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Quelle: Fotolia / sdecoret
STROMSPEICHER:
Stadtwerke Hünfeld errichten Hessens größten Batteriespeicher
Hessens größter Batteriespeicher soll binnen weniger Wochen in Betrieb gehen. Für die Stadtwerke Hünfeld im osthessischen Landkreis Fulda ist es das bislang ehrgeizigste Projekt.
Strom für eine ganze Kommune als stundenlange Reserve vorhalten zu können, ist bislang für viele Städte reines Wunschdenken.
Hünfeld im osthessischen Landkreis Fulda erreicht diese Möglichkeit bereits in wenigen Wochen. Dann soll ein 6-MW-Batteriespeicher
fertiggestellt sein.
Nun verwirklichen die Stadtwerke Hünfeld dieses Vorhaben zugegebenermaßen in einem überschaubaren Umfeld. In der Konrad-Zuse-Stadt, Wahlheimat des Computer-Erfinders, leben nur gut 17.000 Menschen. Dennoch ist die bald speicherbare Menge von mehr als 20.000 kWh ausreichend, die Privathaushalte theoretisch und rechnerisch mehrere Stunden lang mit Elektrizität zu versorgen.
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Der Batteriespeicher ist nach Angaben der Beteiligten Hessens bislang größtes Projekt dieser Art. Die Stadtwerke, vollständig in Händen der Kommune, setzen bei der Technik auf den Hersteller Pixii Germany GmbH. Die Darmstädter bauen nach dem nun erfolgten Spatenstich in Kürze den Speicher aus zwölf Zellmodulen zusammen, jedes einzelne 22 Tonnen schwer.
Größte Einzelinvestition des Versorgers
Nach Angaben der beiden Stadtwerke-Geschäftsführer Manuel Gollbach und Gerhard Biensack hat der Versorger noch nie so viel Geld für ein Einzelprojekt ausgegeben wie diesmal. Einen mittleren einstelligen Millionenbetrag kostet die Anlage. Sie besitze überdies Pilotcharakter.
Der Batteriespeicher beziehe seine Energie intelligent und kostengünstig, also immer dann, wenn es ein Überangebot an Erneuerbarem-Strom aus Wind und Sonne an der Börse gibt. Zurück ins Netz fließt die Energie bei knapperem Angebot, vorzugsweise abends. Der Stromspeicher stabilisiert zudem das System und sichert den Betrieb der überörtlichen Stromnetze.
Die Stadtwerke Hünfeld sehen den Batteriespeicher auch als Teil der eigenen Transformation. Bisher verdient die städtische Tochter einen wesentlichen Teil des Geldes über den Gasvertrieb. Dieses Geschäftsmodell ist endlich. Der Stromspeicher füllt mithin eine perspektivisch entstehende Lücke. „Die Stadtwerke wollen sich auch in der Zukunft als das Versorgungsunternehmen der Hünfelder Bürger behaupten“, so Aufsichtsratschef Benjamin Tschesnok. Der CDU-Politiker ist zugleich Bürgermeister der Stadt.
Eine weitere Erneuerbaren-Investition in Hünfeld ist ebenfalls in Verbindung mit einem Batteriespeicher geplant. An der zentralen Kläranlage entsteht eine Freiflächen-Solaranlage mit Speicher. Das Projekt kostet annähernd zwei Millionen Euro und soll die Energiekosten der Kläranlage senken, um die Abwassergebühren stabil halten zu können. Die Kläranlage hat einen jährlichen Bedarf von etwa einer Million kWh. Der Speicher soll besonders die nächtliche Versorgung sicherstellen.
Der Darmstädter Speicherproduzent Pixii Germany hatte zuletzt im Frühjahr 2024 an einem Großprojekt mitgewirkt. Im westfälischen Münster greift die Telekom seither auf zwei Speicher zurück, die über eine Kapazität von jeweils 6 MW verfügen. Die Telekom bezeichnete sich in diesem Zusammenhang als das erste Telekommunikationsunternehmen, das Batteriegroßspeicher für nachhaltige Energien vorhalte.
Für einen Mann bei den Stadtwerken Hünfeld ist das Speicherprojekt zugleich sein erster wichtiger Arbeitsnachweis. Manuel Gollbach ist seit Juli 2024 offiziell im Amt und damit Nachfolger des ausgeschiedenen Stefan Schubert. Der langjährige kaufmännische Geschäftsführer hatte die Stadtwerke seit 1998 geführt und war Mitte des Jahres in den Ruhestand getreten.
Nun verwirklichen die Stadtwerke Hünfeld dieses Vorhaben zugegebenermaßen in einem überschaubaren Umfeld. In der Konrad-Zuse-Stadt, Wahlheimat des Computer-Erfinders, leben nur gut 17.000 Menschen. Dennoch ist die bald speicherbare Menge von mehr als 20.000 kWh ausreichend, die Privathaushalte theoretisch und rechnerisch mehrere Stunden lang mit Elektrizität zu versorgen.
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Spatenstich für Hessens größten Batteriespeicher. Die Stadtwerke Hünfeld setzen das Projekt um.
Quelle: Stadt Hünfeld
Quelle: Stadt Hünfeld
Der Batteriespeicher ist nach Angaben der Beteiligten Hessens bislang größtes Projekt dieser Art. Die Stadtwerke, vollständig in Händen der Kommune, setzen bei der Technik auf den Hersteller Pixii Germany GmbH. Die Darmstädter bauen nach dem nun erfolgten Spatenstich in Kürze den Speicher aus zwölf Zellmodulen zusammen, jedes einzelne 22 Tonnen schwer.
Größte Einzelinvestition des Versorgers
Nach Angaben der beiden Stadtwerke-Geschäftsführer Manuel Gollbach und Gerhard Biensack hat der Versorger noch nie so viel Geld für ein Einzelprojekt ausgegeben wie diesmal. Einen mittleren einstelligen Millionenbetrag kostet die Anlage. Sie besitze überdies Pilotcharakter.
Der Batteriespeicher beziehe seine Energie intelligent und kostengünstig, also immer dann, wenn es ein Überangebot an Erneuerbarem-Strom aus Wind und Sonne an der Börse gibt. Zurück ins Netz fließt die Energie bei knapperem Angebot, vorzugsweise abends. Der Stromspeicher stabilisiert zudem das System und sichert den Betrieb der überörtlichen Stromnetze.
Die Stadtwerke Hünfeld sehen den Batteriespeicher auch als Teil der eigenen Transformation. Bisher verdient die städtische Tochter einen wesentlichen Teil des Geldes über den Gasvertrieb. Dieses Geschäftsmodell ist endlich. Der Stromspeicher füllt mithin eine perspektivisch entstehende Lücke. „Die Stadtwerke wollen sich auch in der Zukunft als das Versorgungsunternehmen der Hünfelder Bürger behaupten“, so Aufsichtsratschef Benjamin Tschesnok. Der CDU-Politiker ist zugleich Bürgermeister der Stadt.
Eine weitere Erneuerbaren-Investition in Hünfeld ist ebenfalls in Verbindung mit einem Batteriespeicher geplant. An der zentralen Kläranlage entsteht eine Freiflächen-Solaranlage mit Speicher. Das Projekt kostet annähernd zwei Millionen Euro und soll die Energiekosten der Kläranlage senken, um die Abwassergebühren stabil halten zu können. Die Kläranlage hat einen jährlichen Bedarf von etwa einer Million kWh. Der Speicher soll besonders die nächtliche Versorgung sicherstellen.
Der Darmstädter Speicherproduzent Pixii Germany hatte zuletzt im Frühjahr 2024 an einem Großprojekt mitgewirkt. Im westfälischen Münster greift die Telekom seither auf zwei Speicher zurück, die über eine Kapazität von jeweils 6 MW verfügen. Die Telekom bezeichnete sich in diesem Zusammenhang als das erste Telekommunikationsunternehmen, das Batteriegroßspeicher für nachhaltige Energien vorhalte.
Für einen Mann bei den Stadtwerken Hünfeld ist das Speicherprojekt zugleich sein erster wichtiger Arbeitsnachweis. Manuel Gollbach ist seit Juli 2024 offiziell im Amt und damit Nachfolger des ausgeschiedenen Stefan Schubert. Der langjährige kaufmännische Geschäftsführer hatte die Stadtwerke seit 1998 geführt und war Mitte des Jahres in den Ruhestand getreten.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 31.10.2024, 12:04 Uhr
Donnerstag, 31.10.2024, 12:04 Uhr
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