Quelle: E&M
GASTBEITRAG:
Stadtwerke-Joint-Ventures für Windparks
Warum es sinnvoll ist für Stadtwerke, sich bei Windprojekten professionellen Rat zu holen, erläutert *Christof Schorsch von der LBD-Beratungsgesellschaft.
Der Markt für die Vermarktung von Flächen für Windenergieanlagen ist traditionell intransparent. Bei einer fairen Verteilung
von Chancen und Risiken und einer adäquaten Beteiligung der Eigentümer am wirtschaftlichen Erfolg lassen sich attraktive Pachten
erzielen – je nach individuellen Gegebenheiten durchaus deutlich über 100.000 Euro je Windenergieanlage pro Jahr.
Wen wundert es, dass auch Stadtwerke diesen Markt für sich entdeckt haben, nicht nur große Player – die tun das längst –, sondern auch kleine und mittlere Stadtwerke mit Zugang zu eigenen oder stadteigenen Flächen.
Zudem können sie in den verschiedenen Phasen der Projektentwicklung und des Betriebs auch zusätzliche Einnahmen generieren. Zunehmend erfolgt dies in Joint Ventures mit etablierten Projektentwicklern.
Die „Stadtwerke Musterstadt“ als Beispiel für ein Joint Venture
Um keine individuellen Sachlagen offenzulegen, werden in diesem Gastbeitrag die Erfahrungen aus unterschiedlichen Projekten als „Stadtwerke Musterstadt“ gebündelt. Die Stadtwerke Musterstadt verfügen dabei über Zugang zu eigenen sowie städtischen Flächen, die sich in einer ersten Analyse als windhöffig und genehmigungsfähig gezeigt haben.
Der private Partner ist ein überregionaler Energieversorger, der bereits über einen ansehnlichen Track Record an selbst projektierten und realisierten Windenergieanlagen verfügt.
Für die Stadtwerke bedeutete dies aber ein deutliches Know-how- und Erfahrungsgefälle zwischen den Partnern. Für sie war deshalb entscheidend, Zugang zu Branchen-Know-how sowie zu Benchmarks für die geplanten Projektkosten zu bekommen. Diese „Leitplanken“ wurden von der LBD-Beratungsgesellschaft beigesteuert.
Gemeinsame Ziele und Arbeitsteilung der Partner
Am Anfang stand die Zielbestimmung, was beide Partner mit dem Projekt erreichen wollen:
Im Folgenden wurden hieraus die Eckpunkte des Zusammenarbeitsmodells und der Arbeitsteilung zwischen den Partnern entwickelt, um die 50/50-Beteiligung vor einer Befassung der Gremien weiter auszugestalten.
Businessplanung für das Joint Venture
Der wesentliche Grund für die gesuchte Beratungsunterstützung war das Fehlen von eigenen Benchmarks des Stadtwerks zu Investitionen, den Kosten im laufenden Betrieb und möglichen Erträgen. Die Businessplanung war zudem essenziell dafür, Chancen und Risiken des Projekts realitätsnah zu bewerten, um Zustimmung zum Projekt bei den Unternehmensgremien und der Gesellschafterin Stadt zu bekommen.
Basis der Businessplanung der LBD waren aktuelle Ausschreibungsergebnisse für die Beschaffung von Windenergieanlagen, Operation- und Maintenance-Verträge (O&M) und Finanzierungsangebote aus parallelen und weiter fortgeschrittenen Projekten. Berücksichtigt wurden des Weiteren vor allem die steuerliche Abschreibung (AfA), Inflation und Preisentwicklungen bei den O&M-Kosten, Pachtentgelt, Strompreisreihe nach EEG beziehungsweise Marktpreise ab dem Jahr 2021 sowie Betriebskosten (Opex).
Die Projekte wiesen eine interne Verzinsung bezogen auf das Eigenkapital von knapp 8 Prozent nach Unternehmenssteuern auf.
Als wesentliche Diskussionspunkte erwiesen sich nachfolgend die vertraglichen Finanzierungsverpflichtungen sowie angemessene Betriebsführungsentgelte und die Vereinbarung zustimmungspflichtiger Geschäfte.
Alle Projekte laufen noch, insofern gibt es noch kein Happy End in Form von Umsetzungsbeschlüssen der Gremien. Zwischenzeitlich erfolgte Abstimmungen haben jedoch gezeigt, wie erfolgskritisch es ist, die Projekte von Anfang an durchzuplanen und mit einem vollständigen „Gesamtbild“ zum Projekt an die Entscheider heranzugehen.
*Dr. Christof Schorsch ist seit 1998 in der Energiewirtschaft tätig, darunter 24 Jahre als Prokurist der LBD-Beratungsgesellschaft mbH. Für die Caeli Wind GmbH war er in den Jahren 2022 bis 2025 mehrfach als Interimsmanager tätig. Er bringt Know-how aus beiden Bereichen mit und berät aktuell Stadtwerke bei der Ausgestaltung ihres Joint Ventures zur Windparkerrichtung.
Wen wundert es, dass auch Stadtwerke diesen Markt für sich entdeckt haben, nicht nur große Player – die tun das längst –, sondern auch kleine und mittlere Stadtwerke mit Zugang zu eigenen oder stadteigenen Flächen.
Zudem können sie in den verschiedenen Phasen der Projektentwicklung und des Betriebs auch zusätzliche Einnahmen generieren. Zunehmend erfolgt dies in Joint Ventures mit etablierten Projektentwicklern.
Die „Stadtwerke Musterstadt“ als Beispiel für ein Joint Venture
Um keine individuellen Sachlagen offenzulegen, werden in diesem Gastbeitrag die Erfahrungen aus unterschiedlichen Projekten als „Stadtwerke Musterstadt“ gebündelt. Die Stadtwerke Musterstadt verfügen dabei über Zugang zu eigenen sowie städtischen Flächen, die sich in einer ersten Analyse als windhöffig und genehmigungsfähig gezeigt haben.
Der private Partner ist ein überregionaler Energieversorger, der bereits über einen ansehnlichen Track Record an selbst projektierten und realisierten Windenergieanlagen verfügt.
Für die Stadtwerke bedeutete dies aber ein deutliches Know-how- und Erfahrungsgefälle zwischen den Partnern. Für sie war deshalb entscheidend, Zugang zu Branchen-Know-how sowie zu Benchmarks für die geplanten Projektkosten zu bekommen. Diese „Leitplanken“ wurden von der LBD-Beratungsgesellschaft beigesteuert.
Gemeinsame Ziele und Arbeitsteilung der Partner
Am Anfang stand die Zielbestimmung, was beide Partner mit dem Projekt erreichen wollen:
Im Folgenden wurden hieraus die Eckpunkte des Zusammenarbeitsmodells und der Arbeitsteilung zwischen den Partnern entwickelt, um die 50/50-Beteiligung vor einer Befassung der Gremien weiter auszugestalten.
Businessplanung für das Joint Venture
Der wesentliche Grund für die gesuchte Beratungsunterstützung war das Fehlen von eigenen Benchmarks des Stadtwerks zu Investitionen, den Kosten im laufenden Betrieb und möglichen Erträgen. Die Businessplanung war zudem essenziell dafür, Chancen und Risiken des Projekts realitätsnah zu bewerten, um Zustimmung zum Projekt bei den Unternehmensgremien und der Gesellschafterin Stadt zu bekommen.
Basis der Businessplanung der LBD waren aktuelle Ausschreibungsergebnisse für die Beschaffung von Windenergieanlagen, Operation- und Maintenance-Verträge (O&M) und Finanzierungsangebote aus parallelen und weiter fortgeschrittenen Projekten. Berücksichtigt wurden des Weiteren vor allem die steuerliche Abschreibung (AfA), Inflation und Preisentwicklungen bei den O&M-Kosten, Pachtentgelt, Strompreisreihe nach EEG beziehungsweise Marktpreise ab dem Jahr 2021 sowie Betriebskosten (Opex).
Die Projekte wiesen eine interne Verzinsung bezogen auf das Eigenkapital von knapp 8 Prozent nach Unternehmenssteuern auf.
Als wesentliche Diskussionspunkte erwiesen sich nachfolgend die vertraglichen Finanzierungsverpflichtungen sowie angemessene Betriebsführungsentgelte und die Vereinbarung zustimmungspflichtiger Geschäfte.
Alle Projekte laufen noch, insofern gibt es noch kein Happy End in Form von Umsetzungsbeschlüssen der Gremien. Zwischenzeitlich erfolgte Abstimmungen haben jedoch gezeigt, wie erfolgskritisch es ist, die Projekte von Anfang an durchzuplanen und mit einem vollständigen „Gesamtbild“ zum Projekt an die Entscheider heranzugehen.
*Dr. Christof Schorsch ist seit 1998 in der Energiewirtschaft tätig, darunter 24 Jahre als Prokurist der LBD-Beratungsgesellschaft mbH. Für die Caeli Wind GmbH war er in den Jahren 2022 bis 2025 mehrfach als Interimsmanager tätig. Er bringt Know-how aus beiden Bereichen mit und berät aktuell Stadtwerke bei der Ausgestaltung ihres Joint Ventures zur Windparkerrichtung.
Redaktion
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 18.12.2025, 14:50 Uhr
Donnerstag, 18.12.2025, 14:50 Uhr
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