
Quelle: Shutterstock / Andrii Yalansky
PERSONALIE:
Stadtwerke-Chef in Delmenhorst steht vor der Kündigung
Vom ewigen Geschäftsführer zum ungeliebten: Der Chef der Stadtwerke Delmenhorst soll gehen, obwohl er vor nicht allzu langer Zeit noch eine Vertragsverlängerung erhalten hatte.
Der Delmenhorster Stadtspitze kann es nun offenbar nicht schnell genug gehen, den Geschäftsführer der Stadtwerke aus dem Amt
zu befördern. Am 3. April sollen zunächst der Verwaltungsausschuss und dann der Rat in einer anschließenden Sondersitzung
die Abberufung von Hans-Ulrich Salmen beschließen.
Dies berichten übereinstimmend Medien in der niedersächsischen Stadt, die im Nordosten an Bremen grenzt. Der Zeitpunkt dieser Personalentscheidung, die in der Folge formal durch den Aufsichtsrat des kommunalen Versorgers vorzunehmen ist, überrascht. Hans-Ulrich Salmen ist seit 2002 Stadtwerke-Chef. In der Vergangenheit musste er sich um Unterstützung keine Sorgen machen.

Bereits 2014 erhielt er einen besonderen Vertrauensbeweis: Sein damaliges Arbeitspapier galt noch bis 2016, doch der Aufsichtsrat verlängerte es vorzeitig um sieben Jahre bis Ende 2023. Zu diesem Zeitpunkt wollte Hans-Ulrich Salmen eigentlich in den Ruhestand treten, als 64-Jähriger. Anfang 2023 kam dann die erneute und letztmalige Ausdehnung des Kontrakts, um zwei Jahre bis Ende 2025.
Laut Beschlussvorlage der Stadtverwaltung, an deren Spitze Oberbürgermeisterin Petra Gerlach (CDU) steht, soll Hans-Ulrich Salmen nun allerdings möglichst zum Ende August ausscheiden. Parallel soll die Nachfolgesuche beginnen.
Für den Stadtwerke-Chef könnten wiederholte Angriffe der Delmenhorster CDU nun zum vorzeitigen Karriereende führen. Die nach der Kommunalwahl von 2021 zweitstärkste Ratsfraktion, häufig ein Bündnis mit Grünen und FDP bildend, hadert seit geraumer Zeit mit Hans-Ulrich Salmens Amtsführung. Auslöser war ein 2011 ersatzlos ausgemustertes Wasserkraftwerk, was den Anstieg des Grundwassers zur Folge hatte. Für versumpfte Teile des Stadtparks und nasse Keller in der Umgebung gilt der Stadtwerke-Chef vielen als Sündenbock.
Im Juli 2023 listete die CDU schließlich weitere Kritikpunkte an Hans-Ulrich Salmens Arbeit auf und übergab diese dem Aufsichtsrat. Der Stadtrat schließlich wies den Geschäftsführer im Januar 2024 ultimativ an, innerhalb von acht Wochen ein neues Trinkwasserkonzept vorzulegen. Das gibt es offenbar noch nicht.
Eine Trennung im Einvernehmen erscheint Beobachtern aktuell unwahrscheinlich. Auf welche Konditionen Stadt und Stadtwerke-Geschäftsführer, der 16 Monate vor Ende seines Vertrages gehen soll, sich einigen, ist offen.
Dies berichten übereinstimmend Medien in der niedersächsischen Stadt, die im Nordosten an Bremen grenzt. Der Zeitpunkt dieser Personalentscheidung, die in der Folge formal durch den Aufsichtsrat des kommunalen Versorgers vorzunehmen ist, überrascht. Hans-Ulrich Salmen ist seit 2002 Stadtwerke-Chef. In der Vergangenheit musste er sich um Unterstützung keine Sorgen machen.

Soll vorzeitig gehen: Delmenhorsts Stadtwerke-Chef Hans-Ulrich Salmen.
Quelle: Stadtwerke Delmenhorst
Quelle: Stadtwerke Delmenhorst
Bereits 2014 erhielt er einen besonderen Vertrauensbeweis: Sein damaliges Arbeitspapier galt noch bis 2016, doch der Aufsichtsrat verlängerte es vorzeitig um sieben Jahre bis Ende 2023. Zu diesem Zeitpunkt wollte Hans-Ulrich Salmen eigentlich in den Ruhestand treten, als 64-Jähriger. Anfang 2023 kam dann die erneute und letztmalige Ausdehnung des Kontrakts, um zwei Jahre bis Ende 2025.
Laut Beschlussvorlage der Stadtverwaltung, an deren Spitze Oberbürgermeisterin Petra Gerlach (CDU) steht, soll Hans-Ulrich Salmen nun allerdings möglichst zum Ende August ausscheiden. Parallel soll die Nachfolgesuche beginnen.
Für den Stadtwerke-Chef könnten wiederholte Angriffe der Delmenhorster CDU nun zum vorzeitigen Karriereende führen. Die nach der Kommunalwahl von 2021 zweitstärkste Ratsfraktion, häufig ein Bündnis mit Grünen und FDP bildend, hadert seit geraumer Zeit mit Hans-Ulrich Salmens Amtsführung. Auslöser war ein 2011 ersatzlos ausgemustertes Wasserkraftwerk, was den Anstieg des Grundwassers zur Folge hatte. Für versumpfte Teile des Stadtparks und nasse Keller in der Umgebung gilt der Stadtwerke-Chef vielen als Sündenbock.
Im Juli 2023 listete die CDU schließlich weitere Kritikpunkte an Hans-Ulrich Salmens Arbeit auf und übergab diese dem Aufsichtsrat. Der Stadtrat schließlich wies den Geschäftsführer im Januar 2024 ultimativ an, innerhalb von acht Wochen ein neues Trinkwasserkonzept vorzulegen. Das gibt es offenbar noch nicht.
Eine Trennung im Einvernehmen erscheint Beobachtern aktuell unwahrscheinlich. Auf welche Konditionen Stadt und Stadtwerke-Geschäftsführer, der 16 Monate vor Ende seines Vertrages gehen soll, sich einigen, ist offen.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 02.04.2024, 16:34 Uhr
Dienstag, 02.04.2024, 16:34 Uhr
Mehr zum Thema