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Enerige & Management > Beteiligung - Stadtwerke Kaiserslautern kaufen Tiefbaufirma
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister
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Stadtwerke Kaiserslautern kaufen Tiefbaufirma
Handwerker im Haus: Auch die Stadtwerke Kaiserslautern folgen dem Trend, sich die Dienste kleinerer Unternehmen durch Übernahme zu sichern. In diesem Fall ist es eine Tiefbaufirma.
 
Eine größere Unabhängigkeit und Sicherheit bei anstehenden Bauarbeiten versprechen die Stadtwerke Kaiserslautern (SWK) sich vom Zukauf eines Tiefbauunternehmens. Der kommunale Versorger aus der Pfalz darf die Firma Jung & Sohn GmbH übernehmen, entschied jetzt das Stadtparlament.

An dem Tiefbauer aus der nordwestlich von Kaiserslautern gelegenen Kreisstadt Kusel wird die SWK künftig 74,9 Prozent der Anteile halten. Als zweiter Gesellschafter ist der lokale Versorger aus Kusel mit 25,1 Prozent vorgesehen. Die Kooperation kommt nicht von ungefähr: 2022 stiegen die Stadtwerke Kaiserslautern mit 49 Prozent beim kleineren Stadtwerk ein. Auch pachten die Lauterer seit 2023 das Strom- und Gasnetz in Kusel.

Geschäftsführer des 1938 gegründeten Unternehmens Jung & Sohn, das sich in den Anfängen auf Hoch- und Treppenbau spezialisiert hatte, soll Christian Jung bleiben. Die Firma macht heute mit rund 20 Beschäftigten einen Umsatz von bis zu 1,5 Millionen Euro, wie aus der Beschlussvorlage des Stadtrats hervorgeht.

Die Stadtwerke Kaiserslautern wollen sich mit der Übernahme aus einer erwarteten Kostenspirale befreien. Im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung habe es sich abgezeichnet, dass die Tiefbaukapazitäten knapp würden und beauftragte Fremdunternehmen „unkalkulierbar hohe Aufschläge“ verlangten.

Das beunruhigte die Pfälzer offenbar, rechnen sie doch mit erheblichem Mehrbedarf an Tiefbauarbeiten, etwa beim Ausbau der Wärme- und Stromnetze, bei der Instandhaltung von Gas- und Wasserleitungen sowie beim Leitungsbau für Erneuerbare-Projekte und Elektromobilität-Infrastruktur.

Bei erneuerbaren Energien wollen die Stadtwerke Kaiserslautern nun aufholen, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Für die erste Windenergieanlage im Portfolio des Versorgers hat der Stadtrat in der selben Sitzung den Weg frei gemacht. Möglich ist den Stadtwerken nach dem Ratsbeschluss die Übernahme der Firma HF Windpark aus Enkenbach-Alsenborn.

Damit geht zugleich eine in der Gemeinde Sembach stehende Enercon-Maschine (E-101) mit 3 MW Leistung an den Versorger über. Die Anlage wollen die Stadtwerke unter neuem Namen führen und dafür die übernommene Tochter in Pfälzer Windenergie Sembach GmbH & Co. KG umbenennen.
 

Volker Stephan
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Dienstag, 14.05.2024, 16:12 Uhr

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