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Bild: Stefan Obermeier
BILANZ:
Stadtwerke München schließen Geschäftsjahr mit Verlust ab
Die Stadtwerke München sind mit dem vergangenen Geschäftsjahr "zufrieden", auch wenn der Versorger unter dem Strich einen Verlust ausweisen muss.
Die Stadtwerke München (SWM) haben ihren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht. Den kommunalen Versorger
traf Corona dreifach: im Münchner ÖPNV sind - wie in anderen Städten auch - die Fahrgastzahlen stark zurückgegangen, aber
auf Wunsch der Politik wurde das Angebot weitgehend aufrechterhalten, damit die Fahrgäste besser Abstand halten konnten. Die
Bäder in München waren den größten Teil des Jahres geschlossen oder nur unter starken Einschränkungen geöffnet. Auch das belastet
das Ergebnis des Versorgers. Zudem seien die Energiepreise im vergangenen Jahr gefallen.
Unter dem Strich steht bei den Stadtwerken München ein Verlust von 152 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 414 Mio. Euro um 10 % unter dem Vorjahreswert. Ein noch höherer Rückgang ist nach Auskunft der SWM unter anderem durch ein Sparprogramm vermieden worden, es wurden zum Beispiel Bauprojekte oder große Beschaffungen wie neue U-Bahnzüge verschoben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieb mit 905 Mio. Euro in etwa auf Höhe des Vorjahres mit 928 Mio. Euro. Der SWM-Umsatz lag bei rund 7,5 Mrd. Euro und damit niedriger als im Jahr 2019 mit 10,7 Mrd. Euro. Die Investitionen hat der kommunale Versorger "bei den großen Zukunftsprojekten für München konsequent gehalten", schreibt die SWM. Das Investitionsvolumen lag bei 1,23 Mrd. Euro. Im Vorjahr waren es 913 Mio. Euro.
Vor allem die Sonderbelastungen aufgrund der Entwicklungen auf den Energiemärkten hätten einen starken Effekt gehabt: Coronabedingt sind die Gaspreise weltweit deutlich gesunken. Daher musste nach Auskunft der SWM in der Bilanz der Wert von Beteiligungen niedriger angesetzt werden. Die bilanziellen, nicht zahlungswirksamen Wertberichtigungen liegen im dreistelligen negativen Millionen-Bereich, so der Versorger in seiner Mitteilung.
Die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise werden sich laut den SWM auch in diesem Geschäftsjahr niederschlagen. Aktuell seien die Auswirkungen besonders stark im Bereich der Mobilität zu spüren. Dieses Jahr seien hier bereits gut 30 Mio. Euro Zusatzverlust aufgelaufen, da die SWM auf Wunsch der Politik das Angebot weitestgehend aufrechterhalten. Davon unabhängig wollen die SWM ihr Effizienz- und Sparprogramm weiter umsetzen. Gleichzeitig will die Stadt, dass die Stadtwerke München ihre Ausbauoffensive weiter vorantreiben: Ab 2025 wollen die SWM so viel Ökostrom in eigenen Anlagen produzieren, wie ganz München benötigt. Dazu zählen der weitere Erneuerbaren- sowie der Fernwärmeausbau. Im aktuell laufenden Geschäftsjahr will der Versorger am Energiestandort Süd seine im Bau befindliche Geothermieanlage in Betrieb nehmen. Weitgehend CO2-neutral soll binnen der nächsten zehn Jahre auch der Münchner Busverkehr werden.
Die wichtigsten Kennzahlen
Quelle: SWM
Unter dem Strich steht bei den Stadtwerken München ein Verlust von 152 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 414 Mio. Euro um 10 % unter dem Vorjahreswert. Ein noch höherer Rückgang ist nach Auskunft der SWM unter anderem durch ein Sparprogramm vermieden worden, es wurden zum Beispiel Bauprojekte oder große Beschaffungen wie neue U-Bahnzüge verschoben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieb mit 905 Mio. Euro in etwa auf Höhe des Vorjahres mit 928 Mio. Euro. Der SWM-Umsatz lag bei rund 7,5 Mrd. Euro und damit niedriger als im Jahr 2019 mit 10,7 Mrd. Euro. Die Investitionen hat der kommunale Versorger "bei den großen Zukunftsprojekten für München konsequent gehalten", schreibt die SWM. Das Investitionsvolumen lag bei 1,23 Mrd. Euro. Im Vorjahr waren es 913 Mio. Euro.
Vor allem die Sonderbelastungen aufgrund der Entwicklungen auf den Energiemärkten hätten einen starken Effekt gehabt: Coronabedingt sind die Gaspreise weltweit deutlich gesunken. Daher musste nach Auskunft der SWM in der Bilanz der Wert von Beteiligungen niedriger angesetzt werden. Die bilanziellen, nicht zahlungswirksamen Wertberichtigungen liegen im dreistelligen negativen Millionen-Bereich, so der Versorger in seiner Mitteilung.
Die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise werden sich laut den SWM auch in diesem Geschäftsjahr niederschlagen. Aktuell seien die Auswirkungen besonders stark im Bereich der Mobilität zu spüren. Dieses Jahr seien hier bereits gut 30 Mio. Euro Zusatzverlust aufgelaufen, da die SWM auf Wunsch der Politik das Angebot weitestgehend aufrechterhalten. Davon unabhängig wollen die SWM ihr Effizienz- und Sparprogramm weiter umsetzen. Gleichzeitig will die Stadt, dass die Stadtwerke München ihre Ausbauoffensive weiter vorantreiben: Ab 2025 wollen die SWM so viel Ökostrom in eigenen Anlagen produzieren, wie ganz München benötigt. Dazu zählen der weitere Erneuerbaren- sowie der Fernwärmeausbau. Im aktuell laufenden Geschäftsjahr will der Versorger am Energiestandort Süd seine im Bau befindliche Geothermieanlage in Betrieb nehmen. Weitgehend CO2-neutral soll binnen der nächsten zehn Jahre auch der Münchner Busverkehr werden.
Die wichtigsten Kennzahlen
2020 | 2019 | |
Umsatz | 7,5 Mrd. Euro | 10,7 Mrd. Euro |
Ebit | 414 Mio. Euro | 459 Mio. Euro |
Ebitda | 905 Mio. Euro | 928 Mio. Euro |
Ergebnis nach Steuern | -152 Mio. Euro | 116 Mio. Euro |
Investitionen | 1,23 Mrd. Euro | 913 Mio. Euro |
Eigenkapital | 5,7 Mrd. Euro | 5,9 Mrd. Euro |
Eigenkapitalquote | 53,1 % | 52,5 % |
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Montag, 19.04.2021, 15:52 Uhr
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