stadtwerke auf Anfrage dieser Redaktion.

Der Versorger hatte befürchtet, eine neue Aussetzungsregelung von Bund und Land könnte die Pläne durchkreuzen (wir berichteten). Nun aber liegt das Ja-Wort des Kreises Warendorf für den sechs Turbinen großen Park in Sendenhorst vor. Damit dürfen die Stadtwerke die beantragten 6,6-MW-Anlagen des Herstellers Siemens Gamesa, am obersten Rotorpunkt jeweils 250 Meter hoch, errichten. 
Ziel ist es, den Sendenhorster Windpark 2027 in Betrieb zu nehmen. Für diese Anlagensammlung hatte Münster ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren angestrengt, das sich letztlich nicht mit den Landesgesetzen und den Regionalplänen für den Windkraftzubau biss.

Zuletzt die Bürgereinlagen mit 5,25 Prozent verzinst

Auch für die Standortkommunen lohnen sich die Investitionen der Münsteraner. Bei einem vergleichbaren Projekt weiter westlich, in Südlohn-Eschlohn an der Grenze zu den Niederlanden, profitieren die umliegenden Gemeinden mit 0,2 Cent je erzeugter kWh Ökostrom, sofern sie sich in einem Radius von 2,5 km zu den Anlagen befinden. Die drei Öko-Kraftwerke dort sind im Mai ans Netz gegangen, teilen die Westfalen mit.

Die Bevölkerung in und um Südlohn hatte binnen weniger Wochen zudem Anteile in Höhe von insgesamt 4 Millionen Euro über Nachrangdarlehen gezeichnet. Die Einlagen von mindestens 500 bis maximal 25.000 Euro verzinsen die Stadtwerke mit jährlich 5,25 Prozent. Ob eine vergleichbare Ausschüttung auch in Sendenhorst greift, wollte die Sprecherin nicht vorhersagen. Dafür sei es noch zu früh, die Bürgerbeteiligung öffnen die Stadtwerke meist während der Bauphase. Diese zeichnet sich für 2026 ab.

In Sendenhorst schütten die Stadtwerke künftig noch eine andere Zuwendung an Privatleute aus. „Nachbarschaftsgeld“ nennt der Versorger jährliche Zahlungen in Höhe von 2.500 Euro für Menschen, deren Wohnungen bis zu 750 Meter von den Anlagen entfernt liegen, und 2.000 Euro für Anwohnende im Umkreis von 750 bis 1.000 Meter.

Auch für das in Warendorf-Milte geplante Windkraftanlagen-Quartett (insgesamt 23,5 MW) habe Münster nun die Genehmigung vorliegen, so die Sprecherin auf Nachfrage. In diesem Fall seien aber zunächst noch Details zu klären, bevor der Versorger mit weiteren Informationen nach außen treten wolle. Und im Falle eines acht Turbinen großen Windparks (54,8 MW) in Nottuln sind die Stadtwerke noch zurückhaltender. Hier gebe es zwar einen positiven Vorbescheid, das aufwändige Genehmigungsverfahren sei aber noch nicht gestartet.

Die Stadtwerke Münster sind darüber hinaus noch an weiteren Orten im Umland umtriebig. Für fünf Windkraftanlagen in Dülmen liegt nach Angaben des Versorgers eine Genehmigung vor. Im ostwestfälischen Lemgo befinde sich eine Anlage bereits im Bau.

Geschäftsführer Sebastian Jurczyk kommentiert die Ökoenergie-Entwicklung so: „Wir halten Kurs bei unserem Vorhaben, bis 2030 doppelt so viele Anlagen am Netz zu haben wie noch zu Beginn des Jahrzehnts.“ 2020 waren es 20 Anlagen, derzeit sind es 25. Mit insgesamt über 40 Turbinen will Münster dann jährlich mindestens 280 Millionen kWh Grünstrom produzieren.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 02.06.2025, 14:45 Uhr

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